Günstiger Laptop im Test: Preis-Leistungs-Champion oder Sparbüchse?

7 Minuten
Das Acer Aspire 5 steht in einer langen Tradition der Serie: In einem soliden Gehäuse stecken sinnvoll zusammengestellte Komponenten. Günstig wie einst ist das Aspire aber nicht mehr. Doch kann es trotzdem mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen?
Acer Aspire 5 A515
Acer Aspire 5 A515Bildquelle:

Das Acer Aspire 5 steht in der langen Tradition der Serie: In einem soliden Gehäuse stecken sinnvoll zusammengestellte Komponenten. Günstig wie einst ist das Aspire aber nicht mehr.

Äußerlich auf Funktion getrimmt

Acers Aspire-Serie gilt schon seit Jahren als solide Basis, wenn ein Notebook gesucht wird, das mit einer guten Ausstattung glänzt. Das zeigt sich schon äußerlich. Das Design des Aspire 5 A515-58GM (i5 | i7-Version im Hersteller-Shop) ist auf Funktion getrimmt. Der Bildschirm ist in einen soliden Kunststoffrahmen eingepackt. Statt schlanke Formen setzt Acer auf einen nicht ganz so filigranen Zuschnitt mit Platz für Anschlüsse in den Seiten. Das manifestiert sich nicht zuletzt in der Bauhöhe von knapp 1,8 cm. Dicke Gummifüße am Unterbau sorgen für einen sicheren Stand, am Deckel finden sich Schutzgummis, damit das Display kratzfrei die Tastatur anheben kann.

Acer Aspire 5 ist robust gebaut

Das Augenmerk auf Stabilität lässt sich auch am Gewicht erkennen. Mit etwas mehr als 1,9 kg gehört das Notebook zu den schwereren Vertretern seiner Art. Dem optischen Eindruck entspricht auch die Verarbeitung. Das Acer Aspire 5 wirkt robust. Der aus Kunststoff gefertigte Unterbau lässt sich nicht verwinden, auch der Aluminiumdeckel spendet dem Display guten Schutz, wenngleich er Verwindungen nicht völlig verhindern kann. Das Scharnier könnte den Bildschirm allerdings etwas besser auf Position halten. 

Acer Aspire 5 A515
HDMI 2.1 sorgt für hohe Auflösungen – am zusätzlichen Monitor

Begrenzte Auflösung, althergebrachtes Seitenverhältnis

Das IPS-Display ist schon auf den ersten Blick enttäuschend. Aufgrund der – mittlerweile – eher niedrigen Full-HD-Auflösung fallen die Unschärfen bei den Details deutlich ins Auge. Auch die Darstellung der Farben und die Kontraste können nicht gänzlich. Sie könnten etwas knackiger sein- Und beim Format setzt Acer nach wie vor auf ein Seitenverhältnis von 16:9, obwohl sich bei größeren Notebooks – selbst im Gaming-Bereich – wegen des kleinen, aber angenehmen Plus an Höhe das 16:10-Format immer stärker durchsetzt. Auch die Bildwiederholrate von 60 Hz ist nicht unbedingt der letzte Schrei. Spiele wirken dadurch nicht ganz so flüssig,

Energiesparversion des Core i7

Die Intention, die bei der Zusammenstellung der Hardware zugrunde lag, erschließt sich nicht in Gänze. Die Intel Core-Prozessoren der U-Serie sind mit einer begrenzten Energieaufnahme für sparsame Notebooks gedacht, gleichzeitig setzt Acer mit der Nvidia Geforce RTX 2050 auf eine dedizierte GPU, die im Vergleich zu der im Prozessor integrierten Lösung zu einem höheren Strombedarf führt. Es wäre also schlüssiger gewesen, wenn der Hersteller Intels Core i7-1360P gesetzt hätte.

Beim verbauten Core i7-1355U wird im Vergleich zu diesem auf zwei leistungsstarke P-Kerne verzichtet. Damit verringert sich die Leistungsaufnahme von 28 auf 15 W. Außerdem werden im Mehrkernbetrieb nur 12 statt 16 Threads parallel ausgeführt. Basis- und der Boost-Takt sind mit 3,7 bzw. 5,0 GHz gleich. Die Ergebnisse in Messprogrammen wie dem Geekbench sind dementsprechend: Im Einzelkern-Betrieb sind beide Chips auf einem vergleichbaren Niveau, bei Mehrkern-Anwendungen fällt der 1355U um etwa ein Viertel hinter dem 1360P zurück.

Unterstützt wird der Prozessor von einem 16 GB großen Arbeitsspeicher, der allerdings dem nicht mehr aktuellen DDR4-Format entspricht. Mit der LP-Variante hätte man zumindest den Energiespargedanken unterstrichen. Hier war wohl der Kompontenpreis entscheidend.

Acer Aspire 5 A515
Äußerlich ist das Acer Aspire 5 wenig aufregend

Acer Aspire 5 mit eigenständiger Nvidia-GPU

Der Grund für den Rückgriff Acers auf den schon etwas angestaubten Nvidia-Grafikchip dürfte in der nicht sonderlich schnellen Entwicklung der im Chip steckenden Intel-GPU liegen, was bei Intel eine Art Tradition ist. Schon die zuvor über alle Klassen hinweg verwendete UHD-Grafikeinheit wurde über Jahre als recht lahm kritisiert. Erst als die Nvidia Geforce MX-Serie nahezu zur Basisausstattung jedes teureren Notebooks wurde, legte Intel mit der Iris Xe nach. Doch auch das ist schon wieder ein ganzes Weilchen her, und die seither nachgereichten Optimierungen sind eher zaghafter Natur. Die RTX 2050 liefert immerhin noch etwa die dreifache Leistung. Außerdem bringt sie einen eigenen, 4 GB großen GDDR6-Speicher mit. Ein idealer Begleiter beim Gaming ist die Karte damit noch nicht, wer mit höchsten Ansprüchen ans Spielen geht, sollte wenigstens 8 GB VRAM sein Eigen nennen. Doch gerade wer sich mit der Produktion medialer Inhalte beschäftigt, bekommt so deutlich mehr Power an die Hand. Im PCMark 10 wird die Systemleistung mit 6186 Punkten bewertet. Das ist ganz ordentlich.

SSD mit einem Terabyte Speicher

Mit einer Speicherkapazität von einem Terabyte ist die von Micron stammende SSD im Inneren des Aspire 5 auf dem Niveau, das aktuell den Stand der Dinge bei Notebooks ab 1000 Euro markiert. Allerdings sind die Geschwindigkeiten beim Übertragen der Daten mit knapp 3.600 MB/s beim Lesen und rund 3.500 MB/s beim Schreiben eher mäßig.

Ausdauer im Akku-Betrieb stark abhängig vom Workload

Der Akku des Acer-Notebooks ist klein. Auf drei Zellen verteilen sich nur 48,85 Wh. Bei Anwendungen mit begrenzten Ansprüchen fällt das nicht weiter ins Gewicht. Im Browser werden in einer Stunde nur 16% der Reserven benötigt. Hier zeigt sich der Vorteil der U-Version des Core i7, mit seinem begrenzten Energiebedarf sowie dem niedrig aufgelöstem und überdies eher dunklen Display. Wird die GPU gefordert, steigt der Verbrauch jedoch deutlich. Im Rennspiel Asphalt 9: Legends wird nach einer Stunde nur noch ein Füllstand von 31 % ausgegeben.

Acer Aspire 5 A515
Tastatur gefällt auch bei langen Schreibeinheiten

Selbst ein LAN-Port ist an Bord

Das Acer Aspire 5 A515-58GM soll nicht zuletzt als Arbeitstier glänzen, das lässt sich an den Anschlüssen ablesen: Neben dem Intel-AX211-Modul, dass die Nutzung WLANs nach 6E-Standard erlaubt, steht für den Zugriff auf Netzwerke ein LAN-Port bereit. Die einzeln USB-Typ-C-Buchse unterstützt Intels Thunderbolt-4-Standard, für die Stromversorgung steht ein eigener Anschluss bereit. Die beiden klassischen USB-Anschlüsse basieren auf der Spezifikation 3.2 Gen 1. Für das Anschließen eines weiteren Displays bietet sich darüber hinaus HDMI 2.1. Weitere Peripherie kann kabellos per Bluetooth 5.2 angesprochen werden.

Touchpad mit Fingerabsdruckscanner

Auch bei der Tastatur wird bereits auf den ersten Blick deutlich, dass das Aspire-Notebook beim Arbeiten eine gute Figur machen soll, denn für das Eingeben von Zahlenkolonnen wird ein Nummernblock geboten. Dieser wirkt allerdings stark an den Rand gedrängt, was der Ergonomie nicht unbedingt zuträglich ist. An der Funktion der Tasten selbst gibt es aber nichts zu meckern. Der Tastenhub ist ordentlich, der Anschlag zwar eher weich aber mit einem definierten Druckpunkt.

Mit 12,6 x 8,7 mm ist das leicht nach links versetzte Touchpad kein Gigant. Es gefällt aber hinsichtlich seiner Funktion. Optisch sticht der Fingerabdruckscanner ins Auge, der sicherlich auch unauffälliger an einer anderen Stelle einen Platz gefunden hätte.

Fazit zum Acer Aspire 5 A515

Das Acer Aspire 5 515 reiht sich nahtlos in die Historie der Serie ein: Ein robuster Begleiter im Alltag, der mit einer soliden Performance eine große Bandbreite der Ansprüche abdeckt. Der große Kritikpunkt ist das Display, das formal nicht mehr ganz auf dem Stand der Zeit ist und auch hinsichtlich der Auflösung, Farbdarstellung und Geschwindigkeit nicht ganz überzeugen kann. Zumal das Aspire mit einem Preis von 1.200 Euro kein Billigheimer ist, auch wenn das Gesamtpaket mit einer solchen Konfiguration immer noch zu den günstigeren Modellen auf dem Markt gehört.

Aspire 5 515 bei Acer kaufen (hier geht’s direkt zur i7-Version)

Pro

  • Solider, gut verarbeiteter Alltagsbegleiter
  • Nvidia-GPU für zusätzliche Power bei anspruchsvolleren Aufgaben

Contra

  • Mäßiges Display in angestaubtem Format
  • Kleiner Akku
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