Ausgerechnet dort, wo die meisten Touristen sind und sich die wenigsten Geldautomaten befinden, bist du ohne Bargeld oftmals verloren. Da können deine Kreditkarten noch so Schwarz oder Platin und dein Bezahl-Account auf Apple Pay oder Google Pay eingerichtet sein: Du wirst kein Essen und keine Ware bekommen. Denn ausgerechnet dort, wo sich zu normalen Zeiten nicht nur Deutsche, sondern auch ausländische Touristen aufhalten steht an fast jedem Fenster „nur EC-Karte“. Oft noch mit dem Hinweis „ab 30 Euro“.
Dabei hat man gerade in den Großstädten in den vergangenen Monaten den Weg weg vom Bargeld gefunden. Mehr und mehr nehmen selbst Bäcker und Kleingewerbe Kartenzahlungen an. Kontaktlos heißt das Stichwort. Schließlich tauschen Kunde und Angestellter so keine Gegenstände aus und berühren sich auch nicht.
Gebühren sind keine Begründung
Doch ausgerechnet dort, wo sich viele Fremde aus allen Teilen Deutschlands begegnen, verzichten die Gewerbetreibenden oftmals noch immer auf diese Form der Bezahlung. Zu verstehen ist das nicht. Denn inzwischen gibt es verschiedene Terminalanbieter, die sich explizit an das Kleingewerbe richten. Wer hier mit den entstehenden Gebühren argumentiert greift lediglich nach dem letzten Ausredenstrohhalm. Denn längst gibt es Anbieter, die keine Fixkosten und keine Event-Gebühr berechnen. Eingenommenes Bargeld muss auch zur Bank gebracht werden, kostet dort Gebühren und erhöht das Diebstahl-Risiko.
Das einzige Argument, dass man gelten lassen kann, ist eine fehlende Internetverbindung. Dann nämlich können die Terminals nicht online gehen und die Zahlung verifizieren. Die Orte in Deutschland, wo es weder DSL noch einen der drei Mobilfunkanbieter mit LTE gibt, sind inzwischen jedoch übersichtlich.
Restaurants ohne Kartenzahlung schaufeln sich ihr eigenes Grab
Wenn allerdings die Gastronomen und Einzelhändler so weiter machen, so schaufeln sie sich ihr eigenes Grab. Denn jene Kunden, die es aus der Heimat gewohnt sind, nur noch digital zu zahlen, suchen sich andere Läden oder gar andere Orte zum Urlaub machen. Das kann nicht im Sinne der ohnehin schon gebeutelten Gastronomie sein.