"Kriegserklärung": Kommt das Aus für Benzin- & Diesel-Autos ab 2025?

2 Minuten
2025 soll die neue Abgasnorm Euro 7 in Kraft treten. Um die Regularien und Rahmenbedingungen gibt es derzeit ein Tauziehen. Jetzt gibt es Berichte, wonach die Normen zu streng sein werden, dass es das faktische Aus für Benziner und Diesel wäre.
Abgase aus einem Auto-Auspuff
Abgase aus einem Auto-AuspuffBildquelle: Pixabay / webandi

Wie die Bild am Sonntag heute berichtet, plant die EU-Kommission derart strenge Vorgaben, dass kein heute neugebautes Auto mit Verbrennermotor eine Chance hätte, noch zugelassen zu werden. Im Kern geht es um die Schadstoffe, die Verbrennermotoren ausstoßen. Vor allem Stickoxid steht dabei im Fokus.

Gemäß einer 66-seitigen Studie, die der Bild am Sonntag nach eigenen Angaben vorliegt, wären künftig nur noch Werte von 30 Milligramm pro Kilometer oder gar 10 Milligramm pro Kilometer denkbar. Zum Vergleich: Heute sind es 60 Milligramm für Benzin-Motoren und 80 für Diesel-Autos. Den Ausstoß von Kohlenmonoxid will man von 1.000 beziehungsweise 500 Milligramm auf 300 beziehungsweise 100 Milligramm reduzieren. Gleichzeitig will man das Testverfahren, das die Einhaltung der Grenzwerte auch im Fahrbetrieb überprüft, erheblich verschärfen.

Testverfahren soll deutlich verschärft werden

Dem Bericht zufolge müssen die Autos das Testverfahren künftig in allen Situationen bestehen. Bislang gibt es zahlreiche Ausnahmen für besonders hohe oder tiefe Außentemperaturen, besondere Höhenlagen und wenn Dachboxen oder Anhänger montiert sind. All das soll wegfallen. Der Wegfall dieser Ausnahmen wird von einem nicht näher genannten Insider in dem Bericht als Kriegserklärung an Diesel und Benziner bezeichnet.

Für Neuwagen würde das bedeuten, dass es faktisch keine Benziner und Diesel mehr geben würde. Ein klarer Sieg für die E-Autos. Allerdings bleiben nur noch vier Jahre, um auch die Ladeinfrastruktur darauf vorzubereiten. In Berlin beispielsweise hat nach einem Bericht der Berliner Zeitung gerade der Carsharing-Anbieter Share Now seine E-Autos abgezogen. Er beklagt zu wenig Ladesäulen. Eine finale Definition der Euro 7-Abgasnorm ist für 2021 zu erwarten. Alle bis dahin zugelassen Autos dürften aber weiterfahren, bis der TÜV sie aus dem Verkehr zieht.

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7 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Premiumbernd

    Alles klar. Wenn es so kommt, werde ich mir wohl 2024 noch einen neuen Benziner kaufen. Und den pflegen. Dann kann man den locker 15 Jahre fahren. Bis dahin werden die Deutschen vielleicht wach und jagen die linksgrüne Mischpoke (auch wenn sie sich die Farbe Schwarz geben) aus dem Land.

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  2. Nutzerbild Udo

    Ja so sehe ich das auch. Die Rohstoffe für die Akkus sind ja Problemrohstoffe. Aber da nicht in Deutschland gefördert interessiert es die Leute nicht. Der komplette Umbau von Städten wegen Stromversorgungen interessiert die Menschen auch nicht. Es muss eben mit aller Macht eine Technologie durchgedrückt werden die nur eine Zwischenlösung sein kann. Wo bleiben Wasserstoffautos oder E fuels. Ein Wahnsinn was zur Zeit hier abgeht.

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  3. Nutzerbild Udo

    Einfach bei den nächsten Wahlen die richtigen Kreuzchen machen, Ihr habt es selbst in der Hand.

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  4. Nutzerbild Daniel S.

    Mir ist nicht bekannt, seit wann politische Parteien Autos bauen. Auf die zu schimpfen, obwohl sie sich um das Wohl der Bürger kümmern, kann ich nicht verstehen.

    Es ist aber nachgewiesen, dass die Autobauer pfuschen, Gesetze brechen und absolute Dreckschleudern produzieren, wenn ihnen nicht irgendwer einen Riegel vorschiebt. Der normale Bürger kann das gar nicht. Der wird veräppelt wo es nur geht. Erst sind die Diesel „sauber“, dann E-Autos ganz übel bei der Produktion ihrer Akkus – zumindest bis die Prämie kommt und auf einmal ist es doch nicht so dramatisch. So läuft eine Desinformationskampagne nach der anderen. Meine Vorredner fahren auf diesen Quatsch voll drauf ab.

    Wohl dem, der selbst bei guten Quellen, wie z.B. dem Fraunhofer Institut nachforscht und herausfindet, dass E-Autos – über den gesamten Lebensszyklus betrachtet – erheblich CO2 sparender sind. Zudem sind Elektromotoren um den Faktor 3 effizienter und halten unglaublich lange. Da rostet die Karre eher weg. Die Akkus halten locker 20 Jahre und werden danach komplett recycelt. Den Strom zum Fahren kann ich mit PV zu einem großen Teil selbst produzieren und löse mich von der teuren Abhängigkeit vom Öl.

    Wer die Vorteile nicht erkennt und auf ineffektive Technik aus dem letzten Jahrhundert setzt (Motor = 25% Leistung und 75% Heizung), dem muss ich sagen, er leider blind ist und ein Spielball der Autobauer.

    Kleiner Tipp: Mal mach dem Sion von Sonos Motors googeln. Tesla ist auch ein gutes – wenn auch teures – Beispiel. So geht Auto heute!

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  5. Nutzerbild Udo

    Sicherlich hat der Vorredner ein wenig recht. Ich wohne in einem MFH und kann kein Akku laden. Wie soll das gehen? Fenster auf Kabel raus? Da ich beruflich viel unterwegs bin kann ich mir nicht erlauben dauernd zu laden. Desweiteren kann kein Batterie Auto 1.5 Tonnen ziehen. Das ist nicht machbar. Weiterhin gibt es kein Akku der 20 Jahre hält. Das ist mir als Elektriker völlig neu. Fortschritt muss sein aber nicht so. Der Umwelt zu liebe sollte die Bahn dringend ausgebaut werden. Lkw mit wasserstoff von hyundai fahren schon. Das wäre erstmal der Anfang. Ist nur meine Meinung.

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  6. Nutzerbild Hendrik

    Spannend, wie hier einige mit ihrer „ich ich ich“-Attitüde ihr eigenes Leben über das anderer stellen.
    1. Die „Problemakkus“ sind schon lange kein so großes Problem mehr wie es imemr gerne von den Verbrenner-Freunden heraufbeschworen wird. Nein, wir zitieren mal nicht die Öllobby, sondern seriöse Wissenschaftler wie Quaschning. Die Produktion eines 50KWh-Akkus verbraucht so viel Wasser wie die Herstellung von 1kg Rindfleisch. Meist kommt es aus der „Problemregion Kanada“. Und wenn wir schon bei Probleme sind: wo kommt denn dsa Öl her? Aus so sympathischen Ländern wie Saudi-Arabien. Mein Strom kommt vom Dach.
    2. Für Elektroautos gilt im Prinzip dasselbe wie für Corona oder den Klimawandel: wer sich durch Maßnahmen so stark in seinem Leben eingeschränkt fühlt, dessen Lebenswandel ist Teil des Problems. Es geht nämlich nicht nur um „ich ich ich“. Aber das ist den Egomanen wohl zu viel.
    3. Wir haben ein E-Auto und (noch) einen Verbrenner. Geladen haben wir das E-Auto im ersten halben Jahr immer beim Einkaufen. Der hing mit knapp 1000km im Monat nicht einmal zuhause an der Steckdose. Ja, zuhause laden kann nciht jeder (wobei der Gesetzgeber das schon vereinfacht). Muss aber auch nicht, ich tanke ja auch nicht zuhause.

    Am abgefahrensten ist aber eigentlich diese unglaublich Konsumentenhaltung. Dieses „es muss aber alles nachher genauso bequem sein wie vorher, sonst rette ich hier gar nichts.“ Das ist nichts als reine Faulheit. Das Reichweiten-Gejammer ist erbärmlich. Genauso erbärmlich wie das „ich will aber nciht für 10 Minuten ein Stück Stoff im Gesicht haben“-Gejammer. Wenn sich was verändern soll, dann muss man es auch selbst tun. Dieser „Whataboutism“ mit „die anderen sollen erst mal“ ist auch nur feiges Gejammer. Heulsusen, die selbst keinen Muss haben, was zu machen, sondern nur mitlaufen.

    Und zu guter letzt, damit alle wieder lächeln: die Autolobby wird schon verhindern, dass wirklich etwas passiert. Die ist ja auch damit durchgekommen, dass sie 20 Jahre beschissen hat.

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  7. Nutzerbild Süleyman

    Akus halten 20 jahre ??? Ich dachte spätestens 10 Jahre ist Schluss? War das nicht das Problem an der ganzen Geschichte?? Wie kommst du auf 20 Jahre??

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