Das Swarovski AX Vision 10×32 sieht auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär aus, jedoch entdeckt man schon nach wenigen Sekunden einige Knöpfe und andere Features, die zeigen, dass man hier ein ganz besonderes Fernglas in der Hand hält.
Die Funktionen des Swarovski AX Visio
Swarovski gibt bei den technischen Daten 10×32 an. Das bedeutet eine Vergrößerung des Objekts um das 10-fache und einen Objektivdurchmesser von 32 mm. Das Fernglas sollte also bis in die frühe Dämmerung hinein noch gute Beobachtungsergebnisse liefern. Ein ausgemachter Spezialist für die Dunkelheit ist es also nicht. Doch es will auch eher mit den smarten Funktionen punkten und dabei eine noch kompakte Größe aufweisen.
Und gerade bei den intelligenten Funktionen geht Swarovski einen interessanten Weg. Das Fernglas soll laut dem Hersteller bis zu 9.000 verschiedene Lebewesen erkennen können. Ornithologen können also aufhören zu rätseln und ihre Entdeckungen direkt erkennen. Dazu kommt eine Fotofunktion, die die geschossenen Bilder kabellos auf ein verbundenes Handy schickt. Dazu gibt es eine Funktion, mit der du deine Beobachtungen physisch teilen kannst. Dazu markiert das Fernglas das Objekt der Begierde und zeigt mit eingeblendeten Pfeilen in der Optik einem Mitbeobachter die Stelle an, die du gerade markiert hast.
Smartes Fernglas ausprobiert
Auf der CES 2024 in Las Vegas konnten wir das kluge Fernglas ausprobieren und die Funktionen testen. Mit und ohne Brille – eine Dioptrien-Anpassung ist selbstverständlich verbaut – klappt das Auffinden der Ausstellungsvögel sehr gut. Dabei schaust du mit dem rechten Auge durch einen roten vierteiligen Ring, dessen Ringteile nacheinander dicker werden, sobald ein Vogel erkannt wird. Umso mehr Ringteile dick werden, umso wahrscheinlicher ist die Richtigkeit des Vogelnamens. Der wird, sobald erkannt, unter dem Ring angezeigt und das hat auf der Messe bei allen Vögeln zu 100 Prozent geklappt.
Willst du den Vogel oder eines der 300 Säugetiere nicht nur beobachten und erkennen, kannst du sie auch Fotografieren. Das funktioniert intuitiv und wie bei den meisten Kameras. Drückst du den Auslöser halb durch, startet der Autofokus, drückst du ihn ganz durch, wird das Bild geschossen. Von der Bildqualität konnten wir uns jedoch noch nicht überzeugen. Da die Fotos nur auf einem angeschlossenen Smartphone sichtbar werden.
Auch die „Beobachtung Teilen“-Funktion klappt prima. Die kleinen roten Pfeile sind gut im Fernglas zu erkennen und variieren in Länge und Richtung, je nachdem, wo du hinschauen musst. Hast du die Stelle gefunden, gibt es nur noch ein kleines Problem: Befinden sich im Bildausschnitt mehrere Objekte, ist nicht klar, welches gemeint ist. Eine echte virtuelle Markierung wäre hier noch hilfreich.
Offenes IT-System
Doch eine solche Funktion könnte Swarovski noch mit einem Update nachreichen. Die ersten Software-Updates sind schon geplant, wie man auf der Messe versicherte. Dazu können Software-Entwickler sich auf Anfrage die APIs zukommen lassen. Damit ist es dann möglich, weitere Drittanbieter-Apps mit den Daten aus dem Fernglas zu füttern. So könnten in Verbindung mit einem Smartphone auch andere Dinge oder Lebewesen erkannt werden. Die Vogelerkennung ist jedoch auf dem AX Visio selbst gespielt und damit autark von Smartphones zu betreiben.
Beim Handling des Fernglases gibt es apropos keine großen Überraschungen. Es ist im Vergleich mit „dummen“ Ferngläsern gleicher Art etwas schwerer. Die recht dicken Backen lassen es aber sehr gut in den Händen liegen. Die Ringe für Fokus und Dioptrien-Anpassungen sind sehr soft und trotzdem präzise zu bedienen.
Preis und Marktstart des Swarovski AX Visio
Swarovski gehört zu den edlen Herstellern von optischen Produkten. So ist es nicht verwunderlich, dass das AX Visio auch kein Schnäppchen ist. Der aufgerufene Preis zum Marktstart beläuft sich auf satten 4.600 Euro. Wenn er dich nicht abschreckt, kannst du das smarte Fernglas ab dem 1. Februar 2024 ordern.