Obwohl HP als Hersteller von Druckern zu den bekanntesten gehört, wird das Unternehmen immer wieder mit negativer Berichterstattung konfrontiert. Schuld daran sind jedoch weniger die Druckereigenschaften, sondern die Vermarktungs- und After-Sales-Strategien von HP. Zuletzt sorgte beispielsweise das Instant Ink-Programm für Aufstehen. Und nun sind wieder die Tintenkartuschen von Drittanbietern an der Reihe.
Wie das Portal The Verge berichtet, häufen sich in jüngster Zeit wieder Beschwerden von HP-Nutzern. Darin heißt es im Allgemeinen, dass die Drucker im Anschluss auf ein Software-Update die Unterstützung von Drittanbieter-Druckerpatronen eingestellt haben – als Teil der sogenannten „Dynamic Security“-Politik. Auf der dazugehörigen HP-Supportseite führt das Unternehmen aus, betroffene Drucker würden lediglich mit Tintenkartuschen funktionieren, welche mit neuen oder wiederverwendeten HP-Chips ausgestattet sind. Tintenkartuschen mit nicht-HP-Chips oder modifizierten Chips würden derweil künftig blockiert. Wiederverwendete, wiederaufbereitete und nachgefüllte Patronen, die HP-Chips oder -Elektronik wiederverwenden, wären derweil nicht von den „Sicherheitsmaßnahmen“ betroffen.
Kurzum: Drittanbieter-Kartuschen werden unbrauchbar. Das verheimlicht HP allerdings nicht. Stadtessen zeigt der Drucker eine entsprechende Meldung offen an, wie das folgende Bild eines Reddit-Nutzers belegen soll.
Nicht der erste HP-Vorstoß
Obwohl HP die aufgeführte Maßnahme als Teil eines Sicherheitsupdates vermarktet, könnte diese auch auf die Profitmaximierung abzielen. Denn Druckerpatronen gehören zweifelsfrei zu den kostspieligeren Verbrauchsgegenständen und stellen daher eine wichtige Einnahmequelle für HP und Co. dar. Nachteilig ist lediglich, dass Drittanbieter Patronen von ähnlicher Qualität oftmals zu einem Bruchteil des Originalpreises anbieten. Aus diesem Grund wagte HP bereits im September 2016 einen ersten Versuch, Drittanbieter auszusperren. Dieser mündete allerdings in zahlreichen Sammelklagen und ab 2018 in Millionenbeträgen, die HP als Entschädigung an Kunden in den USA, Australien und Italien auszahlen musste. Dennoch scheint der Hersteller an seiner Strategie festzuhalten. Ob und inwiefern diese auch Drucker in Deutschland betrifft, ist derzeit noch unklar.