Um zu bestimmten, wie sich die Heizkosten in diesem Jahr entwickelt haben, werteten Experten von co2online die Daten von 90.000 Gebäuden aus. Sie vergleichen die Heizkosten exemplarisch für eine Wohnung mit 70 Quadratmetern in einem Mehrfamilienhaus. Das Ergebnis ist dabei eindeutig: Während die Kosten im vergangenen Jahr gesunken sind, geht es im Jahr 2025 teilweise steil nach oben. Gleich mehrere Heizarten sind deutlich teurer geworden. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Vor allem Besitzer von zwei Heizungsarten müssen sich auf einen andauernden Preisanstieg einstellen.
Diese Heizarten sind im Preis angestiegen
Den schlimmsten Preisanstieg verzeichnen dabei keineswegs Öl- oder Gasheizungen, sondern vielmehr die Holzpellets. Sie gelten nach wie vor als zweitgünstigste Form des Heizens mit einem Durchschnittspreis von 740 Euro. Allerdings sind die Preise für Pelletheizungen in diesem Jahr um 20 Prozent angestiegen. Dafür ist vor allem die Wirtschaftsflaute verantwortlich. Denn dadurch, dass weniger Holz verarbeitet wurde, fielen zugleich auch deutlich weniger Holzabfälle an. Holzpellets werden aus eben jenen Abfällen gefertigt, um die Rohstoffe sinnvoll zu verwenden. Da folglich weniger Pellets gepresst wurden, treibt die Nachfrage die Preise nach oben. Solange sich die Wirtschaftssituation nicht entspannt, könnte sich dieser Trend im kommenden Jahr weiterhin durchsetzen.
Ebenso deutlich ist der Preisanstieg für Gasheizungen, die rund 15 Prozent teuer heizten als noch im Vorjahr. Paradox ist die Preisentwicklung für Heizöl. Denn obwohl sich durch die weltwirtschaftliche Situation der Preis für das Heizöl selbst reduziert hat, zahlten Verbraucher in diesem Jahr dennoch rund 3 Prozent mehr für ihre Ölheizungen. Schuld daran ist der gleiche Preistreiber, der auch bei Öl- und Gasheizungen mitwirkt: der steigende CO₂-Preis. Ein Problem, das sich gerade bei diesen Heizsystemen in den kommenden Jahren verstärkt zuspitzen wird. „Gas– und Ölheizungen werden zur Kostenfalle“, warnt der Experte von co2online. Ab 2027 bestimmt der europäische Handel mit Emissionszertifikaten den CO₂-Preis statt eines festgelegten jährlichen Preises. Diese Zertifikate berechtigen Unternehmen, die Brennstoffe wie Öl oder Gas auf dem Markt zu verkaufen. Ihre Zahl soll jedoch kontinuierlich sinken – und damit steigt zugleich der Preisdruck auf jedes einzelne dieser Zertifikate. Diese Mehrkosten werden direkt an die Verbraucher weitergegeben.
Wärmepumpe ist zum zweiten Mal die günstigste Heizform
Moderat ist der Preisanstieg für Wärmepumpen mit 5 Prozent. Sie sind mit durchschnittlichen Heizkosten von 715 Euro noch immer die günstigste Heizvariante in Deutschland. Damit gelten sie zum zweiten Mal in Folge als die günstigste Heizoption noch vor den Pelletheizungen. Ölheizungen verbrauchen mit durchschnittlich 1.055 Euro hingegen deutlich mehr. Am schlimmsten fallen jedoch die Gasheizungen mit 1.180 Euro aus. Eine bittere Wahrheit, da noch immer rund die Hälfte aller deutschen Haushalte mit dem fossilen Brennstoff heizt. Ungefähr ein Viertel der Haushalte setzt auf die Ölheizung. Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch, dass rund drei Viertel aller deutschen Haushalte in den kommenden Jahren mit hohen Kosten für das Heizen konfrontiert sind. Dabei können sich heute schon Millionen Menschen in Deutschland nicht leisten, ihr Zuhause zu heizen.
Die Preisentwicklung der fossilen Brennstoffe können Haushalte dabei kaum beeinflussen. Allerdings gibt es laut Experten von co2online dennoch Möglichkeiten, kräftig an Geld zu sparen. Nach Berechnungen der Experten sollten rund 90 Prozent aller Haushalte mit gezielten Maßnahmen durchschnittlich 400 Euro jährlich einsparen können. Dabei reicht die Liste der Optionen von einfachen Anpassungen wie die Heizung einen Grad niedriger einzustellen über einen hydraulischen Abgleich bis hin zur Verbesserung der Dämmung oder dem Austausch des Heizsystems. Da die Fördergelder für den Heizungstausch noch vorhanden sind, könnte jetzt der ideale Zeitpunkt sein, um über einen Austausch nachzudenken.
