Meditations-Apps im Test: Nur diese 2 sind gut

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Entspannung per Handy: das versprechen Meditations-Apps. Viele dürften zwar meinen, eine Zeit ohne Smartphone sei erholsamer. Aber diese Rechnung haben wir ohne Anbieter von Meditations-Apps gemacht. Die Stiftung Warentest hat nun 10 Anwendungen getestet. Das Ergebnis: erschreckend.
Stiftung Warentest: Vernichtendes Urteil für Meditations-Apps
Stiftung Warentest: Vernichtendes Urteil für Meditations-Apps – nur diese 2 sind gutBildquelle: Ravi Pinisetti / Unsplash / Google Play Store / Apple iTunes

Wer im Google Play Store oder Apple App Store nach Meditations-Apps sucht, bekommt eine schier nie endende Liste. Eine Anwendung reiht sich an die andere. Fast alle versprechen dabei Entspannung und Stressabbau auf Knopfdruck. Doch kann das funktionieren? Schließlich dürfte die Entspannung höher sein, wenn man nicht ständig auf den Bildschirm seines Smartphones gucken muss, auf dem jede App um deine Aufmerksamkeit buhlt und dich vom Entspannen ablenkt. Die Stiftung Warentest hat zehn Apps für die Android-Smartphones und das iPhone untersucht.

Alle getesteten Anwendungen bieten eine geführte Meditation auf Deutsch. Darunter befinden sich die Apps von Head­space, 7Mind und Petit Bambou. Die Meditations-Apps kosten bei einem Jahr Lauf­zeit zwischen 3,25 Euro und 12,10 Euro pro Monat. Mithilfe von zwei psycho­logischen Gutachtern mit Expertise in Entspannungs­techniken haben die Tester Konzept, Wirk­samkeit, Vielseitig­keit, Hand­habung, Daten­schutz und allgemeine Geschäfts­bedingungen der Apps geprüft.

Meditations-Apps im Test: Nur 2 sind „gut“

Von den zehn getesteten Meditations-Apps verlassen nur zwei mit der Note „gut“ das Testlabor. Head­space (4,85 Euro pro Monat bei einem Jahres-Abo) bietet qualitativ gute, mit wissenschaftlichem Know-how konzipierte Kurse und Übungen, die sich zum Einstieg wie auch für Fort­geschrittene eignen, urteilt die Stiftung Warentest. Diese Anforderungen erfüllt auch die App 7Mind, die 5 Euro im Monat kostet. Zudem bieten beide Meditations-Apps Klang­welten, Musik und Fantasier­eisen. Viele Inhalte lassen sich herunterladen und auch offline nutzen. Bei der Daten­schutz­erklärung weisen sie aber in wesentlichen Punkten Lücken auf.

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Alle anderen Meditations-Apps konnten die Psychologen und Tester der Stiftung Warentest nicht über­zeugen. „Oft fehlt ein gutes Konzept oder die Wirk­samkeit ist schlecht belegt“, lautet das Ergebnis. Oder aber beides. Die App „BetterMe“ etwa fällt mit der Note „mangelhaft“ durch. Das vernichtende Urteil lautet: „Ein Kraut-und-Rüben-Konzept, keine Wirk­samkeits­nach­weise, wenige Funk­tionen, verwirrende Preise, tech­nische Fehler und sowohl AGB als auch Daten­schutz­erklärung nur auf Eng­lisch.“

Die meisten sind nur „ausreichend“

Besser hingegen ist die Meditations-App „Calm: Meditation und Schlaf“. Sie kommt immerhin auf die Endnote „befriedigend“ (2,7). Zwar bewerten die Testern den „Belegten Nutzen“ mit der Note „sehr gut“ (0,8). Das „Konzept“ und der „Basis­schutz per­sönlicher Daten“ verhageln am Ende aber die Wertung.

Hinsichtlich der Daten­schutz­erklärung fällt aber nicht nur „Calm“ durch. Wie die Stiftung Warentest herausgefunden hat, weisen alle Meditations-Apps im Test gravierende Mängel auf. „Anbieter geben etwa nicht an, wie lange die von Nutzern und Nutze­rinnen erhobenen Daten gespeichert werden“, lautet das Fazit. „Außerdem informieren manche nicht darüber, an wen sie die Daten gegebenenfalls weitergeben.“

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Fazit

Mit Headspace und 7Mind gibt es also nur zwei Apps, die wirklich das liefern, was sie versprechen. Wer aber ohnehin sein Smartphone pausenlos in der Hand hat, für den sind Meditations-Apps eine weitere Ablenkung. Kurse mit echten Menschen als Lehrer eignen sich hier besser. Ein Tipp haben wir aber noch. Einige Anbieter von Meditations-Apps arbeiten mit gesetzlichen Krankenkassen zusammen. Dazu zählen auch Headspace und 7Mind. Ob AOK, BKK oder Barmer: Krankenkassen übernehmen Kosten für ein ganzes Abo oder zumindest für einige Kurse. Einfach mal bei der eigenen Krankenkasse nachfragen.

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