Xiaomi dreht völlig durch: Neues Smartphone soll alles Bisherige in den Schatten stellen

3 Minuten
Xiaomi? Vor wenigen Jahren galten Smartphones des chinesischen Herstellers noch als Geheimtipp. Mittlerweile dominiert Xiaomi ganze Märkte und gehört in Europa zu den Top 3 Handyherstellern. Das nächste Smartphone soll dem Erfolg die Krone aufsetzen.
Xiaomi dreht völlig durch: Neues Smartphone soll alles Bisherige in den Schatten stellen
Xiaomi dreht völlig durch: Neues Smartphone soll alles Bisherige in den Schatten stellenBildquelle: Blasius Kawalkowski

Xiaomi hat sich in den vergangenen Jahren peu à peu zu einem der innovativsten Smartphone-Hersteller entwickelt. Immer wieder überraschen die Chinesen mit neuen Funktionen, die die Konkurrenz alt aussehen lassen. So zeigte Xiaomi erst vor Kurzem, wie Nutzer Handys demnächst aufladen sollen. Wahlweise mit einer 200-W-Blitzaufladung die dafür sorgt, dass das Smartphone in nur 8 Minuten komplett aufgeladen ist. Oder ganz ohne Kabel, mit WLAN-Strom, sozusagen. Wie nun durchgesickert ist, arbeitet Xiaomi aber auch an einem Bauteil des Handys, das einen anderen Markt revolutionieren soll.

Der irre Plan von Xiaomi

Als Xiaomi das Mi Note 10 im November 2019 in den Handel brachte, sorgte man für Aufsehen. Gerade als der Handynutzer dachte, der Megapixel-Krieg sei vorbei, feuerte Xiaomi ein riesiges Geschoss ab. Die Hauptkamera des damals rund 550 Euro teuren Smartphones besitzt einen 108-Megapixel-Sensor. Im Test zeigte sich: Die hohe Auflösung ist beileibe kein Werbegag. Nun wollen die Chinesen den nächsten Schritt machen.

Kamera-Krieg: Deshalb haben Smartphones immer mehr Kameras

Berichten zufolge arbeitet Xiaomi längst an seinem neuen Top-Modell. Das Xiaomi Mi 12 soll 2022 auf den Markt kommen und eine Kamera mit 200-Megapixel-Sensor haben. Zwar sind hierzu noch keine näheren Details bekannt. Doch mit der hohen Auflösung dürften die Chinesen abermals für Aufsehen sorgen. Da die meisten Handynutzer vor dem Kauf beim Vergleich auf möglichst hohe Zahlen im Datenblatt achten, ist der Erfolg für das Mi 12 wohl vorprogrammiert.

Mehr gleich besser?

Kurz zur Erklärung: Ein Megapixel ist mit einer Million Pixeln gleichzusetzen – also einer Million winzig kleiner Bildpunkte. Im Allgemeinen lässt sich sagen: Je mehr Megapixel ein Kamerasensor hat, desto detailreicher und schärfer ist das Bild. Theoretisch. Denn obwohl der Kamerasensor des Huawei Mate 40 Pro+ mit 50 Megapixeln nicht einmal die Hälfte der Bildpunkte des Sensors eines Xiaomi Mi 10 Pro besitzt, ist er in der Praxis sogar besser, wie die Experten von DxOMark herausgefunden haben.

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Es kommt nämlich nicht nur auf die Anzahl der Pixel an. Eine deutlich wichtigere Rolle spielt die Größe des Sensors. Je größer er ist, um größer ist jedes einzelne Pixel. Der Sensor benötigt dann deutlich weniger Zeit, um ein perfekt belichtetes Bild zu erstellen. So lassen sich auch bei Dunkelheit aus der Hand scharfe Fotos machen, die ein besseres Rauschverhalten aufweisen. Ein 12-Megapixel-Foto, das mit einer DSLR oder DSLM geschossen wurde, ist also immer besser, als ein 12-Megapixel-Bild, dass aus einem Smartphone stammt. Das liegt daran, dass der Sensor einer Kamera mit Vollformat etwa 30 Mal größer ist als der in einem Smartphone. Wie groß der 200-Megapixel-Sensor des neuen Smartphones von Xiaomi sein wird, bleibt abzuwarten. Da bei einem Handy der Platz aber aufgrund der Bauart verhältnismäßig klein ist, dürfte es hinsichtlich der Größe keine Überraschung geben.

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Wenn viele Pixel zum Nachteil werden

Mehr Megapixel können für dich als Handynutzer sogar schlecht sein. Denn: Je mehr Pixel, umso länger benötigt der Kameraprozessor, um das Foto zu verarbeiten. Darunter leidet auch die Serienaufnahme. Aufgrund längerer Speicherzeiten sind weniger Fotos pro Sekunde möglich. Darüber hinaus beansprucht ein Foto, das eine Auflösung von 108 Megapixeln besitzt, also 12.032 x 9.024 Pixel, mehr Platz im Speicher. Wer sich Fotos auf einem 4K-Fernseher anschauen möchte: Die 4K-Auflösung liegt bei 3.840 x 2.160 Pixeln – also nur einem Bruchteil dessen, was der 200-Megapixel-Sensor von Xiaomi aufnehmen soll.

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7 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild archangel

    200MP – gaga… und am besten noch in einem Handy dessen Speicher man nicht mehr erweitern kann.

    Wenn die Qualiät der Bilder einen Sprung macht, dann bitte nur in Geräte mit Speicherkartenslot eindesignen!!

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  2. Nutzerbild Emanuele Forlì

    Großer 1″-Sensor und 200 MP, ja bitte! Allemal besser, als Tele-Linsen mit 1/3,2″ (oder kleiner) und noch kleineren physikalischen Pixeln. Die hohe, physikalische Auflösung ist in erster Linie zum Zoomen da, die ganzen Zusatzlinsen kann man sich dann getrost sparen, zumindest wenn einem ein 5x Zoom bei einer Endauflösung von 8 MP reicht. Das spart Platz im Gehäuse für größere Akkus und bessere Kühlung. Auch sind dann bei Videos echte, stufenlose Zooms möglich. Und im Rest der Zeit macht man eben Fotos mit reduzierter Auflösung (Pixel Binning/Oversampling), die trotzdem von einer großen physikalischen Sensorgröße profitieren. Ganz so, wie das das Nokia 808 bereits 2012 getan hat. Mit Fortschritten bei der Sensorfertigung und bei der Software wäre heute mit einem einzigen, aber qualitativen Sensor so viel möglich – gerade im Bereich der mittelpreisigen Smartphones!

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  3. Nutzerbild HEB

    Das mit der SD Karte passt aber nicht dazu, die Hersteller wollen Euch Cloudspeicher anbieten, um dann Eure Fotos auszuwerten. Damit kann man ein noch besseres Bild vom Kunden erstellen um Ihn dann Werbung auf sein Gerät zu bringen, oder ein besseres Bewegungsprofil zu erstellen.

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  4. Nutzerbild Colin oloo

    Bluescreens oder neu Blackscreens treten ja nur bei schwerwiegenden fehlern auf wie zb. Treiberprobleme Hardware defekt oder so und zudem wird ein error code angezeigt was definitiv besser ist wie einfach aus.

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  5. Nutzerbild Lee

    Das Mi 11 Ultra hat keinen 108MP Sensor, sondern wie das Mate 40 Pro+ einen 50MP Sensor.

    Quelle: GSMArena

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    • Nutzerbild Blasius Kawalkowski inside digital Team

      Sorry, gemeint war freilich das Xiaomi Mi 10 Pro. Danke für den Hinweis.

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  6. Nutzerbild Holger M. Wagner

    Analog zu Xiaomis hochfliegenden Plänen läßt sich aber auch sagen: mehr Worte machen noch keine gute, fundierte Meldung.
    Richtig ist: nicht die schiere Anzahl von Pixeln ermöglicht ein gutes Bildergebnis, sondern primär deren (physikalische) Größe, in weiterer Abhängigkeit von von Faktoren wie z.B. der verwendeten Optik & Software.
    Natürlich spielt die Sensorgröße eine wichtige Rolle, der Vergleich mit DSLR & DSLM – Kameras ist da durchaus korrekt (Pixel/Fläche). Aber nicht die die Reaktivität des Sensors („benötigt …Zeit“) bestimmt die Qualität des fertigen Bildes, sondern:
    1) die Qualität des Sensors bei gleicher Auflösung, siehe auch: https://intelligente-welt.de/was-steckt-im-smartphone-folge-1-kamerasensor/
    2) die Verarbeitung der gewonnenen Information zum finalen Bild durch die eingesetzte Software, was zahllose vergleichende Tests belegen.

    Praxisbezogen bedeutet das: kaum ein Bild wird mit maximaler Auflösung geschossen/gespeichert, da diese meist nicht im Auto-Modus programmiert ist, sondern optional zu aktivieren ist. > Entwarnung Richtung Speicherplatz .
    Das in der Regel angewandte Pixel-Binning (im Artikel glatt übergangen) macht hingegen bei kleinen (> Fläche) Sensoren wie im Smartphone durchaus Sinn, bessere Aufnahmen (bei gutem Licht) resultieren daraus.
    Natürlich spielt auch der Speed eine Rolle, aber der wird meist durch die Hardware determiniert.

    Die Quadratur des Kreises wird Xiaomi wohl auch mit 200Mpx+ nicht gelingen, aber es wird spannend werden, wie weit die Latte nach oben geht.

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