Der FRK ist eine Interessenvertretung der kleinen und mittelständischen Kabelnetzbetreiber aus Handwerk und Wohnungswirtschaft. Von diesen Kabelnetzbetreibern gibt es unzählige. Sie kaufen oftmals das TV-Signal von Vodafone oder Tele Columbus ein oder betreiben eigene Empfangsanlagen. Letzteres wird aber zunehmend seltener, weil die urheberrechtlichen Grundlagen immer komplizierter und die Anforderungen der Kunden immer größer werden. Doch genau diese kleinen Anbieter von Kabel-TV sind umso mehr drauf angewiesen, dass ihnen die Kunden erhalten bleiben.
Kleine Kabelnetzbetreiber leben durch Kooperation mit Wohnungswirtschaft
Bisher war es bei diesen Kabelnetzbetreibern, die oftmals sehr eng mit der Wohnungswirtschaft verbunden sind, vergleichsweise leicht, sich zu finanzieren. Für jede Wohnung gab es monatlich einen Fixbetrag, der über die Miete eingezogen wurde. Dabei war es egal, ob der Mieter das TV-Signal nutzte oder nicht. Damit ist jedoch bald Schluss. Ab Juli fällt dieses Nebenkostenprivileg. Und während einige Anbieter versuchen, diesen Verlust mit Tricks und untergeschobenen Pay-TV-Abos zu kompensieren, versucht sich der FRK in einer verzweifelten Kommunikation.
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Kabelnetzbetreiber müssten gemeinsam mit den Wohnungsunternehmen auf die Mieter zugehen und sie über die zukünftige TV-Versorgung informieren, heißt es vom FRK. Denn die Netzbetreiber hätten „wegen übertriebener Datenschutzvorschriften“ keine Adressdaten ihrer Kunden. Das sind jene Mieter, die den TV-Bezug per Sammelinkasso über die Mietkosten bezahlen. Doch die Kommunikation mit den Kunden sei wichtig, um die Kunden beim Kabel-TV zu halten, die derzeit von verschiedenen Streaming-Anbietern umworben werden.
FRK: Streaming-Dienste teurer als beworben?
Diese Streamingdienste wie Magenta TV, waipu.tv und Zattoo sind in den Augen des FRK offenbar der größte Rivale der kleinen Kabelnetze. Dabei sind sie nach Darstellung des FRK nicht so günstig, wie es scheint. In einer Pressemitteilung weist der FRK darauf hin, dass in der Werbung zwar mit niedrigen Preisen geworben werde. Dabei werde aber nicht erwähnt, dass zum Preis des TV-Produkts auch die Kosten für den Internetanschluss hinzukommen. „Rechnet man beides zusammen, wird schnell deutlich, dass der Kabelanschluss bei den lokalen mittelständischen Kabelnetzbetreibern in vielen Fällen die günstigere Variante ist“, heißt es vom Vorsitzenden des FRK Heinz-Peter Labonte.
Was Labonte aber offenbar gern unerwähnt lässt, ist, dass sich wohl kaum jemand einen Internetanschluss nur für das TV-Streaming bucht. In der Regel ist ein Internetanschluss längst vorhanden und kann somit als kostenneutral erachtet werden. Denn durch den vorhandenen Zusatznutzen des TV-Streamings entstehen bei einer Flatrate keine weiteren Kosten. Der Versuch, gegen die Wettbewerber, die ein HDTV-Signal mit 160 Sendern ab 6,49 Euro monatlich ins Haus liefern, wirkt eher verzweifelt.
Einen Wettbewerbsvorteil haben die kleinen Kabel-TV-Anbieter vor Ort aber – auch auf diesen weist der FRK hin. Sie sind für die Wohnungswirtschaft bereits seit vielen Jahren tätig, kennen die Gebäude und die Verkabelungen. „Diese Regionalität müssen die Kabelnetzbetreiber dem Marketing großer TK-Konzerne entgegenstellen“, sagt Labonte.
Du als Mieter hast aber, egal wer dein Kabelnetzbetreiber ist, ab Sommer die Wahl, wie du künftig dein TV-Signal empfangen möchtest. Die Alternativen haben wir dir hier zusammengestellt.
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