Die Corona-Pandemie scheint sich langsam dem Ende zu nähren. Immer mehr Events, Messen und sonstige Zusammenkünfte finden wieder vor Ort statt. Viele Menschen freuen sich, endlich wieder live dabei sein zu können. Doch manche Unternehmen machen diesen Schritt noch nicht. Betroffen davon ist unter anderem die Gamescom 2022.
Gamescom 2022
Die Gamescom 2022 soll vom 24. bis zum 28. August wie gewohnt in Köln stattfinden. Es handelt sich dabei um die weltweit größte Computer- und Videospielmesse. Jedes Jahr reisen Fans aus der ganzen Welt an, um sich dieses Event nicht entgehen zu lassen. Neben einer Vielzahl an Ständen von Privatpersonen und kleinen Unternehmen lebt die Gamescom zudem von der Präsenz großer Publisher und Entwickler. Vor Corona waren beispielsweise auch Nintendo und PlayStation stets auf der Messe anwesend.
Es werden neue Spiele angekündigt, Pläne offenbart und Spieler können in kurzen Demos bereits in die neuen Games eintauchen. Oft warten sie dafür Stunden, doch für sie lohnt es sich, denn sie können die neuen Spiele noch vor irgendwem sonst erleben. Die Gamescom lebt von großen Publishern, die ihre Spiele präsentieren. Nun haben jedoch bereits mehrere Publisher und Entwickler angekündigt, dass sie in diesem Jahr nicht auf der größten Videospielmesse der Welt anwesend sein werden. Nach dem Ausfall der E3 2022, die bereits hätte stattfinden sollen, ist dies ein Schlag ins Gesicht für viele Fans.
Absagen großer Studios
Zu den großen Studios, die der Messe bislang abgesagt haben, gehören Nintendo, Sony, Activision Blizzard und Take-Two Interactive. Besonders frustrierend ist dies für Fans, da sowohl Sony als auch Nintendo noch große Titel für dieses und nächstes Jahr auf Lager haben. Es wurde gehofft, dass auf der Gamescom ein Einblick in die neuen Spiele möglich ist. Doch warum sagen immer mehr große Studios der Messe ab?
Ein Grund könnte ganz einfach die aktuelle Lage bezüglich der Corona-Pandemie sein. Die Lage ist zwar aktuell in Deutschland recht entspannt, doch es herrscht immer noch eine gewisse Unsicherheit. Entwickler könnten also Angst haben, dass die Messe auch in diesem Jahr kurzfristig abgesagt wird und sämtliche Mühen, die in eine Demo oder Präsentation geflossen sind, umsonst waren. Die Studios müssen also selbst abwägen, inwiefern sie dieses Risiko eingehen können und wollen.
Ein anderer Punkt ist die fortschreitende Etablierung von Online-Events. Während der Corona-Pandemie fand ein Großteil unseres Lebens in der virtuellen Welt statt. Für viele Studios, insbesondere jene mit einer bereits großen Fangemeinde, könnten Online-Events um einiges kosteneffizienter sein. Sie müssen sich außerdem nicht nach dem Plan eines zentralen Veranstalters richten und können stattdessen nach ihrem eigenen Zeitplan gehen. Sony hat bereits “State of Play” etabliert und auch Nintendo bietet sein eigenes „Nintendo Direct“ an. Das sich Online-Events während der Pandemie so weit verbreitet haben, trägt nun dazu bei, dass große Studios eher auf ihre eigenen Online-Events setzen.
Die Zukunft der Gamescom
Für die Gamescom sind diese Absagen wichtiger Partner natürlich ein harter Schlag. Je mehr große Studios absagen, desto weniger wird das Interesse der Gamer. Mit sinkendem Interesse drohen dann außerdem andere Studios auch abzusagen, da sie das Gefühl haben, die Messe lohne sich auch für sie nicht mehr.
Fans der Messe können also nur hoffen, dass sich die Situation nach der Corona-Pandemie wieder verbessert. Ansonsten könnte es sich hierbei um einen Trend handeln, von dem sich große Messen nicht mehr so schnell erholen werden. Bereits die E3 hat massiv zu kämpfen und hat die Messe auch in diesem Jahr erneut abgesagt. Hoffentlich kann die Gamescom als größte Gaming-Messe der Welt dem Druck standhalten und wird auch in den kommenden Jahren noch ein spannender Anlaufpunkt für Gamer aus der ganzen Welt sein.