E-Autos immer beliebter? Diese Alternative begeistert auch die Deutschen

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PKW mit klassischen Benzin- und Dieselmotoren sind europaweit auf dem Rückzug. Neben reinen E-Autos, erfreut sich ein weiteres Segment einer wachsenden Beliebtheit, was nicht zuletzt bei chinesischen Herstellern für Freude sorgt.
Ford Transit Custom PHEV
Hybridantriebe: immer mehr Käufer greifen zuBildquelle: Ford

Die Kategorie der Elektroautos kämpft nach wie vor mit hartnäckigen Vorurteilen. In diesem Jahr scheint sich jedoch die Stimmung gewandelt zu haben. Der Anteil an batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeugen (BEV) kletterte in ungeahnte Höhen. Nach Informationen des Verbands der europäischen Automobilhersteller (ACEA) wurden im ersten Halbjahr 2025 in der Europäischen Union (EU) 1.011.903 E-Autos neu zugelassen – im Vorjahreszeitraum waren es noch 814.992. Das entspricht einem Zuwachs von über 24 Prozent. Der Trend in Deutschland ist sogar noch deutlicher: Hier stiegen die Neuzulassungen von 214.887 auf 297.300, ein Plus von 38,4 Prozent.

PKW mit Hybridantrieben verkaufen sich noch besser

Im Schatten der viel diskutierten E-Autos hat sich allerdings ein anderes Segment noch dynamischer entwickelt: PKW mit Hybridantrieb. Insbesondere die sogenannten Plug-in-Hybride (PHEV), deren Akku extern an einer Ladesäule oder Wallbox aufgeladen werden kann, legten stark zu.

Während in Europa im ersten Halbjahr 2024 noch rund 450.973 Fahrzeuge dieser Kategorie verkauft wurden, stieg die Zahl im gleichen Zeitraum 2025 auf über 561.190. Auch in Deutschland war der Zuwachs deutlich: Die Neuzulassungen stiegen hier um ganze 59,2 Prozent, von 104.360 auf 166.102 Fahrzeuge. Die im Vergleich zum reinen Elektroauto größere Reichweite überzeugt offenbar viele Interessenten.

Dagegen verabschieden sich die Käufer zunehmend vom klassischen Verbrenner. Die Neuzulassungen bei Benzinern gingen im Vergleich der ersten Halbjahre 2024 und 2025 um 20,1 Prozent zurück. Bei Fahrzeugen mit Dieselmotor waren sogar 26,4 Prozent.

Chinesische Hersteller auf Siegeszug

Mit Blick auf die Hersteller fällt besonders BYD auf. Der chinesische Konzern, der aktuell in aller Munde ist, dessen Autos jedoch auf den Straßen (noch) selten zu sehen sind, konnte einen Zuwachs von fast 250 Prozent verzeichnen: Die Zulassungen stiegen von 16.663 auf 58.434. Ähnlich erfolgreich ist SAIC, zu dessen Marken auch die in Deutschland beliebte Marke MG Motors zählt. Hier wurde ein Plus von fast 31 Prozent gemeldet.

Die Strategie der EU, hoch subventionierte Konzerne aus der Volksrepublik mit Strafzöllen vom Markt fernzuhalten, scheint damit gescheitert zu sein. Auch wenn die Zahlen der Hersteller nicht nach Antriebsarten aufgeschlüsselt sind, kann man davon ausgehen, dass vor allem die PHEVs zum Erfolg beigetragen haben. Auf diese entfallen nämlich keine zusätzlichen Zölle, wodurch sie zu besonders attraktiven Konditionen angeboten werden können.

Ähnliche Erfolge kann nur der zur VW-Gruppe gehörende Hersteller Cupra verzeichnen. Insgesamt stiegen die Zulassungen des Konzerns um 3,8 Prozent, wobei das Wachstum bei Elektrofahrzeugen durch Rückgänge bei verbrennerstarken Marken wie Porsche, Audi und Seat gebremst wurde.
Auch BMW zeigt solide Zuwächse von 6,6 Prozent – nicht zuletzt soll der Konzern künftig sogar Mercedes aushelfen.

Zulassungsstatistik liefert nur begrenzten Einblick

Allerdings kritisierte der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) zuletzt die Nutzung der Zulassungsstatistiken als Trendbarometer. Hersteller und Händler würden laut einer Analyse des ZDK viele Fahrzeuge auf sich selbst zulassen. Bei privaten Nutzern sind die Zahlen demnach sogar rückläufig, mit einem Minus von neun Prozent.

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