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Qualcomm Snapdragon 7c: Lautlos, lange Akku-Laufzeiten und LTE, aber begrenzte Performance

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Lange Akku-Laufzeiten, absolute Stille im Betrieb und ein stets verfügbares Internet sind die Versprechen, die Qualcomm bei seinem Snapdragon 7c in Aussicht stellt. Doch was bringt ein solcher Prozessor für Vorteile, welche Leistungen können erwartet werden?
Prozessoren
QualcommBildquelle: Artem Sandler / inside digital

ARM-SoCs auch in Notebooks nichts neues

ARM-Prozessoren in Notebooks sind eigentlich nichts Neues. Welche Potenziale in der Architektur stecken, zeigt Apple in seinen iMacs, Macbooks usw. Auch im unteren Leistungssegment finden sich immer häufiger ARM-Chips in Laptops. Dies gilt insbesondere für Snapdragon 7c, der Teil von Qualcomms 700-Serie ist. Er steckt in vielen Chromebooks, ist aber auch zu Windows 11 kompatibel und wird beispielsweise in Samsungs Galaxy Book Go LTE genutzt. Hier kann das SoC entscheidende Vorteile ausspielen. Dank einer hohen Integration stehen zusätzliche Funktionen wie ein LTE-Modem bereit, zudem geht der Chip im Betrieb sparsam mit Energie um.

qualcomm snapdragon 8c
Qualcomm Snapdragon: Kompakte Chips mit vielen Funktionen

Qualcomms Snapdragon 7c im Detail

Als Basis für das SoC dienen acht Kryo-468-CPU-Kerne von Qualcomm, die in zwei Cluster aufgeteilt werden. Die beiden leistungsfähigeren Kerne wurden mit dem Zusatz „Gold“ versehen und fußen im Wesentlichen auf dem Cortex-A76-Design von ARM, das nur Detailverbesserungen etwa bei der Ausführung der Out-of-Order-Befehle erhielt. Sie arbeiten beim Snapdragon 7C Gen1 mit bis zu 2,4 GHz, bei der zweiten Generation wurde der Takt leicht, auf 2,55 GHz, angehoben. Die sechs weiteren Kryo-468-Kerne tragen den Namenszusatz „Silver“ und entsprechen im Wesentlichen der Cortex-A55-Vorlage ARMs und arbeiten mit einer geringeren Taktfrequenz, um bei weniger anspruchsvollen Prozessen die Effizienz zu erhöhen.

Für die grafischen Berechnungen wird auf die maximal 825 MHz schnelle Adreno 618 gesetzt. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine eigenständige Entwicklung – die Technologie hierfür wurde einst von AMD hinzugekauft, was sich nach wie vor am Namen ablesen lässt. Wie die CPU wird auch die Grafikeinheit mit ihren beiden Ausführungseinheiten auf die insgesamt 128 Shader verteilen, in einer Strukturbreite von 8 nm gefertigt.

Performance auf Einstiegsniveau

Der kurze Blick auf die technische Zusammensetzung, insbesondere die begrenzten Taktgeschwindigkeiten, sind bereits ein deutlicher Hinweis auf die erwartbaren Leistungen von CPU und GPU. Vergleicht man Werte aus dem aktuellen Geekbench, dann schafft der Qualcomm Snapdragon 7c bei Einzelkern-Messungen kaum ein Drittel der Geschwindigkeit eines Intel Core i5 der 12. Generation. Bei Mehrkern-Anwendungen ist der Unterschied noch größer. Hier schafft der 7c kaum mehr als ein Fünftel der Leistung. Die Performance liegt also etwa auf dem Niveau der Einsteigerklasse. Ein Intel Celeron 4500N erreicht ähnliche Werte. Immerhin sollen Optimierungen wie die Qualcomm AI Engine dafür sorgen, dass Berechnungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz etwas schneller vonstattengehen.

Auch die Leistung der Grafikeinheit bewegt sich mit Blick auf die Gesamtheit der Notebooks im unteren Bereich. Schlichte Intel-Plattformen haben bei bestimmten Testläufen Vorteile, sind im Großen und Ganzen aber nicht schneller. Mit der Leistung einer aktuellen AMD Radeon oder Intel Iris Xe hat die Adreno 618 aber nichts mehr zu tun. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Bildrate auf 60 Hz begrenzt bleibt. Bildschirme mit einer 4K-Auflösung können ebenso wenig mit der vollen Pixelzahl versorgt werden – bei 2K ist Schluss.

Im Alltag zeigen sich die Leistungsgrenzen bei etwas anspruchsvolleren Spielen, in denen nicht mehr jeder Effekt berechnet wird und Ruckler nichts Außergewöhnliches sind. Doch gerade im Schul- und Uni-Betrieb ist die Performance ausreichend. Zudem wird hier eine breite Vielfalt vom einfachen Notebook wie Acers Aspire 1 über Convertibles bis hin zu Tablets geboten.

Samsung Galaxy Book Go3
Samsung Galaxy Book Go3 mit Qualcomms Snapdragon 7c

Qualcomm Snapdragon 7c mit niedrigem Energieverbrauch

Einer der großen Vorteile der ARM-Chips sind die vielen Funktionen, die sie mitbringen. Wenn Vieles unter ein Dach gepackt werden kann, lässt es sich effizienter nutzen. Das zeigt sich zuerst beim Energiebedarf. Der Snapdragon 7c ist ein Prozessor, der sparsam mit Strom umgeht. Das liegt zwar zum einen an seiner niedrigen Leistung, zu einem nicht geringen Teil aber auch an der hohen Integrationsdichte – gerade mit Blick auf die x86-Chips. Die Akku-Laufzeiten eines entsprechend bestückten Laptops hängen nicht zuletzt von der Größe des Akkus ab, sind selbst unter Windows hervorragend und genügen schnell für einen ganzen Tag. Unter Chrome OS, das mit den Hardwareressourcen noch etwas schonender umgeht, ist die Ausdauer im Akkubetrieb sogar noch etwas größer, wie nicht zuletzt das Acer Chromebook Spin 513 zeigt.

Ohne Lüfter völlig geräuschlos

Die niedrige Leistungsaufnahme des Qualcomm-SoCs bringt noch einen weiteren Vorteil hervor: Es wird keine Kühlung benötigt. Die entsprechend bestückten Laptops kommen also ohne vor sich hin surrende Lüfter aus und sind im Betrieb völlig geräuschlos.

LTE an Bord

Der Qualcomm Snapdragon 7c ist jedoch nicht nur sparsam, sondern auch umfassend ausgestattet. So bringt das SoC ein eigenes LTE-Modem mit. Vergleichbare Lösungen suchst du bei AMD und Intel vergebens. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 800 Mbit/s beim Download und 150 Mbit/s beim Upload von Daten werden für den Netzzugriff ordentliche Geschwindigkeiten geboten. Dass noch nicht auf den 5G-Standard gesetzt wurde, hat im Alltag kaum Auswirkungen. Allerdings hängt es letztlich vom Hersteller des Notebooks ab, ob die Möglichkeiten auch tatsächlich genutzt werden können. Der nötige Einschub für die SIM-Karte steht des Öfteren auf der Preisliste oder wird nur gegen Aufpreis geboten.

Künftige Generation mit doppelter Leistung?

Qualcomm bietet den Snapdragon 7c bereits seit einer ganzen Weile an, die dritte Generation wurde unter der Bezeichnung 7c+ Gen3 vorgestellt. Dabei werden die Amerikaner auf eine neue Kern-Architektur umsteigen, die ARMs Cortex-710- und -510-Grundlagen nutzen. Dadurch soll sich die Leistung bei Einzelkern-Anwendungen um bis zu 30 Prozent verbessern, die Grafikleistung soll um bis zu 70 Prozent steigen. Beim Arbeitsspeicher können Hersteller nun zwischen dem LPDDR4- und LPDDR5-Standard wählen. Außerdem wird das SoC unter anderem mit einem neuen Modem bestückt. Mit dem X53-Modul können auch 5G-Netze für den Datenaustausch genutzt werden. Trotz aller Verbesserungen bleibt Qualcomms Snapdragon 7C(+ Gen3) immer noch im Einsteigersegment verortet.

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