Wasserstoffnetz in Deutschland kommt: Kunden sollen dafür zahlen

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Während die Ankündigung, dass Gasnetze in Deutschland in den kommenden Jahren zurückgebaut werden sollen, noch für Aufruhr sorgt, widmet sich die Bundesnetzagentur der Alternative. Ein geschaffenes Wasserstoffnetz in Deutschland soll den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland ermöglichen.
Wasserstoffnetz in Deutschland kommt - Kunden sollen dafür zahlen
Wasserstoffnetz in Deutschland kommt - Kunden sollen dafür zahlenBildquelle: Foto von e24 auf Unsplash

Die Bundesnetzagentur hat eine Beratung gestartet, um sich auf einen Kurs für eine mögliche Finanzierung des Wasserstoff-Kernnetzes zu einigen. Diese Konsultation zur Festlegung von Bestimmungen zur Bildung der für den Zugang zum Wasserstoff-Kernnetz zu erhebenden Netzentgelte und zur Einrichtung eines für eine gewisse Dauer wirksamen Amortisationsmechanismus (kurz: WANDA) bietet auch Marktteilnehmern die Möglichkeit, Stellung zum Festlegungsentwurf der Bundesnetzagentur zu beziehen. Das Wasserstoffnetz soll sich durch ein Entgelt ab 2025 refinanzieren.

Konstante Netzentgelte für Wasserstoffabnehmer

Um Verbraucher vor zu hohen Kosten zu Beginn des Wasserstoffnetzausbaus zu schützen, hat die Bundesnetzagentur einen besonderen Ansatz zur Finanzierung des Kernnetzes gewählt. Das Wasserstoffnetz will man über einen langfristig gleichbleibenden Betrag bis 2055 finanzieren. Dabei entfällt das Netzentgelt auf alle Ein- und Ausspeisepunkte des zukünftigen Wasserstoff-Kernnetzes. Eine Verwendung anderer Netzentgelte von Strom-, Gas- oder Fernwärmekunden ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgesehen. In einem Rhythmus von allen drei Jahren soll die Bundesnetzagentur die Höhe des Wasserstoff-Netzentgeltes überprüfen und dessen Höhe gegebenenfalls anpassen.

Ziel ist es, das Wasserstoffnetz so über ein Zwischenkonto zu finanzieren, bei dem man bewusst in Kauf nimmt, dass in der ersten Phase des Hochlaufs die Kosten für den Netzbetrieb die Erlöse übersteigen werden. Während der zweiten Phase sollen die Erlöse durch das Netzentgelt jedoch über den tatsächlichen Kosten liegen. Diese Minder- und Mehrerlöse verbucht man auf dem Zwischenkonto, das bis zum Jahr 2055 erfolgreich ausgeglichen werden soll. Dadurch würde der Aufbau der Wasserstoff-Netzinfrastruktur finanziell komplett von den Netzkunden getragen, die den Wasserstoff auch verwenden.

Finanzierungslücken, die durch diese Praktik bei Netzbetreibern entstehen, sollen durch einen staatlich abgesicherten Fördermechanismus zwischenfinanziert werden. Dieser Mechanismus ist jedoch kein Teil der WANDA-Festlegung, sondern wird vom Gesetzgeber innerhalb des Energiewirtschaftsgesetzes geregelt werden. Ein Vorteil dieser Vorgehensweise wäre, Kunden den Umstieg auf Wasserstoff zu erleichtern. Es gäbe keine hohen und abschreckenden Netzentgelte für die Verwendung des Wasserstoffes. Wie hoch das Entgelt in der Realität ausfällt und ob es dabei über oder unter Netzentgelten für andere Energiearten liegt, kann noch nicht gesagt werden. Letztlich könnte auch diese Höhe einen entscheidenden Anteil daran haben, wie teuer der Wasserstoff-Bezug für Privatkunden ausfällt. Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass sich langfristig ein Wasserstoffmarkt mit zahlreichen Kunden in Deutschland etabliert.

Der Plan hat einen entscheidenden Haken

Obwohl der Festlegungsentwurf bereits viele Faktoren berücksichtigt, gibt es einen Stolperstein, der sich nicht durch Planung und Vorbereitung entkräften lässt. Damit der Plan der Refinanzierung eines Wasserstoff-Kernnetzes aufgeht, müssen auch ausreichend Kunden auf die Nutzung von Wasserstoff umsteigen, damit das Zwischenkonto bis 2055 ausgeglichen werden kann. Das setzt jedoch voraus, dass sowohl ausreichend Wasserstoff zur Deckung der Nachfrage in Deutschland vorhanden ist, als auch, dass dieser zu attraktiven Preisen für Kunden erhältlich ist. Beides ist zum jetzigen Zeitpunkt keineswegs gesichert. Obwohl es weitere Pläne für Projekte in Deutschland gibt, die eine Wasserstoffwirtschaft lokal entstehen lassen könnten, hatten sich viele davon durch die gestiegene Inflation verteuert. Dank der gesunkenen Inflationsrate in Deutschland könnten einige davon erneut realisierbar sein. Dennoch bleibt die Sicht von Experten auf Wasserstoff als Heizmedium in Deutschland kritisch. Sollte der Plan der Refinanzierung des Wasserstoffnetzes durch eine zu geringe Nachfrage scheitern, müsste man die Finanzierungslücke anderweitig kompensieren.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild F. Feierabend

    Die Energiekosten werden weiter durch die Decke gehen. Egal ob für Privatleute und der Industrie. Viele Bürger werden sich überlegen müssen, ob sie lieber im Winter heizen oder hungern wollen. Da haben es Industriebetriebe etwas leichter. Sie werden Deutschland verlassen und dahin gehen, wo die Energiekosten bezahlbar sind. Sicherlich sind die Beschäftigten nicht alle bereit, dafür ihren Wohnsitz in Deutschland aufzugeben und mitzuziehen. So wird die sogenannte Energiewende leider zu mehr Arbeitslosigkeit führen. Hinzu kommt noch die Masseneinwanderung in unsere Sozialsysteme, von den Grünen und der Linke gefördert. Auch sind da noch die kriegerischen Auseinandersetzungen, wo deutsche Steuergelder ebenfalls hinwandern. Somit bleiben keine Gelder mehr für eine soziale Klimapolitik. Der Deutsche Staatsbürger wird dazu gezwungen sein, sein Sparschwein zu schlachten, um in „umweltfreundliche Heizungen“ zu investieren. Leider sind alle Maßnahmen völlig sinnlos, solange es Kriege auf der Welt gibt. Die Waffenproduktion, und der spätere Waffeneinsatz produzieren Unmengen an klimaschädlichen Gasen.

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