Wer über die Anschaffung einer PV-Anlage nachdachte, fragt sich vielleicht heute schon, ob sich das Einspeisen von Solarstrom überhaupt noch lohnt. Mit der Regulierung, dass in Phasen negativer Strompreise kein Geld für PV-Besitzer mehr fließt, stehen Neuanlagen bereits deutlich schlechter da als noch vor einigen Jahren. Sollte die Förderung tatsächlich abgeschafft werden, könnten PV-Besitzer zukünftig noch weniger Ausbeute durch ihre PV-Anlage erhalten. Fakt ist: Strom einzuspeisen wird zunehmend unattraktiver. Langfristig könnten sogar zusätzliche Kosten drohen.
Für Einspeisung von Solarstrom zahlen? In anderen Länder ist das bereits Realität
Auch in Deutschland diskutiert man im Zuge einer Neuorientierung der Netzentgeltsystematik darüber, ob nicht auch für das Einspeisen von Solarstrom eine entsprechende Gebühr fällig sein sollte. Es ist leider gar nicht unwahrscheinlich, dass über einen solchen Hebel selbst Bestandsanlagen zukünftig zusätzlich zur Kasse gebeten werden könnten. Dadurch würde das Einspeisen von Solarstrom deutlich unrentabler werden. In Ländern wie Spanien und Großbritannien ist das bereits Realität. Man kann zwar weiterhin Solarstrom ins Netz einspeisen, erhält dafür jedoch nicht immer eine Vergütung. Wie zum Beispiel, wenn der Börsenstrompreis im Minus liegt. In manchen Fällen müssen Betreiber stattdessen sogar zahlen, um ihren Strom überhaupt ins Netz geben zu können.
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Auch der YouTuber „Elektrotraining in 5 Minuten“ befürchtet nach seinem Besuch auf der Fachmesse Intersolar 2025, dass die lukrativen Jahre für die Netzeinspeisung vorbei sind. Vielmehr vermutet er, dass der Eigenverbrauch in Zukunft eine tragende Rolle spielt, um mit der PV-Anlage möglichst viel Geld einzusparen. „Das kommt bei uns auch noch“, sagt der YouTuber im Video zu den ausländischen Modellen. Damit könnte er ins Schwarze getroffen haben. Denn schon heute plant die Politik die Förderung für PV-Anlagen möglicherweise komplett aufzugeben oder gar zurückzufahren. Das würde für Verbraucher bedeuten, wer bei seiner Investition auf eine Rückfinanzierung durch die Einspeisevergütung hofft, dürfte eine bittere Enttäuschung erleben. Statt einer soliden zusätzlichen Einnahmequelle könnte sich das Einspeisen von Solarstrom in ein Risiko verwandeln, dessen Rentabilität nicht mehr gewährleistet ist.

Eigenverbrauch als Fokus für PV-Strom-Nutzung
Aus diesem Grund dürfte der Eigenverbrauch und dessen Optimierung auch in den kommenden Jahren immer mehr an Einfluss gewinnen. Moderne Speicherlösungen besitzen heute bereits viele Funktionen, die dich den Solarstrom optimiert nutzen lassen. Einige von Ihnen können dabei sogar mit dynamischen Stromtarifen kombiniert werden. So kannst du selbst den zusätzlichen Strom, den du aus dem Netz ziehen musst, stets zum stetig günstigsten Tarif erhalten. Der Gedanke des smarten Verbrauchs ist einfach: Tagsüber wird überschüssiger Solarstrom in deinen Speicher geladen, abends, wenn deine Maschinen laufen, kannst du ihn aus dem Speicher ziehen.
Auch können Haushaltsgeräte heutzutage smart dann gesteuert werden, wenn der Solarstrom im Überschuss verfügbar oder besonders günstig ist. Im Endeffekt ist der Stromverbrauch damit zu einer flexiblen Komponente geworden, der den selbstverbrauchten Solarstrom immer klüger und automatischer nutzt. In den kommenden Jahren dürfte sich diese Entwicklung weiter durchsetzen und zu noch feinen abgestimmten Systemen führen. Zugleich dürfte die Einspeisung von Solarstrom jedoch immer unattraktiver werden. Wer heute eine Solaranlage kaufen möchte, sollte sich daher von Anfang an überlegen, wie er mit dem System möglichst gut den Eigenverbrauch abdecken kann und sich weniger stark auf die Einspeisevergütung fokussieren.
