Amazon-Skandal: So werden Kunden seit Jahren manipuliert & geprellt

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Amazon findet sich erneut in den Negativschlagzeilen wieder. Diesmal soll der US-Versandhändler Kunden manipuliert haben, um ihnen überteuerte Produkte zu verkaufen und die eigenen Profite zu maximieren. Das Vorgehen soll derweil sowohl simpel als auch effektiv sein.
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Amazon soll Kunden manipuliert habenBildquelle: Bing IC / Dall E 3

Amazon wurde in den vergangenen Jahren bereits öfter wegen angeblich illegaler Machenschaften vor Gericht gezerrt. Im Jahr 2021 verklagte man den Versandriesen beispielsweise, weil dieser Suchergebnisse manipuliert und Konkurrenten ausspioniert hätte, um ihre Produkte zu kopieren. Zudem soll Amazon eine Absprache mit den fünf größten US-Verlagen getroffen haben, um die Kaufpreise der E-Bücher in die Höhe zu treiben. Ende 2022 verklagte der District of Columbia respektive Washington D.C. Amazon indes, weil dessen Geschäftsverträge Händlern verbieten würden, ihre Produkte auf anderen Portalen zu günstigeren Preisen anzubieten. Und irreführende Designoberflächen, die dafür gesorgt hätten, dass Millionen Verbraucher unwissentlich ein kostenpflichtiges Prime-Abo abschlossen, wurden Amazon ebenfalls bereits vorgeworfen.

Vergangenen Donnerstag wurde nun eine weitere Sammelklage in den Vereinigten Staaten eingereicht. Diese thematisiert Manipulationen an der sogenannten „Buy Box“. Das Ergebnis: Kunden hätten überteuerte Produkte erworben, obwohl diese auf derselben Plattform von anderen Händlern gütiger angeboten wurden.

Amazon soll Nutzer ausgenommen haben

Die Anschuldigungen fokussieren sich wie bereits erwähnt auf die sogenannte „Buy Box“. Also, die Box auf einer Produktseite, in der die Kosten und Lieferzeiten angezeigt werden – zusammen mit den Buttons „In den Einkaufswagen“ und „Jetzt kaufen“. Als Kunde geht man davon aus, dass Amazons Algorithmen einem das beste Angebot in jeder Box präsentieren. Laut einer vorangegangenen Klageschrift sollen Käufer gar in 98 Prozent der Fälle Amazons Vorschlägen vertrauen. Dabei soll sich in der weitaus weniger prominent platzierten Box mit anderen Anbietern oftmals deutlich bessere Angebote vorfinden lassen. Sowohl was den Preis als auch was die Lieferzeiten angeht.

Der angebliche Grund für die gewählte „Buy Box“-Strategie ist recht simpel: Amazon soll die Produkte favorisieren und prominent platzieren, von denen es sich den größten finanziellen Nutzen verspricht. Sei es einfach nur aufgrund eines höheren Preises, wegen Partnerschaften oder weil der Versandhändler das Produkt auch selbst verkauft.

In Deutschland scheint Amazon die gleiche Strategie zu fahren. So konnten wir schon viele Male beobachten, dass Amazon sowohl auf den Suchergebnisseiten als auch in der „Buy Box“ nicht das beste Angebot bewarb. Dieses findet man in solchen Fällen lediglich über die zuvor erwähnte Box mit alternativen Anbietern. Oder aber über Vergleichsportale wie guenstiger.de oder Idealo. Ob ein solches Vorgehen jedoch tatsächlich gesetzeswidrig ist, muss sich noch zeigen.

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