Überflüssigen Solarstrom effektiv nutzen: Vermeide diesen gravierenden Fehler

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Damit sich deine PV-Anlage größtmöglich für dich rechnet, ist es sinnvoll viel Solarstrom selbst zu verbrauchen. Dennoch kommt es vor, dass dein Stromspeicher keinen Strom mehr aufnehmen kann, während jedoch die Anlage mehr Strom liefert. Mit einigen Tricks lässt sich auch dieser verwerten.
Überflüssigen Solarstrom effektiv nutzen - Vermeide diesen gravierenden Fehler
Überflüssigen Solarstrom effektiv nutzen - Vermeide diesen gravierenden FehlerBildquelle: Foto von Vivint Solar auf Unsplash

Das Zauberwort zur Verwertung von übrig bleibenden Solarstrom nennt sich Heizstab. Die Idee dahinter ist simpel: Ein integrierter Heizstab kann deine Heizanlage unterstützten und verfügbaren Solarstrom zur Aufbereitung von Brauchwasser nutzen. Dadurch kannst du kräftig Energiekosten einsparen und erhältst deutlich mehr für deinen Solarstrom pro Kilowattstunde (kWh) als die 8,11 Cent an Einspeisevergütung. Allerdings kann ein falsch gewählter Heizstab sich für dich rächen. Nicht alle der Modelle sind perfekt dafür geeignet, genau die richtige Strommenge zum Heizen zu verwerten.

Solarstrom effektiv nutzen zur Brauchwassererhitzung

Klassische Heizstäbe können nur mit einer festgelegten Heizleistung arbeiten. Erreicht der übrige Solarstrom diese nicht, müsstest du zusätzlich Strom aus dem Netz ziehen, um den Heizstab überhaupt zu aktivieren. Eine potenziell teure Angelegenheit, da sich die erhoffte Ersparnis dadurch deutlich schmälern kann. Umgekehrt ist ein klein dimensionierter Heizstab ebenso wenig eine Alternative. Er könnte allen überschüssigen Strom, den deine Anlage liefert, nicht immer vollständig verwerten. Ein Teil der Leistung ginge also wieder mit 8,11 Cent Einspeisevergütung ins Netz. Im Zweifelsfalle ist diese Methode noch immer eine Variante, die dir zumindest deine Ersparnis erhöht im Vergleich zur Gefahr des zusätzlichen Netzbezuges. Doch es geht noch smarter und effizienter.

PWM-Heizstab bringt die nötige Flexibilität

Mithilfe der sogenannten Pulsweitenmodulation (PWM) können Elektrogeräte ihre Leistung entsprechend anpassen. Das Prinzip kommt bereits in Wärmepumpen und modernen Netzteilen für Computer zum Einsatz. Im Vergleich zu klassischen Geräten, die nur ein- und ausgeschaltet werden können, sind diese in der Lage, sich flexibel an eine Strommenge anzupassen. Während das Netzteil die Stromversorgung an die benötigte Leistung anpasst, arbeitet ein PWM-Heizstab schlichtweg genau mit der Menge an Solarstrom, die überschüssig vorhanden ist. Ein solches Modell bietet unter anderem der österreichische Hersteller Fronius in Deutschland an. Der Fronius Ohmpilot kann an ein Smartmeter und einen Wechselrichter derselben Marke andocken. Dadurch können die Heizstäbe für große Boiler bis zu 9 Kilowatt an Leistung erzielen. Doch auch geringere Strommengen lassen sich sinnvoll verwerten, da das System genau weiß, wie viel Strom dafür zur Verfügung steht.

Der Fronius Ohmpilot ist mit seinen Anschaffungskosten von rund 600 Euro überschaubar. Mit etwa 500 bis 800 Euro solltest du beim Kauf eines Energiemanagementsystems mit einem passenden Heizstab rechnen. Bei Bedarf können die Geräte auch so eingestellt werden, dass sie auch ohne Solarüberschuss das Wasser auf einer Temperatur halten. Da dies jedoch dann über einen Netzbezug erfolgt, lohnt es sich gegenzurechnen, ob es für dich nicht günstiger ausfällt, das Wasser an solchen Tagen vollständig über deine Heizanlage aufzuwärmen.   

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