Cannabis im Auto: So schnell ist der Führerschein weg

3 Minuten
Cannabis im Auto. Schon heute ist das keine sonderlich gute Kombination. Noch problematischer könnte es werden, wenn Anfang 2024 die Cannabis-Legalisierung in Kraft tritt. Eine Gefahr für deinen Führerschein?
Cannabis-Blatt liegt in einem Auto neben einem Autoschlüssel.
Cannabis im Auto? Diese Folgen solltest du kennen, wenn du deinen Führerschein nicht verlieren willst.Bildquelle: Parilov / ShutterStock.com

Anfang 2024 könnte ein Gesetz in Kraft treten, das die Teillegalisierung von Cannabis regelt. Bereits Mitte August wurde ein entsprechender Beschluss im Bundeskabinett verabschiedet. Sollte das Gesetz wirklich kommen, soll die Veräußerung und der Erwerb von Cannabisprodukten im gesetzlichen Rahmen nicht mehr strafbar sein. Eine Gefahr für den Straßenverkehr?

Cannabis beim Autofahren: Das sind die Nebenwirkungen

Bereits erwiesen ist, dass der Konsum von Cannabis fatale Folgen haben kann, wenn du dich anschließend im Straßenverkehr bewegst. So warnt der TÜV Süd, das in Cannabis enthaltene Tetrahydrocannabinol (THC) wirke psychoaktiv und schränke die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit erheblich ein. Weitere mögliche Folgen des Cannabiskonsums seien unter anderem starke Müdigkeit, Störungen der Motorik und Selbstüberschätzung. Alle keine sonderlich guten Voraussetzungen, um in ein Auto oder auf einen E-Scooter zu steigen.

Ob Cannabis eine Gefahr für deinen Führerschein ist, kommt dennoch immer auf den Einzelfall an. Bei einer regelmäßigen, also (fast) täglichen Einnahme von Cannabis, auch bekannt als Marihuana, Gras oder Weed, ist der Entzug der Fahrerlaubnis möglich. Die nur gelegentliche Einnahme hat hingegen keine unmittelbaren Auswirkungen auf deinen Führerschein. Wichtig ist aber, dass Konsum und Fahren zeitlich ausreichend voneinander getrennt sind. Wie beim Alkoholkonsum ist jeder Autofahrer also selbst dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass keine Störung der Persönlichkeit oder ein Kontrollverlust vorliegen.

Cannabis-Grenzwert für Autofahrer

Einen Grenzwerk wird es künftig ebenfalls geben. Er liegt bei einem THC-Wert von 1,0 Nanogramm THC pro Millimeter Blutserum. Ab dieser Konzentration begeht der Fahrer eine Ordnungswidrigkeit, auch wenn er keine Ausfallerscheinungen zeigt. Vergleichbar ist dies mit einer Fahrt mit über 0,5 Promille Alkohol im Blut. Wird man erwischt, drohen beim ersten Mal ein Bußgeld von 500 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot für einen Monat. Beim zweiten Mal erhöht sich das Bußgeld auf 1.000 Euro, es gibt zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot. Ebenso beim dritten Mal – allerdings in Kombination mit 1.500 Euro Bußgeld.

Außerdem ordnet die Fahrerlaubnisbehörde grundsätzlich eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) an. Im Rahmen dieser muss der Erwischte innerhalb von drei Monaten nachweisen, dass er kein Dauerkonsument ist und künftig in der Lage ist, Cannabiskonsum und Fahrzeugnutzung konsequent zu trennen. Thomas Wicke, Verkehrspsychologe bei TÜV Süd Pluspunkt warnt: „Das nachzuweisen, ist jedoch gar nicht so einfach, da sich das psychoaktive THC nur sehr langsam im Körper abbaut und die Abbauprodukte – besonders bei regelmäßigem Konsum – noch über Wochen im Blut und über Monate im Urin nachweisbar sind.“

Unfall nach Cannabiskonsum? Führerschein weg!

Wichtig: Baust du nach Cannabiskonsum einen Unfall oder wirst nach dem „Kiffen“ bei gefährlichen, riskanten Fahrmanövern erwischt, kann der Straftatbestand erfüllt sein. Dann „ist der Führerschein in jedem Fall weg“, so Wicke. Mit den weiteren Folgen wird sich dann ein Gericht auseinandersetzen. Überdies ist sogar eine Freiheitsstrafe wahrscheinlich. Wer Cannabis konsumiert, sollte also lieber für einen längeren Zeitraum, Fachleute sprechen von mindestens 24 Stunden, die Finger von einem Autoschlüssel lassen.

Bildquellen

  • Alle SUV- und Tesla-Fahrer haben auf der Autobahn ein Problem und wissen es oft nicht: Unsplash / Emily Rusch
  • Cannabis im Auto: So schnell ist der Führerschein weg: Parilov / ShutterStock.com

Jetzt weiterlesen

10 Dinge, die alles besser machen sollten, aber ein absoluter Reinfall sind
Ab von Amazon oder von Google, ob Filme und Musik zu streamen oder das Licht nicht mehr per Kippschalter einzuschalten: Viele Produkte und Dienste sollten alles besser machen. Doch diese 10 Dinge sind ein absoluter Reinfall.

Deine Technik. Deine Meinung.

1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Bolli

    Wer bekifft am Steuer sitzt, ist sittlich und moralisch verfault.
    Aber 6 bis 8 Wochen Arbeitslager beim ersten Mal bewirken sicherlich Wunder.
    Natürlich nur im rosa Arbeitsanzug mit öffentlicher TV – Übertragung.
    😇😇😎😎

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein