Hausbesitzer spricht über geringe Stromkosten nach Wärmepumpe und PV-Anlage

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Kann die Kombination von Wärmepumpe und PV-Anlage tatsächlich die eigenen Stromkosten senken? Nicht alle sind überzeugt davon, dass Deutschlands Zukunft in Wärmepumpen und PV-Anlagen liegt. Ein Hausbesitzer liefert nun konkrete Zahlen zu seinen Stromkosten, die verschwindend gering ausfallen.  
Hausbesitzer spricht über Stromkosten nach Wärmepumpe und PV-Anlage
Hausbesitzer spricht über Stromkosten nach Wärmepumpe und PV-AnlageBildquelle: Foto von Vivint Solar auf Unsplash

Der Betreiber des YouTube-Kanals SonnenPerle teilt Erfahrungsberichte nach der Anschaffung seiner Wärmepumpe und PV-Anlage. Seine Stromkosten mit Wärmepumpe und PV-Anlage belaufen sich jetzt auf ein Niveau, von dem viele andere Haushalte heute nur träumen können. Für ihn hat sich die Umrüstung seines Hauses mit Wärmepumpe und PV-Anlage offensichtlich stark gelohnt. Beide Technologien erfordern höhere Anschaffungskosten, rentieren sich jedoch auf lange Sicht.

30 Module mit 11,7 Kilowattpeak Leistung liefern den nötigen Strom

Die Anlage des Hausbesitzers besteht aus 30 Solarmodulen mit einer Leistung von 11,7 Kilowattpeak. Da ein Teil des Hausdaches beinahe ideal nach Süden ausgerichtet ist und nicht von einer Verschattung beeinträchtigt wird, sind die hervorragenden Voraussetzungen für die Stromproduktion. Das Dach besitzt mit einer Dachschräge von 35 Grad nicht den perfekten Winkel für die Ausrichtung nach Süden, die bei 30 Grad läge. Die Bedingungen kommen jedoch nahe an den Optimalfall heran. Ergänzt werden die 30 Module durch einen Wechselrichter mit einer Leistung von 10 Kilowatt sowie einen Batteriespeicher von BYD. Dieser besitzt eine Speicherkapazität von 7.700 Wattstunden, wurde allerdings erst im April des letzten Jahres hinzugenommen. Dafür konnte der Speicher jedoch in den sonnenstärksten Monaten entsprechend viel Strom für den Hausbesitzer einspeichern. Das Gesamtpaket steht in Lüdenscheid in Nordrhein-Westfalen. Die Anschaffung der PV-Anlage inklusive Batteriespeicher gab der Kanalbetreiber dabei mit rund 14.000 Euro an.

Einspeisevergütung glich Wintermonate zum Großteil aus

Die möglichen Sonnenstunden in Deutschland unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland, sodass nicht an allen Orten mit der gleichen Ausbeute gerechnet werden kann. Bevor du dir eine PV-Anlage für dein Hausdach zulegst, solltest du dir daher die durchschnittlichen Sonnenstunden in deiner Umgebung ansehen. So kannst du eine erste Einschätzung davon gewinnen, wie hoch dein jährlicher Ertrag durch eine PV-Anlage ausfallen dürfte. Im Fall des Betreibers von SonnenPerle kann sich dieser sehen lassen. Seine Anlage hat insgesamt im vergangenen Jahr 11.750 kWh an Strom bereitgestellt. 6.400 kWh an Strom verbrauchte er selbst im eigenen Haus. 3.600 kWh entfielen dabei auf die Wärmepumpe, die restlichen 2.800 kWh für den Hausstrom.

Vor allem in den Sommermonaten konnte er in den Abend- und Nachtstunden viel Strom aus dem Akku nutzen. Rund 1.000 kWh Akku-Energie lieferte der Batteriespeicher über das Jahr hinweg. Insgesamt erreichte der Hausbesitzer damit einen Autarkiegrad von 54 Prozent. Mehr als die Hälfte des benötigten Stroms stammt also aus der eigenen Produktion. Für die 8.200 kWh, die der Hausbesitzer ins Stromnetz einspeist, bekam er insgesamt 654 Euro. Zurzeit beträgt die Einspeisevergütung rund 8 Cent pro Kilowattstunde. In den dunkleren Monaten von November bis Februar konnte die PV-Anlage den Strombedarf nicht vollständig decken. Zum größten Teil entfiel er hierbei auf die Wärmepumpe, die in den kalten Monaten natürlich stärker arbeiten musste als in den Sommermonaten. Insgesamt musste er daher Strom im Gegenwert von 872 Euro vom Netzbetreiber hinzukaufen.

Stromkosten nach Wärmepumpe und PV-Anlage bloß bei 18 Euro pro Monat

Betrachtet man nun die zusätzlichen Stromkosten im Zusammenhang mit der erhaltenen Einspeisevergütung, zahlte der Mann lediglich 218 Euro für den Stromverbrauch seines ganzen Jahres. Dabei muss man sich jedoch vor Augen führen, dass diese Kosten nicht nur den Stromverbrauch, sondern zugleich auch die Heizkosten des Mannes abbilden. Mit den 3.600 kWh Strom, die die Wärmepumpe erhielt, konnte sie 13.000 kWh Wärmeenergie für das Haus liefern. Weitere Energiekosten über die 218 Euro hinaus hat der Hausbesitzer somit nicht. Für ihn stellt das einen klaren Beweis für die Effizienz der Heiztechnologie dar. Auf 12 Monate betrachtet zahlt er so durchschnittlich nur 18 bis 19 Euro monatlich an Energiekosten für sein Eigenheim.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Genervt

    Wieder ein halbherziger Beitrag. Nur wenige Häuser können wirklich miteinander in den Vergleich treten. Auch die Familiäre Situation muss bedacht werden.
    Boah ist wie Trabi mit Porsche vergleichen ohne auf beide Autos zu nennen…

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  2. Nutzerbild Karsten Frei

    Man sollte die Kosten für die Wärmepumpe und PV-Anlage inklusive Batteriespeicher in die Rechnung aufnehmen. Dazu soll man die Wartungskosten die über Jahre auflaufen auch nicht vergessen. Wann der Akku schlapp macht und wann die Kugellager an der Wärmepumpe Geist aufgeben wird sich auch zeigen.
    Politische Instabilität im Lande darf man auch nicht außer Acht lassen.
    Ob die Stromvergütung und Strompreise weiter so bleiben, bleibt ungewiss.
    In den ersten Monaten bzw. Jahren, solange alles neu ist, freut man sich, und nach 8-10 Jahren, mit ersten Reparaturen kommt die Ernüchterung.

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