Nie mehr offline: Endlich ein Lichtblick für wütende Spieler

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Für Spieler gab es in jüngster Zeit gute Gründe dafür, wütend und frustriert zu sein. In Zukunft könnten europaweit geltende Regelungen Spieleentwickler jedoch in ihre Schranken verweisen. Der Grundstein hierfür wurde nun gelegt.
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Neuer Lichtblick für frustrierte SpielerBildquelle: Gorodenkoff / shutterstock.com

Als digitale Güter haben Spiele grundsätzlich das Potenzial, Gamern auf ewig zur Verfügung zu stehen. Leider sieht die Realität insbesondere bei Online-Multiplayer-Titeln anders aus. Wenn ein Spiel nicht mehr rentabel ist, werden die Server heruntergefahren. Und Gamer, die für die Titel bezahlt hatten, stehen im Regen. Künftig könnte sich dies jedoch im gesamten europäischen Raum ändern.

Spiele sollen ewig leben

Der Europaabgeordnete der Piratenpartei Patrick Breyer hat kürzlich eine schriftliche Anfrage an die Europäische Kommission gestellt. Diese lässt sich auf eine Entscheidung von Ubisoft zurückführen, das 2014 erschienene Open-World-MMO-Rennspiel „The Crew“ zum 1. April 2024 fallen zu lassen. Seither ist The Crew weder auf dem PC, noch auf der Xbox 360, der Xbox One, der PlayStation 4, Amazon Luna oder Ubisoft+ spielbar.

Laut Breyer sei dies ein alarmierendes Beispiel dafür, wie die Interessen der Spieler ignoriert werden: „Es ist inakzeptabel und wahrscheinlich auch illegal, dass Unternehmen beliebte Spiele erst gewinnbringend verkaufen und dann kurzfristig lahmlegen“, so der Europaabgeordnete. Daher fordert die Piratenpartei eine allgemeine gesetzliche Regelung zur Handhabung mit verwaister Software. Diese dürfe nicht einfach verschwinden; stattdessen solle die Community die Möglichkeit haben, sie zu übernehmen und weiterzuentwickeln. Denn gerade Computerspiele seien ein integraler Bestandteil unserer digitalen Kultur.

Im nächsten Schritt muss die EU-Kommission nun einerseits klären, ob Ubisofts Vorgehen im Widerspruch zum EU-Verbraucherschutzrecht steht. Und andererseits, welche Einschränkungen den Entwicklern beim Abschalten alter Software gesetzt sind – insbesondere mit Fokus auf Computerspiele.

Passend dazu:

„Stoppt die Zerstörung von Videospielen“

Aufmerksam auf die Thematik wurde die Piratenpartei durch die Initiative „Stoppt die Zerstörung von Videospielen“ rund um den YouTuber Ross Scott. Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, die willkürliche „Zerstörung“ von Videospielen durch Publisher zu beenden, die sie an Kunden verkauft haben. Wer sich ebenfalls für dieses Ziel einsetzen möchte, bekommt auf der Website der Initiative entsprechende Hebel in die Hand gedrückt. Allen voran eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Einreichen einer Beschwerde bei der Verbraucherzentrale.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Heinz Multhaup

    Sehr gute Idee.

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  2. Nutzerbild Karsten Frei

    Das Thema ist in der Tat interessant.
    Vor allem im Blick aufs Nintendo.
    Die Bestätigung dafür ist z.B Nintendo Wii
    Bei heutigen Switch ist es noch krasser.
    Diverse Spiele werden nur als Online Version verkauft bzw. als Online Erweiterungen zu physischer Version und ein paar Jahre später wird Online-Shop abgeschaltet. Im Falle eines Defekts kann der Spieler zwar eine gebrauchte Konsole kaufen und physische Datenträger weiter nutzen, aber alle Download-Erweiterungs-Packs sind unwiderruflich verloren.

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