Netflix wird teurer. Mit dieser Ankündigung sorgte der Streamingdienst im Januar für Aufsehen. Zunächst betrafen die Preiserhöhungen zwar nur Kunden in den USA und in Kanada, doch jetzt kündigen sich erste Preissteigerungen auch in Europa an – konkret in Irland und in Großbritannien. Es sind die Vorboten auf das, was schon in Kürze auch in Deutschland, Österreich und anderen Ländern drohen könnte.
Netflix teurer – bis zu 20,99 Euro pro Monat
In welchem Preisrahmen sich die Erhöhungen für die Kosten der drei verfügbaren Netflix-Abos abspielen könnten, macht ein Blick auf die Konditionen in Irland deutlich. Dort werden für das Basic-Abo in Zukunft 8,99 Euro fällig. Das Standard-Abo inklusive HD-Inhalten und zwei parallelen Streams wird für 11,99 Euro angeboten. Und das Premium-Abo, das unter anderem vier parallele Streams und 4K-UHD-Inhalte beinhaltet, kostet in Irland künftig satte 20,99 Euro. Zum Vergleich: Die Preise in Deutschland liegen für die drei Pakete bei identischen Leistungen bei 7,99 Euro, 12,99 Euro und 17,99 Euro. In Großbritannien werden nach der jüngsten Preisrunde 6,99 Pfund (rund 8 Euro), 10,99 Pfund (rund 13 Euro) und 15,99 Pfund (rund 19 Euro) fällig.
Welche Preise künftig hierzulande für ein Netflix-Abonnement gelten werden? Das ist noch vollkommen unklar. Dass die Konditionen aus Irland auch hierzulande greifen, ist aber nicht unwahrscheinlich. Und das würde dann bedeuten, dass in der Spitze bis zu 3 Euro mehr pro Monat für das Film- und Serienvergnügen auf Netflix zu zahlen sind. Andererseits ist zu beachten, dass in anderen europäischen Ländern teilweise ganz andere Preise gelten als in Deutschland. So werden beispielsweise in den Niederlanden, in Finnland und Portugal für das Premium-Abo nur 15,99 Euro pro Monat fällig. In Griechenland sind es 13,99 Euro monatlich, in Estland sogar nur 11,99 Euro.
Preiserhöhungen für Bestandskunden rechtswidrig
In Deutschland werden die Preise aufgrund der vergleichsweise kaufkräftigen Kundschaft aber eher am oberen Ende der neuen Preisskala zu finden sein. Und deswegen solltest du dich darauf einstellen, dass auch hierzulande schon bald neue und deutlich höhere Preise für das Netflix-Abo gelten könnten. Zumindest für Neukunden. Denn für Bestandskunden sind Preiserhöhungen bei Netflix kürzlich in einer ersten richterlichen Instanz verboten worden. Zwar hat Netflix gegen dieses Urteil umgehend Berufung eingelegt, trotzdem hast du die Möglichkeit, Geld von Netflix zurückzufordern. Und zwar genau dann, wenn du in der Vergangenheit schon einmal als Bestandskunde von einer Preiserhöhung betroffen warst.
Neue Preise bei Netflix gelten grundsätzlich immer umgehend für neue Kunden. Bestandskunden werden losgelöst von juristischen Entscheidungen in der Regel mit einem kleineren zeitlichen Verzug auf die neuen Konditionen umgestellt. Sie erhalten meist vier Wochen vor einer bevorstehenden Preisanpassung eine E-Mail, in der die neuen Konditionen detailliert aufgeführt sind. Abzuwarten bleibt, wie die Netflix-Kundschaft auf neue Preise reagieren wird. Denn nicht nur die allgemeine Inflation zwingt Menschen dazu, zu sparen. Auch extrem steigende Energiepreise lassen Menschen genauer überlegen, für was sie ihr Geld ausgeben möchten.
Netflix mit Werbung bald günstiger?
Und über die kontinuierlich wachsende Konkurrenz auf dem Streamingmarkt haben wir dann noch gar nicht gesprochen. Seit wenigen Wochen ist in Deutschland bei Sky das Angebot von Peacock zu empfangen. Weitere Premium-Dienste wie etwa Paramount+ oder Discovery+ stehen bereits in den Startlöchern. Erst kürzlich hatte Disney+ ein werbefinanziertes und dadurch günstigeres Abo-Modell angekündigt. Ein entsprechendes Angebot von Netflix könnte folgen.