Telekom, Vodafone und Telefónica setzen auf Netzausbau-Kooperation

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Die drei Musketiere der deutschen Telekommunikationsanbieter, Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland, ziehen ab sofort an einem Strang. Zumindest, wenn es um den Ausbau von Mobilfunknetzen geht. 1&1 Drillisch hält sich bislang hingegen zurück. Und dafür gibt es einen einfachen Grund.
Ein sehr ländlicher Mobilfunk-Sendemast auf der Insel Poel
Mobilfunk-Sendemast auf der Insel PoelBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Heute haben die drei Netzanbieter Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland eine Zusammenarbeit in Sachen Netzausbau verkündet. Das erklärte Ziel dabei: eine „bestmögliche mobile Breitbandversorgung“ in Deutschland – und das bei einem möglichst niedrigen Kostenaufwand.

6.000 neue Mobilfunkstandorte

Zusammen wollen die drei Unternehmen Funklöcher auf dem Land und entlang der Verkehrswege auf Straßen, Schienen und Flüssen ausmerzen. Dafür sollen 6.000 neue Mobilfunkstandorte geschaffen werden. Eine entsprechende Absichtserklärung haben die drei Telekommunikationsanbieter nun unterzeichnet. Neben dem gemeinsamen Aufbau von zusätzlichen Funkmasten und -türmen soll auch die technische Versorgung und Nutzung kooperativ erfolgen. Damit machen die Anbieter genau das, was die Bundesnetzagentur nach Angaben von Spiegel ursprünglich wollte. Damals sprach man noch von Anreizen. Schlussendlich legten jedoch eher die Versorgungsauflagen der Bundesnetzagentur den Grundstein für eine Zusammenarbeit, welche im Zuge der Frequenzauktion 2019 verhängt wurden. Diese erachten die drei Netzwerkbetreiber „nach wie vor für unverhältnismäßig und rechtswidrig“. Darum werden entsprechende Klagen weiterhin aufrechterhalten. Durch die Kooperation versprechen sich die Anbieter hingegen eine Ersparnis an Zeit und Kosten.

1&1 Drillisch wartet ab

Nach dem angestrebten Vertrag sollen die beteiligen Unternehmen eine gleiche Anzahl neuer Standorte errichten, die dann „nach Bedarf genutzt und mit eigenen Antennen und Netztechnologie ausgerüstet werden können.“ Auch der vierte Musketier, D’Artagnan, aka 1&1 Drillisch wurde eingeladen, sich zu den gleichen Bedingungen den Kooperationspartnern anzuschließen. Es ist allerdings zumindest fraglich, ob das geschehen wird. Denn im Gegensatz zu Telefónica, Vodafone und Telekom wurden 1&1 Drillisch als Neueinsteiger im deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber-Geschäft keine Auflagen zum Ausbau im ländlichen Bereich auferlegt. Abhängig von der Region könnte ein Ausbau von Mobilfunknetzen im ländlichen Raum für 1&1 Drillisch somit ein Verlustgeschäft darstellen. Und dasselbe gilt auch für die Kooperation im Allgemeinen.

Netzausbauplanung soll Anfang 2020 starten

Nachdem die Kooperationspartner aktuell eine Absichtserklärung unterzeichnet und das Bundeskartellamt informiert haben, sollen schon in naher Zukunft entsprechende Kooperationsverträge abgeschlossen werden. Die Unternehmen streben dabei das Frühjahr 2020 an. Die gemeinsame Netzausbauplanung könnte dann schon kurz darauf beginnen.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Florian

    Das glaub ich erst wenn es soweit ist

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