Der Spotify-Chef sorgt immer wieder für Aufsehen. Ende 2020 etwa zog Daniel Ek, Gründer des Musik-Streaming-Dienstes, den Hass auf sich, als er sagte: „Du kannst nicht alle drei oder vier Jahre Musik aufnehmen und denken, dass das genug sein wird. Seiner Meinung nach sollten Kreative regelmäßig und in kurzen Zeitabständen ihre Songs veröffentlichen. Musiker auf der ganzen Welt reagierten empört und bezeichneten den Spotify-Boss unter anderem als „ignoranten Clown“. Jetzt meldet sich der Spotify-Boss erneut zu Wort und macht sich abermals unbeliebt.,
Spotify-Boss sorgt für Wut
Über Spotify gibt es zahlreiche Reportagen. Mal wird aufgedeckt, mit welchen Tricks Künstler, die eigentlich keine sind, beim Streaming-Dienst Kasse machen. Mal wird gezeigt, wie wenig Geld Musiker und Bands mit Spotify wirklich verdienen. Doch wie viel am Ende bei Musikern und Künstlern übrig bleibt, sagt Spotify nicht. Jedoch können selbst bekannte Musiker von den Einnahmen nicht leben, wie der Bayerische Rundfunk herausgefunden hat. Nun setzt der Spotify-Boss noch einen drauf.
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Auf der Social-Media-Plattform X, die viele heute immer noch Twitter nennen, pöbelt Daniel Ek erneut gegen Musiker. „Heute, da die Kosten für die Erstellung von Inhalten nahezu null sind, können Menschen eine unglaubliche Menge an Inhalten teilen“, erklärt der Boss des Streaming-Giganten. Zudem stellt er die Frage: „Was schaffen wir jetzt, das in Hunderten oder Tausenden von Jahren noch wertgeschätzt und diskutiert wird?“
„Mit der Arbeit anderer zum Milliardär geworden“
Diese Äußerungen stoßen vielen Musikern, Komponisten und anderen Nutzern auf X übel auf. Sie beschimpfen den Spotify-Boss als verrückt, nennen Spotify „Abzocke“ und nennen ihn „weltfremd“. Der Komponist Tim Prebble ist gar überzeugt: „Musik wird in hundert Jahren noch geschätzt werden. Spotify nicht. Es wird nur als schlechtes Beispiel für ein parasitäres Werkzeug in Erinnerung bleiben, das den Wert der Musik anderer extrahiert.“
Die kanadische Singer-Songwriterin Shimmer Johnson ist ebenso sauer und kritisiert Ek scharf. „Toll, dass du dank der harten Arbeit und Zeit aller anderen zum Milliardär geworden bist!! Glückwunsch!!!“. Johnson erklärt, dass sowohl die Instrumente als auch das Aufnehmen von Musik in Radio-Qualität und die Zeit, die man damit verbringt, viel Geld kosten und keinesfalls „nahezu null“ seien.