Solar-Hack: Mit einem 7-Euro-Trick bis zu 30 % mehr Strom! 

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Nicht immer sind hohe Zusatzanschaffungen notwendig, um die Stromproduktion mit deinen Solarmodulen ordentlich anzukurbeln. Schon für rund sieben Euro kannst du dir mit einem simplen Hilfsmittel bis zu 30 Prozent mehr Ertrag mit deiner PV-Anlage sichern.
PV-Anlage an einem Haus
Solar-Hack: Mit einem 7-Euro-Trick bis zu 30 % mehr Strom! Bildquelle: nnattalli / shutterstock.com

In einem Video zeigt YouTuber Andreas Schmitz, wie man mithilfe von Spiegeln oder hellen Rückwänden die Stromproduktion der eigenen Solarmodule erhöhen kann. Dabei setzt er auf eine günstige Mylarfolie aus dem Baumarkt, die das Sonnenlicht reflektieren kann. Ein großes Stück dieser Folie ist bereits für umgerechnet um die sieben Euro erhältlich. Die Auswirkungen auf die Stromproduktion der Solarmodule sind jedoch entsprechend hoch.

Solar-Hack mit reflektierender Folie

In seinem veröffentlichen Video zeigt Andreas Schmitz wie er ein 500 Watt Solarmodul flach auflegt und die Spiegelfolie dahinter hält, sodass die Sonne zusätzlich auf das Modul reflektiert. Die Leistung des Solarmoduls erhöhte sich dabei um 64 Watt. Dabei lag die Anfangsleistung jedoch bei 220 Watt, sodass die Erhöhung ungefähr einem Zuwachs von 30 Prozent entsprach. Da die Folie nur um die sieben Euro in der Anschaffung kostet, kann sich diese Investition lohnen. Insbesondere, wenn du in der Übergangsphase, wenn das Sonnenlicht langsam in der Stärke nachlässt, noch möglichst viel aus deinem Balkonkraftwerk mit den Solarmodulen herausholen möchtest. Oder, wenn der Aufstellwinkel deines Solarmoduls nicht ausreichend Strom für dich generiert.

Wer die Methode dauerhaft verwenden möchte, sollte jedoch eine stabile Befestigung für die Folie schaffen – etwa über einen selbst konstruierten Holz- oder Metallrahmen, über den die reflektierende Schicht gespannt werden kann. Alternativ kannst du die Folie auch auf eine stabile Oberfläche wie eine Sperrholzplatte kleben. Ebenso solltest du dir bewusst sein, dass der Stand der Sonne über den Tag hinweg wandert, sodass nicht immer zu jeder Uhrzeit die Reflexion perfekt auf deine Solarmodule treffen wird. Für einen dauerhaften Effekt musste der Spiegel somit zur Bewegung der Sonne nachgeführt werden – oder mehrere deiner Solarmodule so positioniert sein, dass die Reflexionen sie treffen.

Vorgehen kann auch Ausbeute bei bifazialen Solarmodulen erhöhen

Die Folie kann im Übrigen auch genutzt werden, um die Stromproduktion bei bifazialen Solarmodulen zu erhöhen. Diese Solarpaneele sind darauf ausgelegt, das Sonnenlicht, das ihre Rückseite trifft, ebenso in Strom zu verwandeln. Dadurch können sie ab Werk rund fünf bis 30 Prozent zusätzliche Solarausbeute für dich liefern. Andreas Schmitz hat auch hierfür die Mylarfolie verwendet und konnte so bei seinem Solarmodul im Garten rund fünf Prozent mehr Ertrag bringen. Einen ähnlichen Effekt kannst du bereits mit einer hellen Wand hinter deinen Solarmodulen erzielen. Dafür kann es sogar genügen, deiner Hauswand lediglich einen weißen Anstrich zu verpassen, um die Reflexion für die Solarmodule zu erhöhen. Besonders sinnvoll ist ein solcher Anstrich dort, wo du mehrere Solarmodule aufgestellt hast, da die Wandfläche so über den Tag hinweg dauerhaft den Ertrag erhöhen kann.

Grenzen der improvisierten Spiegel-Methoden

Auch wenn die Stromproduktion so günstig gesteigert werden kann, solltest du dir bewusst sein, dass die Mylarfolie nicht die stabilste Anschaffung darstellt. Möchtest du sie längerfristig verwenden, musst du sie daher sichern, etwa in dem du sie über einen stabilen Rahmen spannst und beschwerst, um auch bei härteren Wetterbedingungen möglichst an Ort zu bleiben und die Form zu halten. Dadurch kann die anfängliche Investition um ein gutes Stück teurer werden. Ebenso gibt es Gegenden, in denen sich die Methode schlichtweg dank der Natureinflüsse nicht eignet. Persönliches Beispiel: An unserem Wohnort etwa steht unser Haus auf einem Hügel, über den die Bergwinde regelmäßig heftig und stark wehen. Die dünne Folie würde daher bei uns innerhalb von wenigen Wochen dank der hohen Windangriffsfläche reißen, sofern ich sie nicht direkt im dauerhaften Windschatten von größeren Gebäuden aufstellen würde. Für mich selbst kommt diese Methode hier daher nicht in Betracht, um die Stromproduktion der Test-Solarmodule anzuziehen.

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Einen weißen Anstrich hingegen könnte man wohl an den Gebäuden erneuern, um die Solarmodule auch das reflektierende Licht hinter den Modulen besser verwenden zu lassen. Mit dieser Methode kannst du jedoch nur auf eine Erhöhung von fünf Prozent hoffen. Zudem musst du den Anstrich regelmäßig alle Jahre erneuern. Denn sobald die weiße Farbe zu viele Verschmutzungen durch Umwelteinflüsse aufweist, würde auch die reflektierende Eigenschaft nachlassen. Daher eignet sich diese Anwendung am ehesten, wenn du ohnehin regelmäßig eine helle Hausfarbe an Gebäuden erneuern möchtest.

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