Festgeld-Falle: Verbraucherzentrale, BaFin & Polizei warnen

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Festgeld ist als Geldanlage nicht so sicher, wie es zunächst scheint. Wer nicht aufpasst, kann sein gesamtes Investment verlieren. Davor warnt nicht nur die Verbraucherzentrale, sondern auch die Finanzaufsicht und die Polizei. Was steckt hinter der Festgeld-Falle?
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Verbraucherzentrale warnt vor Festgeld-Falle

Das sogenannte Festgeld stellt neben dem Sparbrief und dem Tagesgeld eine bequeme Möglichkeit der Geldanlage dar. Zwar halten sich die Erträge selbst bei den derzeit höchsten Zinssätzen in Grenzen, doch dafür ist das Festgeld vergleichsweise risikoarm. So zumindest die Theorie. Tatsächlich warnen aktuell Finanzexperten der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) vor Festgeldverträgen. Und auch die Finanzaufsicht (BaFin) sowie die Polizei sind alarmiert. Wer sein Investment schützen möchte, muss laut den Verbraucherschützern mehrere wichtige Faktoren berücksichtigen.

Anleger rettet 10.000 Euro

Wer einen Festgeldvertrag abschließen möchte, sollte überaus vorsichtig sein. Dazu rät gegenwärtig die Verbraucherzentrale in Anbetracht eines aktuellen Falls. Dieser dreht sich um den Anbieter Brosco Holding AG mit Adresse in Zürich. Die angebliche Aktiengesellschaft hätte einem Brandenburger Verbraucher zunächst einen auf den ersten Blick seriösen Festgeldvertrag unterbreitet. Dennoch wurde der Anleger stutzig, da der Anbieter im Kontakt mit ihm von einem früheren Anruf berichtet hätte, der nicht erfolgt sei. Da der Brandenburger mit 10.000 Euro eine beträchtliche Geldsumme investieren wollte, konsultierte er zuvor die Verbraucherzentrale.

Schnell wurde klar, dass der Schweizer Finanzaufsicht keine entsprechende Registrierung bekannt sei. Und auch die deutsche Finanzaufsicht soll inzwischen vor den vermeintlichen Festgeldverträgen des Anbieters warnen. Laut Erk Schaarschmidt, Finanzexperte der VZB, könne man nach dem aktuellen Kenntnisstand davon ausgehen, dass das Geld für den Verbraucher verloren gewesen wäre. Denn wenn das Geld erst einmal überwiesen wurde, ist eine Rückholung kaum möglich.

Nicht der erste Festgeld-Betrugsfall

Bei dem von der Verbraucherzentrale geschilderten Fall handelt es sich nicht um den ersten Betrug rund ums Festgeld. In den vergangenen Monaten wurden ähnliche Gaunereien sowohl von der Polizei als auch von der Finanzaufsicht gemeldet. Die finanziellen Schäden können dabei beträchtlich ausfallen. So sollen diese bereits im Rahmen eines einzelnen Beispielfalls bei 700.000 Euro gelegen haben. Ein weiterer undurchsichtiger Fall drehte sich indes um eine angeblich im Inland (in Frankfurt am Main) beheimatete Bank: „Northern Investment“. Entsprechend empfiehlt es sich, bei Festgeld-Angeboten generell sehr aufmerksam zu sein.

Die VZB rät in diesem Kontext, auf besonders hohe Zinsversprechungen und Zahlungen ins Ausland zu achten. Und nicht nur das: „Dazu sollten Verbraucher unter anderem das Impressum des Anbieters prüfen – ist es vollständig, enthält es eine Adresse, einen Vertretungsberechtigten und eine E-Mail-Adresse? Stimmt die Registrierungsnummer mit jener der Finanzaufsicht überein?“, so Schaarschmidt. „Eine Internet-Recherche hilft herauszufinden, ob bereits schlechte Erfahrungen oder Warnungen zu dem Anbieter kursieren. Eine Überweisung ins Ausland kann auch ein Indiz für ein betrügerisches Angebot sein.“

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