Ohne Handynummer: WhatsApp setzt auf neue Anmeldemethode

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Wer sein WhatsApp-Konto auf ein neues Smartphone übertragen wollte, kam bisher nicht an eine Telefonnummer vorbei. Dies könnte sich schon in naher Zukunft ändern. Doch die neue Funktion bringt nicht nur Vorteile mit sich. Im Gegenteil.
WhatsApp-Update
WhatsApp testet E-Mail-AdressenBildquelle: WhatsApp

Wer den US-amerikanischen Messenger WhatsApp nutzen möchte, der benötigt seit jeher eine Telefonnummer. Diese kommt sowohl beim Erstellen eines Kontos zum Einsatz als auch bei jeglichen weiteren Anpassungen wie etwa einer Anmeldung auf einem neuen Smartphone. Nun ändert WhatsApp seine langjährige Praxis und führt eine neue Log-in-Methode ein.

WhatsApp’s neue Strategie

Wollte man sein WhatsApp-Konto auf ein neues Smartphone übertragen, so war man bisher auf den Zugang zur hinterlegten Handynummer angewiesen. Denn der Prozess umfasste eine Identitätsbestätigung mittels einer SMS. Diese enthielt einen sechsstelligen Code, der in eine entsprechende Maske auf dem neuen Mobiltelefon eingetragen werden musste. Grundsätzlich kein Problem, falls sich die Telefonnummer in der Zwischenzeit jedoch verändert hat, ließ sich das WhatsApp-Konto nur noch mit viel Mühe übernehmen – wenn überhaupt. Eine weitere Sicherheitsebene soll diese Problematik nun in die Geschichtsbücher verfrachten. Zu diesem Zweck setzt WhatsApp auf die E-Mail-Adresse.

Nach Informationen des Portals WABetainfo rollt WhatsApp gegenwärtig ein E-Mail-Feature für einige Beta-Nutzer aus. Dieses ermöglicht es den Anwendern, eine E-Mail-Adresse zu hinterlegen, mit der sie sich künftig auf neuen Geräten einloggen können. Die Funktion stellt im weitesten Sinne einen vollwertigen, wenngleich optionalen Ersatz zur Verifizierung mittels der Handynummer dar. Allerdings wird zum Erstellen eines neuen Kontos nach wie vor eine Handynummer benötigt. Daran soll sich auch in nächster Zeit nichts ändern.

WhatsApp E-Mail
WhatsApp testet E-Mail-Adressen als neue Anmeldeoption

Mehr Angriffsfläche für Cyberkriminelle?

Unklar ist derweil, ob das neue Feature die Sicherheit des WhatsApp-Kontos gefährden könnte. Schließlich stellt eine zweite Log-in-Methode ein weiteres Einfallstor dar, das böswilligen Akteuren nicht verborgen bleiben dürfte. Zumal der Zugang zu einer E-Mail-Adresse deutlich schwächer geschützt ist als eine Handynummer. Ein Trojaner-Virus oder das Herumschicken von sechsstelligen Zugangscodes sind hier nicht vonnöten. Bereits ein einfacher Phishing-Angriff per Mail könnte künftig ausreichen, um ein WhatsApp-Konto zumindest vorübergehend zu kapern. Das gilt allerdings auch für unzählige andere Internetkonten.

Wer am Beta-Programm von WhatsApp teilnimmt, muss auf die Version 23.23.1.77 (iOS) oder 2.23.24.10 (Android) upgraden, um die neue Funktion zeitnah testen zu können.

Bildquellen

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