Apple hat ein riesiges Problem – mit gewaltigen Auswirkungen

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Das dritte Quartal des laufenden Jahres ist abgeschlossen. Und wieder einmal konnte Apple sowohl den Umsatz als auch den Gewinn steigern. Doch die weltweite Halbleiter-Krise und steigende Transportkosten bereiten dem Konzern zunehmend Sorgen.
Apple Store in Istanbul
Die Corona- und Chip-Krise sorgt für Probleme bei Apple.Bildquelle: Apple

Jetzt hat es auch Apple erwischt. Der US-Konzern enttäuschte bei den in der Nacht zu Freitag vorgelegten Quartalszahlen vorwiegend beim Umsatz die optimistischen Prognosen der Analysten. Die Folge: Der Aktienkurs des Konzerns schmierte nach US-Börsenschluss kräftig ab. Apple-Chef Tim Cook gab im Rahmen einer Telefonkonferenz mit Investoren zu, dass die Corona- und Chip-Krise etwa 6 Milliarden US-Dollar Umsatz gekostet habe. Zwar konnte Apple sowohl seinen Umsatz als auch seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahr trotzdem steigern, das reichte aber nicht aus, um die Anleger zu beruhigen.

Das iPhone bleibt der Umsatztreiber

Insgesamt setzte Apple im dritten Quartal 2021 knapp 83,4 Milliarden Dollar um – nach 64,7 Milliarden Dollar im gleichen Quartal des Vorjahres. Allein mit Verkäufen von iPhones setzte Apple nach eigenen Angaben 38,9 Milliarden Dollar um. Zum Teil fließen auch schon Umsätze mit der neuen iPhone-13-Serie mit in diese Zahlen ein, deren Verkauf am 24. September startete. Vor einem Jahr verzeichnete Apple beim iPhone-Umsatz nur 26,4 Milliarden Dollar in seiner Bilanz zum dritten Quartal. Laut Berechnungen der Marktforscher von Canalys verkaufte Apple im dritten Quartal 49,2 Millionen iPhones – nach 43,1 Millionen im dritten Quartal 2020.

Bei Mac-Rechnern fiel das Umsatz-Wachstum bei Apple deutlich überschaubarer aus. Es verbesserte sich im Jahresvergleich von 9,0 auf 9,2 Milliarden Euro. Erst kürzlich hatte Apple unter anderem ein neues MacBook Pro präsentiert. Bei iPads legte der Quartalsumsatz von 6,8 auf 8,3 Milliarden Dollar zu, bei Wearables und anderem Zubehör von 7,9 auf 8,8 Milliarden Dollar. Auch hier ist mit der Apple Watch Series 7 seit Kurzem eine neue Smartwatch-Generation erhältlich.

Geografisch aufgeschlüsselt legte der Umsatz von Apple in allen Teilen der Welt zu. So kletterte er beispielsweise auf dem amerikanischen Kontinent von 30,7 auf 36,8 Milliarden Dollar und in Europa von 16,9 auf 20,8 Milliarden Dollar. Auch in China war ein Umsatzwachstum von 8,0 auf 14,6 Milliarden Dollar zu verzeichnen. In Japan wuchsen die Umsätze von 5,0 auf 6,0 Milliarden Dollar, im Rest von Asien von 4,1 auf 5,2 Milliarden Dollar.

Digitale Dienste werden bei Apple immer wichtiger

Aber nicht nur bei Hardware-Verkäufen legte der Umsatz kräftig zu, sondern auch bei Services. Mit Abo-Modellen für Unterhaltungs- oder Cloud-Dienste sowie mit App-Verkäufen setzte Apple allein im vergangenen Quartal 18,3 Milliarden Dollar um – nach 14,6 Milliarden im dritten Quartal 2020. Gleichzeitig stiegen aber auch die operativen Kosten von 9,9 auf 11,4 Milliarden Dollar. Allein für Forschung und Entwicklung gab Apple zwischen Juli und September in diesem Jahr 5,8 Milliarden Dollar aus.

Unter dem Strich darf sich Apple trotzdem über einen warmen Geldregen freuen. Denn der Gewinn legte gegenüber dem Sommerquartal 2020 von 12,7 auf 20,6 Milliarden Dollar zu. Davon sollen auch Aktionäre profitieren. Denn für alle am 8. November 2021 gehaltenen Stammaktien will man am 11. November 2021 eine Bardividende in Höhe von 22 US-Cent auszahlen. Den gleichen Betrag hatte Apple auch schon im ersten und zweiten Quartal des laufenden Jahres ausgeschüttet.

Wenig erfreulich für Anleger: Das laufende Weihnachtsquartal dürfte für Apple zwar erneut mit einem hohen Gewinn zu Ende gehen, doch auch für den Zeitraum zwischen Oktober und Dezember erwartet Apple einen Umsatzverlust wegen der weltweiten Halbleiter-Krise. Der negative Effekt dürfte laut Worten von Finanzchef Luca Maestri noch höher ausfallen als im abgeschlossenen dritten Quartal. Das liege auch an einem erheblichen Anstieg bei den Transportkosten.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Investor

    Nicht Apple hat ein gewaltiges Problem, es sind die Analysten, die mal wieder völlig falsche Prognosen aus dem Kaffeesatz geholt haben.

    Apple dagegen hat trotz schwierigem Umfeld ein Rekordquartal abgeliefert.

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