Silvercrest ist eine bekannte Eigenmarke der Lidl Stiftung & Co. KG. Markenrechtlich geschützt wurde der Name seit Mai 1999, sodass er ausschließlich von Lidl verwendet werden kann. Wie lange die Marke bereits existiert, kann weniger genau erfasst werden. Lidl verweist auf eine Historie bis ins Jahr 1968. Allerdings ist undurchsichtig, ob die Marke damals schon eigenständig von Lidl geführt wurde oder ob dieses Gründungsdatum erst rückwirkend mit Silvercrest in Verbindung gebracht wurde. Belegt ist hingegen, dass Eigenmarken wie Silvercrest seit den 1990er-Jahren zur Expansionsstrategie des Discounters gehören. Mit günstigen Eigenprodukten versucht Lidl Alternativen zu bekannten Markenprodukten zu bieten. Eine Strategie, die durchaus Früchte getragen hat.
Großes Produktportfolio in vielen Kategorien
Über 300 Silvercrest-Produkte finden sich derzeit im Online-Shop von Lidl. Dabei finden sich diverse Produkte in den Kategorien Küche, Haushalt, Multimedia sowie auch Pflegeprodukte. Mit der Eigenmarke hat Lidl es geschafft, sich über einen Lebensmitteldiscounter hinaus zu positionieren und die Kunden auch in anderen Konsumbereichen an sich zu binden. Doch was man unter einem Markennamen vereint, stammt nicht aus einer Fertigung. Denn hinter jedem dieser Geräte stehen verschiedene Produzenten und Hersteller und keine vereinte Fertigungslinie. Laut Webseite sollen die meisten Produkte vorrangig in Deutschland produziert werden. Die Aussage wird jedoch häufiger im Zweifel gezogen.
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Wie Techbook berichtet, stehen häufig asiatische Fertigungspartner hinter den Produkten und nur selten deutsche Mittelständler. Eine Chance auf Transparenz gibt es dabei ebenso wenig. Es ist nicht möglich, herauszufinden, in welcher Fabrik man die Geräte herstellt. Doch gerade, dass unzählige unterschiedliche Hersteller und Zulieferer an der Marke beteiligt sind, sorgt für eine große Diskrepanz in der Produktqualität.
Silvercrest zwischen Markenkonkurrenz und Produktrückrufen
Einerseits steht die Marke Silvercrest ähnlich wie Medion bei Aldi für erschwingliche Technologie. Kunden können preisgünstig an Alternativen zu teuren Markenprodukten gelangen. Qualität und ein günstiger Preis müssen sich dabei nicht ausschließen. So werden Lidls Küchenmaschinen mit Kochfunktion etwa häufig als Thermomix-Konkurrenten in der Presse bezeichnet. Entsprechend groß sind die Verkaufszahlen hinter diesem Produkt. Auch die preiswerte AirTag-Alternative von Silvercrest erfreut sich bei Kunden großer Beliebtheit. Doch das ist nur eine Seite der Medaille.

So kommt es bei einzelnen Produkten immer wieder zu Rückrufen beim Discounter. Nicht immer steht der günstige Preis hier also für erschwingliche Qualität. Ebenso musste Lidl 2023 das App-Ökosystem der eigenen Smart Home Reihe umstellen – sehr zur Verunsicherung der Kunden, die sich für die Silvercrest-Produktlinien entstehen hatten. Letztlich solltest du für jedes Produkt individuell abwägen, ob du zur Lidl-Alternative oder zum Markenäquivalent greifen möchtest. Testberichte zu den einzelnen Produkten können dir dabei einen tieferen Einblick liefern, ob es hält, was es verspricht. Denn hinter Silvercrest stet nicht ein Hersteller, sondern Lidls Fokus, Elektronik zu günstigen Preisen anzubieten – mit allen potenziellen Vor- und Nachteilen.