Vor Kurzem hat die DKB zwar die Strafzinsen wieder abgeschafft. Doch nur kurz darauf folgte die Hiobsbotschaft. Denn seit Mitte September müssen Kunden der Bank für ihr Konto zahlen, wenn sie bestimmte Bedingungen nicht erfüllen. Wer bei der DKB jetzt ein Girokonto eröffnet, muss mindestens einen Geldeingang von 700 Euro im Monat haben, damit das Girokonto kostenlos bleibt. Anderenfalls berechnet die DKB monatlich 4,50 Euro Kontoführungsgebühren. Das gilt auch für Bestandskunden, wenn diese 3 Monate in Folge keinen Geldeingang von monatlich 700 Euro vorweisen können.
DKB erhöht Kosten und bereitet Kunden Probleme
Hinzu kommt: Rund 2,50 Euro pro Monat kostet inzwischen die Kreditkarte der DKB. Und knapp 1 Euro verlangt die Bank monatlich für die Girokarte – ab dem 1. Januar 2023 auch für Bestandskunden. Zwar gibt es noch die kostenlose, neue Visa Debitkarte, doch diese kann die Kreditkarte nicht vollends ersetzen. Und während die Kosten steigen, verärgert die DKB Kunden mit doppelten Abbuchungen. Das brachte so manchen Kunden in Not, wofür sich die Bank entschuldigt. Doch für viele brachte dieser Fehler das Fass zum Überlaufen. Lohnt sich aber deshalb ein Wechsel zur ING, der größten Direktbank Deutschlands?
Jetzt zur ING wechseln?
Wie die DKB verlangt auch die ING Kontoführungsgebühren, wenn der Geldeingang unter 700 Euro monatlich liegt. Anderenfalls muss man 4,90 Euro pro Monat bezahlen. Während man bei der DKB noch eine echte Kreditkarte bekommt, die 2,49 Euro monatlich kostet, gibt es bei der ING nur eine Debitkarte. Diese ist, wie die Debitkarte bei der DKB, kostenlos. Doch sie kann in einigen Fällen eine echte Kreditkarte nicht ersetzen. Weiterhin gibt es eine Girocard, früher auch EC-Karte genannt. Doch auch hier berechnet die ING inzwischen 99 Cent pro Monat, wenn man sie haben möchte.
→ Bargeld abgeschafft, Geldautomaten weg und Filialen dicht: Erste Bank macht Ernst
Wer Kleingeld in der Spardose sammelt und es einmal mal zur Bank bringen möchte, hat bei Direktbanken ein Problem. Sie haben deutlich weniger Einzahlautomaten als etwa Sparkassen. Die DKB hat deutschlandweit nur 13 Einzahlautomaten und berechnet 1,5 Prozent und mindestens 2,50 Euro Gebühren bei jeder Einzahlung. Die ING hingegen hat 25 Automaten und berechnet für eine Einzahlung keine Gebühren. Zudem benötigt man bei beiden Banken zur Einzahlung die Girocard.
Dispozinsen und Tagesgeld
Wer sein Konto überzieht, muss bei der DKB 9,89 Prozent pro Jahr zahlen. Bei der ING sind es mit 6,99 Prozent nur marginal weniger. Beide Banken bieten ein Tagesgeldkonto an. Zwar sind die Direktbanken hier nicht führend, es gibt aber immerhin etwas mehr als nichts. Während Kunden der DKB ab dem 1. Dezember 2022 0,4 Prozent aufs Tagesgeld bekommen, erhalten ING-Kunden bei einer Eröffnung eines Kontos 1 Prozent. Das gilt aber nur für die ersten vier Monate. Anschließend sinkt der Zinssatz auf 0,3 Prozent pro Jahr. Zum Vergleich: Die Raiffeisenbank im Hochtaunus etwa bietet 1,5 Prozent aufs Tagesgeld an.
DKB im Vergleich mit ING: Lohnt sich ein Wechsel?
Ein Wechsel der Bank ist immer mit viel Aufwand verbunden. Zwar verspricht die ING: „Wir unterstützen Sie beim Kontowechsel und informieren für Sie alle wichtigen Zahlungspartner über Ihre neue Bankverbindung. In nur 10 Minuten ziehen Sie in Ihrem Internetbanking alle Zahlungspartner um.“ Dennoch musst du in den Folgemonaten nach der Kontoeröffnung die Abbuchungen im Auge behalten und schauen, ob wirklich alle Zahlungspartner vom neuen Konto abbuchen. Zudem muss man das Hauptzollamt persönlich darüber informieren, dass die Kraftfahrzeugsteuer von einem anderen Konto abgebucht werden soll.
→ EC-Karte sperren: Viele machen diesen Fehler, den du unbedingt vermeiden solltest
Die Unterschiede zwischen dem Konto bei der DKB und der ING sind gering. Wer eine echte Kreditkarte braucht und dafür auch 2,50 Euro pro Monat zahlen möchte, sollte bei der DKB bleiben. Alle anderen Kosten und Vorteile sind nahezu identisch. Es lohnt sich daher nur von der DKB zur ING zu wechseln, wenn nicht weitere Probleme auftauchen.