Sparkasse und Volksbank legen Geldautomaten zusammen

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Was tun, wenn die Kosten aus dem Ruder laufen? Richtig, sparen. Und genau das tun immer mehr Sparkassen und Volksbanken. Dabei haben sie sich nun einen Posten ausgesucht, den viele Menschen immer seltener nutzen.
Logo von der Sparkasse an einem SB-Standort.
Sparkassen und Volksbanken machen bei Geldautomaten immer häufiger gemeinsame Sache.Bildquelle: Chris Redan / ShutterStock.com

Volksbanken und Sparkassen müssen Geld sparen. Und das soll unter anderem mit der Zusammenlegung von Geldautomaten gelingen. Immer häufiger stehen die Bargeldspender zur kostenlosen Nutzung für die Kunden beider Geldhäuser an einem Standort zur Verfügung, hat das Handelsblatt in einer Umfrage unter den zwölf regionalen Sparkassenverbänden herausgefunden. Auch weil immer mehr Menschen zunehmend auf die Bezahlung mit Bargeld verzichten, wird die Bereitstellung und der Betrieb von Geldautomaten zu einem teuren Geschäft. Das zwingt die eigentlich in Wettbewerb zueinander stehenden Banken zur Zusammenarbeit.

Sparkassen und Volksbanken arbeiten Hand in Hand

Gegenwärtig teilen sich Sparkassen und Volksbanken nach Handelsblatt-Recherchen rund 430 Geldautomaten-Standorte. Das entspreche etwa zehn Prozent aller sogenannten SB-Standorte der Sparkassen, in denen kein Personal zum Einsatz kommt. Oft ist an den Standorten je ein Geldautomat der örtlichen Sparkasse und Volksbank nutzbar. Immer häufiger steht an den SB-Standorten aber auch nur noch ein Geldautomat zur gemeinsamen Nutzung bereit. Verbreitet sind derartige Kooperationen insbesondere in Westfalen-Lippe, aber auch in Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Aber nicht nur die rückläufige Bargeldnutzung sorgt für das Zusammenlegen von Standorten für Geldautomaten. Sondern auch die in den vergangenen Jahren stark gestiegene Kriminalität. Die wachsende Anzahl an Geldautomatensprengungen, allein im Jahr 2022 gab es fast 500 davon, sorgt für enorm gestiegene Betriebskosten. Denn die Banken müssen in die Sicherheit investieren, um den professionell agierenden Banden das Leben auf ihren gefährlichen Diebestouren möglichst schwer zu machen. Zuletzt hatte der Deutsche Sparkassen und Giroverband von jährlichen Kosten in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro berichtet.

Gemeinsame SB-Standorte insbesondere in ländlichen Regionen

Besonders beliebt ist die Zusammenlegung Geldautomatenstandorten bei Sparkassen und Volksbanken dem Vernehmen nach in ländlichen Gebieten. Ein Sprecher des Sparkassenverbands Baden-Württemberg sagte dem Handelsblatt: „Es handelt sich in der überwiegenden Zahl um Standorte, an denen ohne diese Kooperation überhaupt kein Geldautomat mehr stehen würde.“ In der Spitze waren in Deutschland im Jahr 2016 knapp 59.000 Geldautomaten nutzbar. Im Jahr 2022 waren es laut Statista nur noch rund 53.000. Tendenz weiter fallend.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Paul

    Absolut zu begrüßen. Aber statt an einem Standort zwei Automaten beider Banken aufzustellen wäre es doch einfacher einen gemeinsamen Automaten zu betreiben, sprich keine Fremdnutzungsgebühren zu verlangen. Gerne weitere bankenübergreifende Zusammenarbeiten zwischen den vier Automatenverbünden Spk, VR, Cash Group und -Pool.

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