Sofort löschen: Diese App plündert dein Bankkonto, so die Polizei

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Erschreckendes Szenario: Du installierst eine harmlose App und plötzlich fehlen auf dem Bankkonto mehrere tausend Euro. Genau das ist aktuell einem 59-Jährigen aus München passiert. Wer die gleiche Anwendung aus dem App Store installiert hat, sollte diese unverzüglich entfernen.
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App plündert BankkontoBildquelle: Rami Al-zayat / Unsplash

Obwohl Google und Apple zahlreiche Maßnahmen ergreifen, um den Play Store und den App Store frei von Malware zu halten, stellen Viren in den beiden Stores keine Seltenheit dar. Immer wieder entdecken Sicherheitsexperten Apps, die Nutzer ausspionieren, Anzeigen schalten oder mittels Online-Banking Geld von den Konten der Opfer abbuchen. Letzteres ist nach Angaben des Polizeipräsidiums München aktuell der Fall.

Infizierte App – Schaden im vierstelligen Euro-Bereich

Das Polizeipräsidium erlangte jüngst Kenntnis über drei Fälle im Raum München, in denen jeweils die App „PDF AI“ teils beinahe, teils jedoch erfolgreich für einen hohen finanziellen Schaden sorgte. In einem der Fälle soll die Anwendung nach der Installation ein ordnungsgemäßes Herunterfahren des Smartphones sowie den Zugriff auf die Banking-App verhindert haben. So wurde ein 59-Jähriger bei dem Versuch, seine Banking-App zu öffnen, darüber informiert, dass diese gewartet werde. Zeitgleich soll die Schadsoftware einen Betrag in Höhe von mehreren tausend Euro an Dritte überwiesen haben.

In einem zweiten Fall hätte das Opfer eine PDF-Scanner-App über einen Werbebanner in einem Spiel installiert. Diese lud ihrerseits weitere Malware herunter – darunter auch „PDF AI“. Die Apps gewährten den nach Angaben der Polizei bislang unbekannten Tätern Zugriff auf das Mobiltelefon. Daraufhin hätten die Cyberkriminellen ein neues Girokonto auf den Namen der betroffenen 55-Jährigen eröffnet und versucht, mehrere zehntausend Euro zu überweisen. Allerdings konnte die Bank den Geldtransfer rechtzeitig stoppen und Schlimmeres verhindern.

Auch diesmal ließ sich das Handy weder neu starten, noch ließen sich die Einstellungen aufrufen. Selbiges gilt auch für einen dritten Fall. Von einem Vermögensschaden sei hier jedoch nichts bekannt, so die Polizei.

So bleibst du Herr der Lage

Mittlerweile scheint die infizierte App aus dem App-Store entfernt worden zu sein. Sollte sich die Anwendung nach wie vor auf deinem Smartphone befinden, empfiehlt es sich, diese unverzüglich zu löschen. Ein Hinweis auf das Vorhandensein einer solchen App stellt ein unerklärlich hoher Energieverbrauch dar. Falls die Malware den Löschvorgang blockiert, kann unter Umständen der sogenannte abgesicherte Modus Abhilfe schaffen.

Ansonsten gilt wie üblich, dass die Installation aus unbekannten Quellen nach Möglichkeit zu meiden ist. Ferner sollten Smartphone-Nutzer auch Anwendungen in den beiden offiziellen Stores mit einer Prise Misstrauen begegnen. Selbst solchen, mit guten Bewertungen. So finden sich in den Rezensionen oftmals Hinweise darauf, dass es sich bei einer Anwendung um Malware handeln könnte. Zudem empfiehlt es sich, darauf zu achten, welche Berechtigungen eine Anwendung einfordert. Möchte etwa eine Taschenlampen-App Zugriff auf deine Kontaktliste und deine Bildergalerie, sollte man lieber von einer Installation absehen. Und zu guter Letzt: Bei Smartphones handelt es sich um nichts anderes als kleine Computer. Folglich sollten Besitzer auch diese mit einer Antivirus-Software ausstatten. Weitere Tipps finden sich in unserem Ratgeber zur Handy-Sicherheit.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karl

    Aber Vorsicht, Anti-Virus-Apps sind gerne selbst mal böse oder und saugen den Akku schnell leer.

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  2. Nutzerbild H.händel

    Das ist normal!

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