Postbank: Geldautomaten und Bargeld verschwinden

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Bereits seit einem Jahr steht die Postbank in der Kritik. Kunden laufen Sturm, da sie keinen Zugriff mehr auf ihr Konto und damit auch nicht auf ihr Geld haben. Zudem rückt die Bank oft kein Geld mehr raus – weder am Schalter noch am Bankautomaten. Und jetzt folgt der nächste Hammer.
Postbank: Geldautomaten und Bargeld verschwinden
Postbank: Geldautomaten und Bargeld verschwindenBildquelle: inside digital mit Material von Postbank und Ronak Jain / Unsplash

Mitte August berichteten wir davon, dass es bei der Postbank drüber und drunter geht. Das Finanzinstitut sperrt Konten und verwehrt seinen Kunden den Zugang zu Bargeld. Nach der Berichterstattung erreichten uns viele Beschwerden von Kunden der Bank, die teils viele Monate nicht an ihr Geld kommen oder plötzlich nicht mehr aufs Online-Banking zugreifen können. Kurz darauf schaltete sich die Bankenaufsicht ein und drohte der Postbank mit Konsequenzen. Der Mutterkonzern, die Deutsche Bank, nahm die Rüge der BaFin „sehr ernst“ und nahm sich den Problemen an. Doch was nun folgt, dürfte für viele Kunden der Postbank ein Schlag ins Gesicht sein.

Bargeld für die Postbank offenbar nicht mehr zeitgemäß

„Die Postbank wird mittelfristig zu einer Mobile-first-Bank entwickelt“, sagte ein Sprecher des Finanzinstituts dem Handelsblatt. Kunden sollen in Zukunft alle Produkte über Mobiltelefon, Tablet oder im „gestrafften Filialnetz“ erhalten können. Gestrafft bedeutet: Von den derzeit rund 550 Filialen sollen bis Mitte 2026 etwa 250 Zweigstellen geschlossen werden. An 250 Orten in Deutschland verschwinden damit Schalter und Geldautomaten und mit ihnen der Zugang zu Bargeld. „Die Deutsche Bank plant, das Postbank-Filialnetz in den kommenden Jahren an die veränderte Nachfrage anzupassen“, sagte ein Sprecher dem Handelsblatt. Und das ist noch nicht alles.

Denn als die Deutsche Bank die Postbank von der Deutschen Post übernahm, verpflichtete sie sich dazu, an den Standorten weiterhin auch Post-Dienstleistungen anzubieten. Doch auch das ist bald Geschichte. Denn künftig werde es in rund 100 Postbank-Filialen nur noch Bank-Dienstleistungen geben und keinen Post-Service mehr.

Geld weg, DHL weg

Welche Standorte die Postbank dicht macht, steht noch nicht fest. Ebenso steht aus, an welchen Standorten die Post-Dienstleistungen verschwinden werden. Doch eines ist sicher: Kunden erschwert man mit der digitalen Strategie den Zugang zu Bargeld. Und auch viele Menschen, die bei der Postbank gerne ein Paket abgeben und per DHL verschicken oder Briefmarken kaufen, müssen sich bald umorientieren. Denn: Jeder dritte der verbleibenden Standorte wird zu einer reinen Bankfiliale.

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6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Postbank hat damit geworben, nah an Kunden zu sein und kostenlosen Konto. Das hat Postbak groß gemacht. Man konnte das Geld und Bankgeschäfte am Postschalter in jedem Dorf erledigen. Dann hat die Post angefangen Postfillialen zu schließen und somit das Postbanksterben angestossen.
    Kostenloses Konto gibts schon seit Ewigkeit nicht mehr, und jetzt erreicht Fillialesterben auch die Großstädte.
    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Bank komplett verschwindet.

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    • Nutzerbild Bolli

      Die Gier der Banken haben sich seit dem Lehmann-Crash nicht verändert.
      Außerdem soll durch die Hintertür der Bargeldverkehr eingeschränkt werden.
      Nicht mit uns 🤮🤮
      Oh Tempora o mores
      😎😎😇😇

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  2. Nutzerbild Franz Laumen

    Das nennt man Fortschritt

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  3. Nutzerbild HarryHH

    Höre ich da Gejammer in Sopran?
    Ich höre noch das Gejammer in Sopran ab Mitte der 80er bis 1995 die „Post“, die Deutsche Bundespost bestehend aus Beutelpost, Fernmelderei und Scheckamt auf Wunsch des Bürgers zerschlagen und privatisiert wurde.
    Es war dieser Bürger, der heute schreit und sich beschwert.
    ===
    1967 bis 1970 Lehre beim Fernmeldeamt Uelzen … 2017 von der Telekom in Pension gegangen.

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  4. Nutzerbild BigBrainEater

    Kapiert es endlich mal!

    Das hat alles nichts mit „Wir wollen Bargeld loswerden“ zu tun. Es geht nur um eins: KONTROLLE. Die wollen die gesprengten Automaten nicht ersetzen, weils verlorenes Geld ist. Die wollen maximalen PROFIT für minimalen Aufwand (Online-Geld bzw. digitale Bank was nur mit Smartphone/Computer funktioniert). Und das ist alles. So kann man das Geld perfekt überwachen.

    Alle Banken wollen da hin, egal was die tagtäglich labern. Schon vor 10 Jahren hat die Postbank dieses Ziel anvisiert. Und für 2025 das „Ende der Banken sowie wir sie kennen“, angedeutet, weils bis dahin nur noch weniger als die Hälfte der Banken geben wird. Und die haben klar gemacht, dass die Banken, die das überleben werden, halt keine normalen Banken mehr sein werden. Sondern nur noch reine Diensleistungs-Firmen.

    Tja und nun wird der Plan Schritt für Schritt umgesetzt.

    Aber der Witz (und womit die nicht gerechnet haben) ist: Ich sage für 2025 den TOTALEN IT-Crash bzw. Kollaps voraus. Und dann helfen auch keine „Digitalen Banken“ mehr. Sämtliche mit AMD/INTEL, ARM oder Apple-betriebenen Maschinen werden davon betroffen sein. es spielt also keine Rolle, ob wir bis dahin nur noch Bargeld (Auch Bargeld benötigt Banken und die können ohne IT nicht funktionieren und somit gibts ohne Computer kein Bargeld) oder nur noch Digitalgeld haben.

    Von diesem Chip-Hardware-Problem was das IT-Chaos bzw. den IT-Crash des Jahres 2025 auslösen wird, sind auch viele Solaranlagen, elektrische Autos und tausende weitere Maschinentypen betroffen, nicht nur Tablets, Smartphones, Notebooks, Netbooks, Desktop-PCs oder andere ähnliche Maschinen mit vergleichbaren Chips. Die Uhr tickt. Noch 1 Jahr, dann fallen die ersten Telefonsysteme aus. Noch ca. 2 Jahre, dann fallen Computersysteme der Reihe nach aus.

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  5. Nutzerbild Rosemarie M.

    Ich versteh das ganze Gejammer ums Bargeld überhaupt nicht es gehört schlichtweg abgeschafft. Bargeld ist die reinste Bakterienschleuder, die Produktion verschlingt Unsummen ebenso die Verteilung. Ohne Bargeld gäbs keine Raubüberfälle und keine Automatensprengungen mehr, keine Geldwäsche. wir würden Unmengen an Ressourcen sparen. Schafft endlich ein funktionierendes digitales Geldsystem mit einfachen bezahlbaren Kartenlesesystem für jedermann. dann braucht niemand mehr verzweifelt nachts um 1 einen Geldautomaten suchen weil er/sie Bargeld braucht. Dann wären die Banken weitestgehend überflüssig und könnten uns nicht mehr mit horrenden Gebühren for nothing abzocken. Liebe Banken macht nur witer so und schafft Euch selber ab mit Euren eigenen Strategien.

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