Tesla Rückruf: Sicherheit nicht gewährleistet

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Tesla muss sich ein weiteres Mal einem Rückruf stellen. Behördlich angeordnet. Dieses Mal macht eine Software Probleme, die eigentlich Stoppschilder erkennen sollte, genau das aber in manchen Situationen nicht tut.
Front des Tesla Model S auf der Straße fahrend.
Tesla muss Tausende Autos wegen einer fehlerhaften Software in die Werkstatt rufen. Bildquelle: canadianPhotographer56 / Shutterstock.com

Es ist erst ein paar Tage her, seit sich Tesla in den USA und anderen Ländern einem umfangreichen Rückrufprogramm stellen musste. Zum einen sorgten Probleme mit der Rückfahrkamera dafür, dass Tausende Tesla-Autos in die Werkstatt mussten. Andererseits ein Defekt am Schließmechanismus der Fronthaube. Jetzt kommt neuer Ärger auf den ambitionierten Hersteller von Elektroautos zu. Denn nun macht auch noch jene Sensorik Schwierigkeiten, die eigentlich Stoppschilder an Kreuzungen erkennen soll.

NHTSA verdonnert Tesla zur Nachbesserung

Konkret sorgt ein Fehler der Tesla-Software offenbar dafür, dass betroffene Fahrzeuge in gewissen Situationen ein Stoppschild zwar registrieren, aber nicht das tun, was sie in der entsprechenden Situation eigentlich sollen: anhalten. Stattdessen, so ist in einem Dokument der amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) zu lesen, bremsen die Fahrzeuge vor einem Stoppschild zwar ab, kommen aber nicht zum Stehen und rollen stattdessen einfach weiter. Dadurch ergebe sich an einigen Kreuzungen ein Sicherheitsrisiko.

Betroffen sind alle vier aktuellen Tesla-Modelle. Also neben dem Model 3 (Baujahr 2017-2022) auch das Model Y (2020-2022), das Model S (2016-2022) und das Model X (2016-2022). In Summe sollen knapp 54.000 Fahrzeuge von dem neuen Rückruf in den USA betroffen sein. Bei allen ist nach ersten Erkenntnissen eine Beta-Version des Full-Self-Driving-Autopiloten (FSD Beta) installiert, der über eine sogenannte „Rolling Stop“-Funktion verfügt.

Tesla deaktiviert „Rolling Stop“-Funktion

Im Rahmen des nun ausgerufenen Rückrufs führt Tesla laut NHTSA ein kostenloses Software-Update durch. Es deaktiviert nach entsprechender Programmierung im Laufe des Februars die „Rolling Stop“-Funktion. Betroffene Kunden können sich schon jetzt an Tesla wenden, sollen im Laufe der kommenden Wochen aber auch vom Hersteller selbst kontaktiert werden. Tesla-Chef Elon Musk äußerte sich bereits bei Kurznachrichtendienst Twitter zu der Problematik. Nach seinen Worten hat es bisher keine Sicherheitsprobleme gegeben. „Das Auto verlangsamte auf etwa 3 km/h und fuhr bei klarer Sicht ohne Autos oder Fußgänger weiter.“

Nun kann man sicherlich darüber streiten, ob es tatsächlich eine Gefahr für die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer ist, wenn ein Auto mit 3 km/h ein Stoppschild überfährt. Die NHTSA hat hier aber eine ganz klare und unter dem Strich auch nachvollziehbare Sicht auf die Dinge. Herstellern ist es in den USA genauso wie in Deutschland verboten, Fahrzeuge mit Mängeln zu verkaufen. Und wenn ein Auto – aus welchen Gründen auch immer – nicht an einem Stoppschild hält, so ist das ein solcher Mangel, der zu beheben ist. Bisher sind keine Unfälle bekannt, die im Rahmen der fehlerhaften Stoppschild-Erkennung auftraten.

Tesla Supercharger für Fremdmarken in weiteren Ländern verfügbar

Eine gute Neuigkeit hält Tesla unterdessen für Fahrer von Elektroautos fremder Hersteller bereit. Denn ab sofort ist es auch in Frankreich und Norwegen möglich, an ausgewählten Tesla Superchargern Strom für E-Autos zu beziehen, die nicht aus dem Hause des amerikanischen Herstellers selbst stammen. Schon seit einigen Wochen läuft ein entsprechender Pilotversuch in den Niederlanden. Jetzt wurde er auf erste französische und norwegische Ladestationen ausgeweitet.

Laut Tesla ist der Pilotversuch aber nur von Personen nutzbar, die in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Frankreich oder Norwegen wohnen. Ob zeitnah auch die in Deutschland stehenden Supercharger von Tesla für Fahrer vom Fremdmarken geöffnet werden, steht noch nicht fest.

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4 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild rf

    > Tesla muss Tausende Autos wegen einer fehlerhaften Software in die Werkstatt rufen

    Unsinn. Seit wann muss ein Tesla in eine Werkstatt um ein SW-Update zu erhalten?

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    • Guter Punkt. Das war etwas zu unpräzise formuliert. Haben wir verbessert.

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  2. Nutzerbild Kirsten Adam

    Hallo, ich gehöre nicht zu Ihrer Zielgruppe und ich würde mich never ever in ein Auto setzen das von alleine anfängt zu brennen, dessen australische Energie Lager gebrannt haben aus ungeklärten Gründen sowie sich hinter angeblichen grüner Energie verbirgt und tatsächlich aber genau das Gegenteil davon, durchführt s.a. Bolivien oder Brandenburg und Grundwasser. Sehr geehrter Herr Tesla. Sie sind unbrauchbar so wie Ihre Autos weil gemeingefährlich um nicht zu sagen brandgefährlich und eine Gefährdung für Menschen…egal wo. Setzen Sie sich dochmal in Ihr Auto und suchen Sie sich einen schönen Teich und alarmieren Sie bitte vorher die Feuerwehr falls Ihr Wagen in Flammen aufgeht. Keine Sorge es gibt genügend Leute die Ihnen Ihren Mist abkaufen nur Grundwasser ist nunmal ein Allgemeingut und ein Schutzwert der unbezahlbar ist egal wieviele Fabriken Sie bauen möchten und tun illegalerweise dank Rechtsverdrehung. Ich bin gegen Tesla…lebenslang.

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  3. Nutzerbild Heiko Hemmerling

    Manche Leute verbreiten Meinungen, die einen nur sprachlos machen.
    Teslas sind lebensgefährlich, weil sie anbrennen. OK, dann müssen wir alle Verbrenner sofort aus dem Verkehr ziehen, da diese viel häufiger brennen.
    Tesla zerstört die Natur, siehe Brandenburg.
    Hatte man sich Mal die Arbeit gemacht, die entsprechenden Meldungen zu Ende zu lesen, würde man wissen, das nie nachgewiesen wurde, dass der Grundwasserspiegel durch Tesla besorgniserregend abgesenkt wird. Das entsprechende Gerichtsurteil wurde nur auf Grund von Verfahrensfehler seitens der zuständigen Behörde gefällt.
    Dann sei noch zu sagen, das ein solcher beleidigenden Angriff auf Herrn Musik unterste Schublade ist und jeglicher Grundlage entbehrt.

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