Gaspreis: Wer nicht handelt, zahlt den doppelten Preis

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Nutzt du einen Gastarif in der Grundversorgung? Dann solltest du unter Umständen über einen Wechsel deines Gasversorgers nachdenken. Denn Neukunden können bei einem Gasanbieterwechsel derzeit von so günstigen Konditionen profitieren, wie lange nicht mehr.
Gasflamme an einem Herd.
Gas zu nutzen, kann inzwischen verdammt teuer sein – wenn man in der Grundversorgung bleibt.Bildquelle: Chepko Danil Vitalevich / ShutterStock.com

Der Gaspreis fällt weiter. Diese Nachricht sorgt dafür, dass Neukunden inzwischen wieder zu Preisen ab rund 10 Cent pro Kilowattstunde (kWh) Gas beziehen können. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass sie sich für einen Vertrag bei einem alternativen Gasanbieter abseits der Grundversorgung entscheiden. War der Wechsel in die Grundversorgung vor wenigen Monaten noch eine Art Geheimtipp, sieht die Sachlage momentan schon wieder ganz anders aus.

Gaspreis: So teuer ist die Grundversorgung aktuell

Beispiel Berlin: Der Preis in der Grundversorgung der GASAG liegt aktuell losgelöst von der durch die Bundesregierung festgelegten Gaspreisbremse und abhängig vom jährlichen Verbrauch zwischen 19,58 und 20,12 Cent pro kWh. Man zahlt also in der Grundversorgung nahezu doppelt so viel wie beim günstigsten Anbieter. Aber: Ab Mai sinkt auch bei der GASAG der Preis in der Grundversorgung auf ein deutlich niedrigeres Niveau. Dann werden nur noch zwischen 11,27 und 11,80 Cent pro kWh fällig.

In München liegt der Gaspreis in der Grundversorgung aktuell beim örtlichen Anbieter SWM zwischen 20,13 und 20,89 Cent pro kWh, in Hamburg musst du bei E.ON abhängig vom Jahresverbrauch derzeit noch zwischen 15,18 und 17,71 Cent pro kWh bezahlen. Und in Düsseldorf verlangen die örtlichen Stadtwerke im Tarif Düsselgas Klassik zwischen 17,15 und 19,42 Cent pro kWh. Alles nur Beispiele, die belegen, wie viel mehr du aktuell in vielen Fällen bezahlen musst, wenn du einen Gastarif in der Grundversorgung nutzt.

Weil die Großhandelspreise für Gas in den vergangenen Monaten immer weiter gefallen sind, ist davon auszugehen, dass bei zahlreichen (weiteren) Anbietern die Preise für Gas fallen werden. Zunächst primär in Neukundentarifen, mit der Zeit aber sicher auch für Bestandskunden. Weil Gasanbieter ihren Bedarf an Erdgas in der Regel weit im Voraus kalkulieren und entsprechend große Gaskontingente vorab einkaufen, dauert es oft eine Zeit, bis neue Preisvorteile auch an die bestehenden Kunden weitergegeben werden können.

Gas so günstig wie lange nicht mehr

Die oben genannten Beispiele zu recht hohen Preisen in der Gas-Grundversorgung lassen sich übrigens nicht nur in den genannten Metropolen beobachten, sondern auch in kleineren Städten und Gemeinden. Laut Angaben des Vergleichsportals Check24 lagen die günstigsten Neukundenpreise für Gas Ende März 2023 durchschnittlichen bei nur noch 10,1 Cent pro kWh. Vereinzelt und regional boten Versorger auch weniger als 10 Cent. Das entspreche dem niedrigsten Gaspreis für Verbraucher seit 2021. Entsprechend kann es sich wieder lohnen, den Gasversorger zu wechseln.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Wo. TIMM

    Das ist längst ueberfaellig….

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