Zu hohe Strahlung beim iPhone: Apple erklärt kommende Änderungen

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Nachdem Apple in Frankreich aufgrund zu hoher Strahlungswerte des iPhone 12 unter Druck war, reagiert das Unternehmen nun. Neben einem Software-Update gibt es auch Kritik am Testverfahren der Behörden.
iPhone 12 mit 5G-Verbindung
iPhone 12 mit 5G-VerbindungBildquelle: James Yarema / Unsplash

Im vergangenen September hagelte es in Frankreich Beschwerden am iPhone 12 aufgrund zu hoher Strahlungswerte beim Mobilfunk. Dabei ging es sogar soweit, dass man einen Verkaufsstopp für das drei Jahre alte Smartphone ausgesprochen hatte. In einem neuen Support-Dokument erklärt Apple nun unter anderem, dass ein baldiges Software-Update die Bedenken aus der Welt schaffen wird. Gleichzeitig kritisiert man aber auch die Testverfahren der französischen Agence Française Nationale des Fréquences („ANFR“). Diese hatte mitgeteilt, dass das Smartphone die festgelegten Grenzwerte für die spezifische Absorptionsrate („SAR“) überschreitet.

iPhone 12: Apple passt Smartphone an französische Tests an

Apple erklärt in seinem Artikel, dass das Update auf iOS 17.1 eine spezielle Anpassung für Nutzer in Frankreich enthalten wird. Dies soll dafür sorgen, dass man das „spezifische Testprotokoll“ der Franzosen auch mit dem iPhone 12 erfüllen kann.

Auf dieses Protokoll geht das Unternehmen außerdem in dem Dokument genauer ein. So schreibt der iPhone-Hersteller, dass das Smartphone eine Funktion zur Erkennung der Körperentfernung besitzt. Wenn das Handy also beispielsweise auf einem Tisch liegt, kann es die Sendeleistung leicht erhöhen. Diese Funktion wurde laut Apple „international gründlich getestet und als wirksamer Mechanismus verifiziert, der die SAR-Anforderungen erfüllt“. Die erhöhte Leistung falle nicht unter die SAR-Vorgaben, da das Smartphone auf einem Tisch liegt und nicht in der Nähe des Körpers ist.

Diese Funktion sorgt jedoch offenbar zu den Problemen mit den französischen Behörden. So habe die ANFR ein Testprotokoll verwendet, welches diese Funktion zur Erkennung der Körperentfernung nicht berücksichtigt. Die Erhöhung der Leistung sei damit unzulässig, „obwohl sie unproblematisch ist“. „Das spezielle Testprotokoll der ANFR erfordert, dass das Gerät die körpernahen SAR-Grenzwerte sogar dann einhält, wenn es abseits des Körpers auf einer festen Oberfläche getestet wird“, so Apple weiter. „Diese Entscheidung steht nicht im Einklang mit internationalen Standards, die unabhängige Tests von Leistungssteuerungsmechanismen zulassen“.

Für Benutzer in Frankreich soll das kommende Software-Update diese Leistungssteigerung nun deaktivieren. Laut Apple kann dies in einigen Fällen zu Problemen führen. Als Beispiel nennt man Gebiete „mit schwachem Mobilfunksignal“, in denen die Änderung „zu einer etwas geringeren Mobilfunkleistung“ führen kann. Gleichzeitig sagt man aber, dass die überwiegende Mehrheit der Benutzer voraussichtlich keine Auswirkungen bemerken wird.

iOS 17.1 kommt in einigen Wochen

Bereits seit Ende September können Teilnehmer von Apples Beta-Programm das kommende iPhone-Update testen. iOS 17.1 bringt neben der Anpassung für französische iPhone-Nutzer auch andere Verbesserungen mit. So können Datenübertragungen via AirDrop nun auch über Mobilfunkverbindungen oder WLAN abgeschlossen werden. Du musst also nicht länger in der Nähe des Kontakts bleiben, um den begonnenen Transfer zu beenden.

iOS 17.1 aktiviert außerdem in Kombination mit watchOS 10.1 auf der Apple Watch das NameDrop-Feature. Damit kannst du einfach deine Kontaktdaten mit anderen iPhone- oder Watch-Nutzern austauschen. Gleichzeitig bringt das Update der Smartwatch auch die bereits versprochene Doppeltipp-Geste mit. Damit kannst du diverse Funktionen der Uhr mit zwei Fingern steuern, indem du sie zweimal zusammen tippst.

Wann die Updates genau erscheinen werden, ist bislang nicht bekannt. Basierend auf früheren Versionen könnte es noch im Oktober so weit sein.

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