Deutschland: Kartenzahlung soll zur Pflicht werden

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Noch immer gibt es gerade in der Gastronomie und auf dem Land viele Geschäfte, die keine Kartenzahlung akzeptieren. Das soll sich jetzt ändern: Die neue Bundesregierung will eine Kartenpflicht einführen.
Ein Terminal zur Kartenzahlung
Kartenzahlung in Deutschland bald PflichBildquelle: Nathana Rebouças via Unsplash

Wie die Welt am Sonntag berichtet, sollen Gewerbetreibende dazu verpflichtet werden, Kartenzahlung zu akzeptieren. Es soll eine „echte Wahlfreiheit im Zahlungsverkehr“ geben, zitiert die Zeitung den SPD-Finanzpolitiker Michael Schrodi. Die SPD habe mit der Union in den Koalitionsgesprächen vereinbart, dass jeder Kunde in Zukunft wahlweise bar oder mit Karte zahlen können soll. Im Verhandlungspapier der zuständigen Arbeitsgruppe heißt es, dass „grundsätzlich Bargeld und mindestens eine digitale Zahlungsoption“ angeboten werden müsse.

Pflicht zur Kartenzahlung soll 15 Milliarden Steuern einbringen

Das Ziel der künftigen Bundesregierung liegt auf der Hand. Sie will Steuerbetrug bekämpfen. Zahlungen per Karte lassen sich kaum vor dem Finanzamt verbergen. Auch eine allgemeine Registrierkassenpflicht soll Steuerbetrug minimieren. Allerdings dürfte das für einige, insbesondere kleinere Läden ein finanzielles Problem darstellen. Gerade bargeldintensive Branchen fallen dem Bericht nach bei Betriebsprüfungen immer wieder dadurch auf, dass ihre Umsätze in der Steuererklärung zu niedrig angesetzt seien. Dem Staat entgingen so jährlich zehn bis 15 Milliarden Euro Steuern.

Der Deutsche Hotel und Gaststättenverband (Dehoga) sieht die Pläne laut Welt am Sonntag kritisch. Der Geschäftsführer des Verbands spricht von zusätzlichen Belastungen für die Gastronomen. Kartenzahlungen verursachen ihm zufolge zusätzliche Kosten wie Miet- und Servicegebühren für die Kartenlesegeräte sowie Transaktions- und Umsatzgebühren. Diese schwanken je nach Anbieter und Bank. Tatsächlich gibt es aber gerade für kleinere Geschäfte auch Anbieter, die komplett auf monatliche Kosten verzichten und nur eine Transaktionsgebühr verlangen. Was viele Händler gerne unbeachtet lassen in ihrer Argumentation: Auch Bargeld verursacht Kosten, wenn es professionell transportiert oder bei der Bank eingezahlt wird. Zudem besteht ein Überfall- und Diebstahlrisiko.

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4 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Paul

    Der Staat will die Kontrolle für seiner Bürger, und natürlich die Zusatzsteuern – nur darum geht es, und nicht um den Komfort für die eigene Bevölkerung. Nur Bares ist Wahres!

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  2. Nutzerbild Karsten Frei

    Die Regierung soll weniger für Panzer und an Brüssel überweisen, dann gibts auch keine Sorgen wegen Barzahlungen für einen Döner.
    Und sonst sollen die eine europäische Kartenlösung verpflichtend machen.
    Visa und Mastercard, sonst gibts nichts.
    Wir zahlen uns doof und dämlich an die Amerikaner.
    Wenn all das Geld, was pro Transaktion an die beiden Dienstleister abgeht, hier im Lande bleiben wird, werden sehr viele Haushaltslöcher gestopft.
    Ich kenne sehr viele Tankstellen auf dem Land, die nur Bar oder EC-Karten akzeptieren, und dort ist Sprit immer 5bis 10 Cent günstiger, gerade weil die keine Kreditkarten akzeptieren.

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  3. Nutzerbild Walter Lukas

    Und wieviel Milliarden Euro kostet uns die politische Steuerverschwendung im Jahr? Garantiert mehr und das ohne Folgen für die Verschwender.

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  4. Nutzerbild Nic

    Die spinnen doch ich zahle lieber bar da weiß ich was ich an Ausgaben habe, ihr könnt nicht einfach alles ändern, ihr solltet mal Rücksicht auf die Bürger nehmen. Da fühlt man sich ja schon Bevormundet. Wo ist das Recht der Bürger.

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