Der österreichische Wärmepumpen-Hersteller Lambda stellt mit seiner Luftwärmepumpe einen neuen Weltrekord auf. Wärmepumpen gelten nicht umsonst als die effizientesten Wärmeerzeuger. Eine Angabe für ihre Effizienz ist die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ), die angibt, wie viel Wärme die Pumpe aus einer Einheit Strom im Jahresdurchschnitt gewinnen kann. Diese Wärmepumpe setzt neue Maßstäbe für Luftwärmepumpen, in dem sie eine JAZ von 5,7 erreicht. Typische Luftwärmepumpen erreichen dabei lediglich Werte zwischen 2,5 und 3,5. Dabei ist Lambda nicht das einzige, österreichische Unternehmen, das Rekordergebnisse erzielt.
Unerreichte Effizienz – Wärmepumpe setzt neue Maßstäbe für ihre Kategorie
Die Luftwärmepumpe des österreichischen Herstellers könnte sogar eine der effizientesten Wärmepumpen dieser Art auf dem Markt sein. Nach Angaben von Lambda handelt es sich „nachweislich um die effizientesten Luftwärmepumpen weltweit“. Messungen eines unabhängigen Prüfinstituts hätten dies bestätigt. Die Jahresarbeitszahlen aller Geräte der Serie liegen über 5. Bei Vorlauftemperaturen von 35 Grad, wie sie primär in Neubauten genutzt werden, erreichen sie sogar eine JAZ von 5,7. Das bedeutet, jede Einheit Strom, die die Luftwärmepumpe nutzt, gewinnt dir 5,7 Einheiten Wärme. Verglichen mit anderen Hochleistungswärmepumpen sparen die Modelle von Lambda ihren Kunden rund 26 Prozent Stromkosten pro Jahr.
Besonders beeindruckend ist für die Luftwärmepumpe, dass sie auch bei höheren Minustemperaturen noch immer gute Wertungen erzielt. Sinken die Temperaturen außerhalb auf minus 15 Grad, erreicht sie dennoch eine JAZ von 3 bei Vorlauftemperaturen von 35 Grad. Muss die Vorlauftemperatur höher liegen, sinkt die Effizienz geringfügig. Bei 55 Grad erreicht sie noch immer einen Wert von 2,5 für diesen Zeitraum – das sind Werte, die andere Luftwärmepumpen auf das komplette Jahr durchschnittlich liefern. Zurzeit bietet das Unternehmen zwei Größenordnungen dieser EU-L-Wärmepumpe an. Die kleinere Ausführung liefert eine maximale Leistung von 7,9 kW, die größere eine Spitzenleistung von 12,2 kW. Beide Modelle sind bereits seit 2020 auf dem Markt erhältlich.
Lambdas Gründer erklären, dass die hohe Effizienz ihrer Wärmepumpe auf dem sogenannten 3K Prozess beruht. Diese eigens von den Gründern entwickelte Prozessführung nutzt das Temperaturniveau der Außenluft besser aus, sodass die Durchströmung der Wärmepumpe optimiert wird. Es kommt also zu einem schnelleren und nützlicheren Luftaustausch, was die Entziehung der Wärme aus der Umgebungsluft begünstigt. Dadurch kann die gleiche Menge Strom mehr Wärme aus der Luft entziehen und so eine größere Effizienz für das Heizen der Gebäude liefern.
Lambda nicht einziges Unternehmen mit Weltrekord-Ergebnissen in Österreich
Neben Lambdas Rekordergebnis wartet ein weiterer österreichischer Hersteller mit einer Rekord-Wärmepumpe auf. Die Ovum-Wärmepumpe kann laut Herstellern eine SCOP von 6 erreichen. Der SCOP-Wert (Seasonal Coefficient of Performance) ähnelt der Jahresarbeitszahl, berücksichtigt dabei jedoch verschiedene, klimatische Bedingungen und Zonen. Sie gilt dabei als aussagekräftigere Beurteilung als die reine JAZ, da sie mehr Faktoren berücksichtigt. Standardmäßig werden dabei die Temperaturpunkte -10 °C, -7 °C, 2 °C, 7 °C und 12 °C sowie die Einsatzgrenze von -20 °C exakt vermessen.
Allerdings ist die Ovum-Wärmepumpe im Gegensatz zur Lambda-Wärmepumpe noch nicht auf dem Markt erhältlich. Die Auslieferung soll erst im Juli dieses Jahres beginnen. Sie unterscheidet sich von der Lambda-Wärmepumpe vor allem durch das intelligente Management von überschüssigem PV-Strom. Im Sommer, wenn die Solaranlage viel davon produziert, kann das Modell diese zum Kühlen nutzen. Auch warmes Wasser kann über die Wärmepumpe problemlos bereitgestellt werden. Zudem arbeiten die Modelle besonders leise und können Vorlauftemperaturen von bis zu 70 Grad Celsius erreichen. Allerdings liegen hier keine genauen Vergleichswerte vor, wie gut die Ovum-Wärmepumpe im Vergleich zur Lambda-Wärmepumpe bei Minusgraden in der Außentemperatur abschneidet. Eines ist jedoch sicher: österreichische Wärmepumpen könnten dank ihrer hohen Effizienz auch in Deutschland stark an Beliebtheit gewinnen.