Zunächst waren es nur Gerüchte, doch jetzt steht die nächste große Autokrise in Deutschland unmittelbar bevor. Ein Handelsstreit zwischen den USA und China weitet sich nämlich auf Europa aus. Die USA hatten die niederländische Regierung unter Druck gesetzt, die Kontrolle über das aus China gesteuerte Unternehmen Nexperia zu übernehmen. Die Sorge: ein möglicher Technologietransfer in Richtung des chinesischen Eigentümers Wingtech Technology und der Abzug aus Europa. China reagierte unverzüglich auf den Kontrollverlust. Es werden keine dringend notwendigen Fertigkomponenten mehr in die Niederlande zu Nexperia geliefert. Dadurch ist das Unternehmen nicht mehr in der Lage, Halbleiter zu produzieren, die aber für die Fertigung von Autos in Europa zwingend notwendig sind.
VW: Golf-Produktion vor dem Aus
Bei Volkswagen hat der Chip-Mangel bei dem niederländisch-chinesischen Unternehmen unmittelbare Auswirkungen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge ruht bereits ab Freitag im Volkswagen-Stammwerk in Wolfsburg die Produktion des VW Golf. Möglicherweise muss zeitnah auch die Produktion des VW Tiguan unterbrochen werden. Hatte es zunächst geheißen, die Produktion sei bis Mitte kommender Woche gesichert, stehen die Bänder nun schon Ende der laufenden Woche still. Ohne die sogenannten diskreten Halbleiter von Nexperia geht in Wolfsburg offenbar wenig bis nichts. Denn die Chips werden massenhaft für zentrale Fahrzeugsysteme benötigt. Offenbar gibt es derzeit keine Alternative zu den Halbleitern aus den Niederlanden.
Und die Maßnahmen bei Volkswagen gehen möglicherweise noch weiter. Im Werk Zwickau-Mosel, in dem mehr als 9.000 Beschäftigte die E-Auto-Modelle Volkswagen ID.3, ID.4,, ID.5, Audi Q4 e-tron und Cupra Born fertigen, soll ab dem 30. Oktober Kurzarbeit angemeldet werden. Das berichtet die Bild-Zeitung. Gegenüber Radio Zwickau wurde dieser Bericht aber dementiert. Stattdessen seien in Zwickau sogar vier Sonderschichten wegen der guten Nachfrage nach E-Autos geplant. Ob die aber wirklich eingeleitet werden können, hänge tatsächlich von einer ausreichenden Chip-Verfügbarkeit ab.
Situation kann sich stündlich ändern
Teil der Wahrheit ist aber auch, dass sie die Gemengelage bei VW jederzeit kurzfristig ändern könnte. In einem internen Schreiben, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, heißt es demnach wörtlich: „Vor dem Hintergrund der dynamischen Lage können Auswirkungen auf die Produktion kurzfristig nicht ausgeschlossen werden.“ Die Wolfsburger Allgemeine berichtet unterdessen davon, dass im Wolfsburger Stammwerk von VW am Freitag eine Inventur durchgeführt werden soll. Deswegen komme es tatsächlich zu einem Stopp der Produktion auf allen Montagelinien. Ob in der kommenden Woche die Produktion wieder aufgenommen werden könne, bleibe abzuwarten. Die Situation ändere sich derzeit stündlich.
Update 12:00 Uhr – Laut „Handelsblatt“ könnte ein alternativer Lieferant dafür sorgen, dass der Produktionsstopp doch noch zu verhindern ist. Einen Namen wollte das Unternehmen auf Nachfrage nicht nennen.

Es ist keine Chip-Krise, es ist eine politische EU Krise.
Wenn in EU nicht EU-Unternehmen in besten „bolschewistischen“ Traditionen enteignet werden, braucht man sich nicht wundern, wenn die geschädigte Staaten zurückschlagen.
Der Wirtschaftskrieg gegen Russland kostet EU Billionen.
Jetzt hat sich EU auf einen Wirtschaftskrieg gegen China eingelassen, und das wird EU viel teuerer werden.