Erstaunlich: Das würde uns ohne Google Maps passieren

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Ob in der eigenen Stadt oder im Ausland, ob zu Fuß oder mit dem Auto: Wer ein Smartphone benutzt und in einer Situation ist, in der er nicht weiterweiß, dem hilft Google Maps. Doch was passiert eigentlich, wenn wir keine Navi-App einschalten? Eine Studie kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis.
Erstaunlich: Das würde uns ohne Google Maps passieren
Erstaunlich: Das würde uns ohne Google Maps passierenBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Der Funktionsumfang von Google Maps ist enorm. Der wohl häufigste Einsatzzweck jedoch ist die Navigation. Noch nie war es einfacher und günstiger von einem Ort zum anderen zu navigieren. Täglich erreichen dank der App Millionen Menschen auf der ganzen Welt ihr Ziel. Doch wie würden wir uns als Fußgänger zielsuchend durch die Stadt orientieren, wenn wir keinen digitalen Helfer wie Google Maps hätten?

Schneller am Ziel: mit oder ohne Google Maps?

Ob der Weg zur Arbeit, zum Supermarkt oder zu einem Restaurant: Viele Orte, die wir kennen, finden wir auch ohne Google Maps. Doch welchen der vielen möglichen Wege nehmen wir dabei? Den schnellsten, den schönsten oder den bequemsten? Die Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) werteten dafür anonymisierte GPS-Handydaten von über 14.000 Fußgängern aus, die sie ein Jahr lang aufnahmen. Nach der Auswertung von mehr als einer halben Million zurückgelegten Wegen kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis: mit Google Maps kommen wir schneller am Ziel an als ohne.

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Als Fußgänger ohne technischen Hilfsmittel suchen wir unsere Route nach anderen Kriterien aus als Google Maps es macht. Wir gehen nicht den kürzesten Weg, sondern weichen oft von diesem ab. Und je weiter das Ziel vom Startpunkt entfernt ist, desto größer die Abweichung vom kürzesten Weg. Doch warum ist das so? Wir versuchen beim Start möglichst genau auf unser Ziel zuzugehen. Während wir unterwegs sind, wollen wir zudem den in unserem Kopf schnellsten und kürzesten Weg nicht verlassen und nehmen nur möglichst kleine Winkelabweichungen in Kauf.

„Der Mensch ist kein optimaler Navigator.“

Unser Gehirn ist der Meinung, dass das der direkteste und schnellste Weg ist. Doch es liegt oft falsch. Wohl auch deswegen kommen wir in die Bredouille, wenn wir auf uns bekannten Wegen Google Maps einschalten und uns das Navi anders lang führt, als wir es ohne Google Maps gehen oder fahren würden. Ohne digitale Helfer vermeiden wir eine stärkere Abweichung von der Zielrichtung und orientieren uns eher an der Luftlinie zum Ziel – auch wenn ein Verlassen der Strecke einen kürzeren Weg zur Folge hätte. Das Fazit von Carlo Ratti, eines der Autoren der MIT-Studie lautet deshalb: „Der Mensch ist kein optimaler Navigator.“ Übrigens erklärt diese Strategie auch, warum wir auf dem Rückweg oft anders gehen als auf dem Hinweg.

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Paul

    Das blinde Vertrauen in unsere Handys, auch als Navi, führt dazu, dass man sich in seiner eigenen Gegend kaum noch auskennt. Ich kenne viele Leute, die fahren quasi JEDES Ziel per Navi an. Wann landen nicht wenige auf Feldwegen, gesperrten Straßen oder verunglücken im Fluss – vor einigen Jahren gab es in Köln den kuriosen, tragischen Fall seines Lieferwagenfahrers, der in den Rhein fuhr und starb, weil das Navi ihm eine Route mit einer Fähre anzeigte und der Fahrer den Fluss im Dunkeln nicht sah. Mit offenen Augen und eingeschaltetem Verstand macht es doch auch mehr Spaß, als dumpf von A nach B zu kommen. Nicht falsch verstehen: ich nutze Navi-Dienste auch häufig bin gerade auf Autobahnfahrten dankbar für Staus, Unfälle und Alternativrouten. Aber nicht zu abhängig davon werden, dass man seine eigene Stadt nicht mal mehr (er)kennt. Und außerdem nicht vergessen, gerade Google extrem viele persönliche Daten nutzt. Deshalb auch da auf Alternativen, wie Here Maps oder Openmaps umsteigen, und auf jeden Fall der Speicherung des Standorts widersprechen.

    Und wo immer es geht: einfach flanieren. Nicht umsonst heißt es so schön: Viele Wege führen nach Rom.

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  2. Nutzerbild Emsy

    Kennt das noch jemand? Karten in Papierform und gesunder Menschenverstand? Vielleicht sollten die handynavigatoren Mal wieder alte Formen nutzen. Sonst droht die totale Verdummung. Kürzester weg ist nicht immer der beste. Ja, ich nutze Navis, aber nur mit Dingen die Räder haben. Was aber nicht heißt, das ich dem traue. Es sollte ja nur als Hilfe genutzt werden und nicht als den Weg, der immer stimmt.

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  3. Nutzerbild K. Hubrich.

    Hallo G-Maps. Wenn ihr denkt, ihr kennt die alle Wege, dann irrt ihr. Einheimische kennen die Wege besser wo keine oder schlechte Übersicht ist. Sowie man sicher bewegen kann. Ein Hilfsbutton wäre angebracht. ZB, Maps zeigt den Weg an, wir aber nehmen den Weg anders als Grund wie beschrieben. Dann auf dem Button tippen und der Grund des anderen Weges ist gespeichert. Hoffentlich es wird es verstanden? MfG

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