Autoexperten verblüffen: Diesel und Benziner überrollen das E-Auto

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Längst gibt es keinen Bonus mehr beim E-Auto-Kauf. Und doch sinken die Preise für Stromer allmählich. Lohnt es sich heute aber bereits ein Elektroauto zu kaufen oder sind Diesel und Benziner preislich auf Dauer gesehen immer noch günstiger? Autoexperten verblüffen mit neuen Zahlen.
Autoexperten verblüffen: Diesel und Benziner überrollen das E-Auto
Autoexperten verblüffen: Diesel und Benziner überrollen das E-AutoBildquelle: Blasius Kawalkowski / KI

Ein neues E-Auto ist nach wie vor eine verdammt teure Sache. Nicht nur als SUV – auch im Kleinwagenformat, als Limousine oder in jeder anderen Bauform. Nicht selten verlangen Autobauer rund 10.000 Euro mehr für ein Stromer-Pendant zum gleichen Modell mit Diesel- oder Benzinmotor. Vielen stellt sich dann die Frage: Lohnt es sich auf Dauer vielleicht trotzdem ein E-Auto statt eines Verbrenners anzuschaffen? Die Autoexperten vom ADAC sind dieser Frage nachgegangen und haben die Preise für die Anschaffung mit den aktuellen Strom- und Spritpreisen verrechnet. Herausgekommen sind Beträge, die für Aufsehen sorgen.

E-Auto, Diesel oder Benziner? Das ist die günstigste Option

Lohnt sich der Umstieg von einem Verbrenner auf einen Stromer? Ist ein E-Auto, aufs Jahr gesehen, überhaupt günstiger als ein Modell mit Benzin- oder Dieselmotor? Oder ist gar ein Plug-in-Hybrid die günstigste Option? Der ADAC hat genau das im Kostenvergleich berechnet. Das Ergebnis: „Nimmt man alle Kosten eines Autos zusammen, vom Kaufpreis über sämtliche Betriebs- und Wartungsaufwände bis zum Wertverlust, liegen je nach Modell meist Benziner oder Diesel vorn“, so die Experten. Das hat mehrere Gründe.

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Die Neuwagenpreise für Elektroautos seien zwar tendenziell gefallen, so der ADAC. In der Regel sei ein E-Auto aber immer noch teurer als ein Verbrenner, was sich auf den Wertverlust und damit auf die Gesamtkosten auswirkt. Zudem tragen die gestiegenen Ladekosten an öffentlichen Säulen und die derzeit eher gemäßigten Preise für Benzin und Diesel dazu bei, dass Diesel und Benziner günstiger dastehen. Wie viel günstiger ist ein Verbrenner gegenüber einem E-Auto aber?

Es kommt darauf an

Es kommt ganz auf den Strompreis an. Wer etwa fast ausschließlich zu Hause lädt, eine eigene PV-Anlage hat sowie gegebenenfalls einen dynamischen Hausstromtarif nutzt, fährt mit einem E-Auto erheblich günstiger. Kann man sein E-Auto nicht privat laden und ist auf die öffentliche Ladeinfrastruktur mit derzeit hohen Tarifen angewiesen, lohnt sich der Stromer im Vergleich nicht. Der ADAC zieht die Grenze bei einem Strompreis von etwa 60 Cent/kWh.

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Ab diesem Preis „sind E-Autos kostenseitig im Vergleich zu ihren Pendants mit Verbrennungsmotor nicht konkurrenzfähig“. Bei einem angenommenen Strompreis von 45 Cent gewinnen 22 Prozent der E-Autos den Kostenvergleich, bei 35 Cent sind es 28 Prozent. „Und selbst wer mit den niedrigsten Strompreisen von 18 Cent/kWh kalkuliert, hat in puncto Gesamtkosten meist das Nachsehen gegenüber Verbrennern“, so der ADAC. Nur bei 36 Prozent der untersuchten Modellpaare gewinnt hier das E-Auto für sich.

Und in der Praxis?

Kauft man etwa einen Opel Astra Electric GS – also die elektrifizierte Version des Astra – muss man gut 41.000 Euro hinblättern. Bei einem Strompreis von 18 Cent/kWh spart man gegenüber der Benziner-Variante des Astra 0,3 Cent pro Kilometer. Gegenüber der Diesel-Version sind es immerhin 0,7 Cent pro Kilometer. Hochgerechnet auf ein Jahr und 10.000 Kilometer, macht das 30 beziehungsweise 70 Euro. Beim Cupra Born/Leon oder dem BMW iX2/X2 sind die Unterschiede ähnlich. Doch am Ende kommt es darauf an, wie teuer ein bestimmtes E-Auto-Modell gegenüber einem Verbrenner ist und wie viel man für den Strom zum Aufladen bezahlt. Der ADAC hat dafür gleich vier Kostenaufstellungen als PDF erstellt.

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