Nach Instagram und WhatsApp: Das kann die neue App von Facebook

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Die Hiobsbotschaften aus dem Twitter-Universum nehmen auch nach mehr als einem Jahr unter Elon Musk kein Ende. Neben Mastodon und Bluesky ist nun mit Threads die Alternative von Meta in der EU erreichbar.
Die Threads-App von Meta
Die Threads-App von MetaBildquelle: Azamat E / Unsplash

Nachdem Meta seine eigene Alternative für Twitter, nun als „X“ bezeichnet, im Juli 2023 startete, dauerte es nicht lange, bis sie für Anwender aus der EU nicht länger nutzbar war. Die enge Verbindung zwischen Instagram und der neuen Threads-App sorgte für Bedenken beim Wettbewerb. Aufgrund dieses Konfliktes dauerte es bis Mitte Dezember, bis die App ganz offiziell in der EU starten durfte. All das ist nun Geschichte. Ab sofort sind auch die Nutzer aus Deutschland an der Reihe und können nicht mehr nur zuschauen: Du darfst aktiv beim „neuen“ Kurznachrichtendienst mitmachen.

Threads startet in der EU

Du kannst den Dienst von Meta über mehrere Wege nutzen. Natürlich gibt es Apps für iOS und Android. Alternative kannst du Threads jedoch auch direkt im Browser aufrufen. Für diejenigen, die bereits Twitter, Mastodon oder Bluesky kennen, dürfte die Eingewöhnung schnell gehen.

Wie bei den anderen Diensten üblich, kannst du auch beim Dienst von Meta deinen Kontakten folgen, um deren Nachrichten zu lesen. Threads hat jedoch den Vorteil, dass du – vorausgesetzt, du benutzt bereits Instagram – schnell einer Reihe von bekannten Gesichtern folgen kannst. Hier zeigt sich der Vorteil einer engen Verknüpfung zwischen den beiden Meta-Apps.

Eine weitere Gemeinsamkeit mit diversen altbekannten Diensten sind zwei getrennte „Timelines“. Standardmäßig öffnet sich die App mit der „Für dich“-Liste. Diese enthält von Threads bestimmte Nachrichten, die es für dich als wichtig auserkoren hat. Es sind also nicht nur Kontakte, denen du aktiv folgst. Diese vom Algorithmus bestimmte Liste beinhaltet aber möglicherweise Accounts, denen du permanent folgen willst.

Leider etwas versteckt ist die schlicht als „Gefolgt“ bezeichnete Liste. Diese kannst du auswählen, wenn du ganz oben in der App auf das Threads-Symbol tippst. Alternativ kannst du in der App von rechts nach links wischen. Einmal aktiviert, siehst du in dieser Liste nur die Meldungen von deinen Kontakten. Ebenfalls nervig: Wenn du die App für längere Zeit verlässt, startet sie erneut in der „Für dich“-Liste. Es gibt leider keine Möglichkeit, die Standardansicht zu ändern. Auch dies erinnert an Instagram.

Auf der Webseite findest du die Möglichkeit zum Umschalten zwischen den beiden Ansichten in Form einer kleinen Schaltfläche. Diese schwebt unten links auf der Seite und zeigt an, welche Liste du gerade siehst. Was jedoch aktuell fehlt, ist Werbung. Dies sorgte seit dem ersten Start im Juli für Freude bei den Nutzern. Es dürfte aber wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis diese auch in Threads Einzug hält.

Kurznachrichtendienst mit vielen bekannten Features

Wie oben erwähnt, dürften sich alte Hasen, die bereits Twitter, Mastodon, Bluesky oder auch Facebook nutzen, bei Threads schnell zu Hause fühlen. Die einfache Oberfläche bietet schnellen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. So kannst du natürlich nicht nur mit Nachrichten anderer Personen interagieren, sondern auch eigene Posts verfassen.

Neben reinem Text kannst du Bilder, animierte GIFs, Sprachnachrichten, Hashtags und auch Umfragen deiner Nachricht hinzufügen. Darüber hinaus kannst du festlegen, wer auf den Beitrag antworten darf. Du kannst außerdem gleichzeitig mehrere Nachrichten zu einem Thread zusammenfügen. Das ist etwa dann hilfreich, wenn du erst einen Text gefolgt von einer Umfrage posten willst. Du kannst eigene Beiträge oder auch Antworten für fünf Minuten nach dem Veröffentlichen bearbeiten – ganz ohne Aufpreis oder blaues Häkchen.

Solltest du einem unfreundlichen Nutzer über den Weg laufen, kannst du diesen stummschalten oder blockieren. Das bedeutet, dass du keine Meldungen mehr von diesem Profil siehst. Die Person erfährt nicht, dass du sie stummgeschaltet hast. Wenn du ein Profil blockierst, kann diese Person nicht mehr sehen, was du bei Threads postest.

Threads kuschelt mit dem Fediverse

Eine weitere Besonderheit, an der die Entwickler von Threads derzeit aktiv arbeiten, ist die direkte Interaktion mit dem sogenannten Fediverse über das ActivityPub-Protokoll. Dies könnte es in Zukunft beispielsweise erlauben, dass du mit einem Mastodon-Client wie Ivory oder Mammoth, Kontakten in Threads folgen kannst. Umgekehrt könnte dies ebenfalls möglich sein.

Theoretisch könntest du dann auch deinen Threads-Account mit allen dir folgenden Kontakten zu einem anderen Dienst umziehen, der Teil des Fediverse ist. Wann und ob überhaupt diese Möglichkeiten für alle Nutzer des Meta-Dienstes Realität werden, ist bislang unklar.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Es scheint so, ob Woke Anhänger nicht klar mit neuer Meinungsfreiheit bei Twitter kommen und doch lieber in der eigenen Blase weiter verweilen wollen.
    Ist doch kein Problem.
    Man kann sich von Werbetreibenden voll beeinflussen lassen oder man macht sein Ding und pfeift auf Woke&Co.

    Antwort
  2. Nutzerbild Paul

    Facebook/Meta ist der Schädlichste unter all den Datenkraken. Oder warum wird Herr Zuckerberg ständig vor den US-Kongress zitiert? Nee nee, dann doch lieber beim Original bleiben.

    Antwort

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