E-Auto-Krise: Deutscher Autobauer fleht um Hilfe

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Das E-Auto soll zwar in einigen Jahren Diesel und Benziner ablösen. Doch Verbrenner bleiben bei Autofahrern in Deutschland hoch im Kurs. Wohl auch, weil Stromer viel zu teuer sind. Nun fleht ein deutscher Autobauer den Staat um Hilfe an.
Tacho im Auto mit Warnung
E-Auto-Krise: Deutsche Autobauer fleht um HilfeBildquelle: Erik Mclean / Unspalsh

Während es in den Werkshallen brummt und surrt, stockt der E-Auto-Absatz draußen. Die Elektroautos stehen bereit, aber die Käufer bleiben skeptisch. Wer hätte gedacht, dass selbst die größten Autokonzerne manchmal nach Hilfe rufen müssen? Jetzt tut es wieder jemand.

E-Auto: Der nächste Hilferuf

Es ist ein merkwürdiger Moment: Auf der einen Seite boomt das Thema E-Mobilität, Förderungen sollen den Markt ankurbeln, Klimaziele verlangen eine schnelle Umstellung. Das Aus für Diesel und Benziner? Längst beschlossen. Keine Kfz-Steuer auf Stromer, kostenlose Parkplätze, Sonderspuren für E-Autofahrer: All das scheint keine Früchte zu tragen. Autokäufer zögern, vergleichen und drücken auf die Bremse. E-Autos gibt es massenhaft, in allen Formen und Farben, und die Infrastruktur wächst. Trotzdem kommen die Stromer nicht so schnell auf die Straße, wie es sich Autobauer, Politik und Co. wünschen.

Und nun bittet der Vertriebsvorstand von VW den Staat um Hilfe. „Wir brauchen ein klares Signal und gezielte staatliche Fördermaßnahmen, um die Skepsis privater Käuferinnen und Käufer abzubauen und die Nachfrage in dieser Gruppe anzukurbeln“, erklärt Martin Sander.

E-Auto: VW hat es sich anders überlegt

Der Hintergrund ist simpel, aber entscheidend: Der Großteil der E-Auto-Neuzulassungen entfällt auf gewerbliche Kunden. Sie profitieren von Steuervergünstigungen und anderen Förderungen. Privathaushalte hingegen bleiben skeptisch. Die Umweltprämie sollte ursprünglich bis Ende 2025 laufen, doch schon 2023 zog die Politik die Handbremse. Die Folge: potenzielle Käufer überlegen zweimal, bevor sie ein E-Auto bestellen. Rabatte der Hersteller halfen nur bedingt – wer schon unsicher war, wurde noch vorsichtiger.

Preiserhöhungen und alte Forderungen

Parallel dazu erhöht VW die Preise für Verbrenner im Schnitt um 1,5 Prozent für das Modelljahr 2026. Intern spricht der Konzern von einer „regulären jährlichen Preisanpassung“, doch im Kontext wirkt es wie ein Signal: Der Druck auf die E-Autos soll steigen, der Markt sich bewegen.

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Dass VW nun erneut nach staatlicher Unterstützung ruft, ist kein Novum. Schon im vergangenen Jahr schickte man Konzernchef Oliver Blume vor, um „vielseitige Unterstützung“ einzufordern: mehr Ladesäulen, Umweltbonus zurück – alles, um die Elektromobilität zu pushen. Sander ergänzt: „Ohne klare Signale von der Politik, ohne gezielte Anreize, droht die Nachfrage im privaten Segment zu stagnieren.“ Währenddessen denkt man in der Politik darüber nach, das Verbrenner-Aus zu kippen.

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