6G-Netze kommen: Darum sind LTE & 5G erst der Anfang

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Wer glaubt, mit 5G ist das Ende der Fahnenstange bei den Mobilfunknetzen erreicht, der irrt. Forscher arbeiten längst an 6G. Jetzt geben sie einen ersten Ausblick auf die Netze der Zukunft, die sich heute noch keiner vorstellen kann.
Ein Mobilfunksender im ländlichen Raum

Ein Mobilfunksender im ländlichen Raum

Während LTE-Netze noch häufig aus großen Sendern auf Dächern bestehen, die hunderte Meter oder gar mehrere Kilometer auseinander stehen, rücken die Sender bei 5G schon zusammen. Ist 5G einmal fertig, wird zumindest in Innenstädten alle paar hundert Meter ein Sender stehen müssen. Bei 6G wird das ganze noch krasser: Mobilfunknetze der sechsten Generation (6G) werden aus vielen kleinen Funkzellen bestehen. Diese stehen so nah beieinander, dass man sie untereinander drahtlos verbinden will – auf Frequenzen im Terahertz-Bereich.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat dazu jetzt ein neuartiges Konzept für einfache und kostengünstige Terahertz-Empfänger entwickelt. Sie bestehen aus einer einzigen Diode, die mit einem speziellen Signalverarbeitungsverfahren kombiniert wird. Im Experiment haben die Forscher jetzt einen neuen Benchmark erreicht. Eine Datenrate von 115 Gbit/s auf einer Trägerfrequenz von 0,3 THz über eine Entfernung von 110 Metern haben sie gemessen.

Mit 6G kommen Terahertz-Frequenzen

Sender funken untereinander mit Gigabit-Geschwindigkeit

Was soll 6G bringen? Das Netz der Zukunft verspricht noch deutlich höhere Datenübertragungsraten, kürzere Verzögerungszeiten und eine größere Dichte an Endgeräten. Auch Künstliche Intelligenz (KI) soll eine große Rolle spielen.

„Um möglichst viele Nutzer gleichzeitig zu bedienen und dabei möglichst große Datenmengen möglichst schnell zu übertragen, müssen die drahtlosen Netze der Zukunft aus zahlreichen kleinen Funkzellen bestehen“. Das sagt Professor Christian Koos, der am KIT gemeinsam mit seinem Kollegen Professor Sebastian Randel an Technologien für 6G forscht.

Frequenzbereich liegt zwischen Mikrowellen- und Infrarotstrahlung

Der Vorteil von kleinen Funkzellen: Kurze Wege der Funkstrecken. So ließen sich große Datenraten mit minimalem Energieaufwand und geringer elektromagnetischer Immission übertragen. Zur Anbindung der einzelnen Zellen bedarf es Funkstrecken, auf denen sich hunderte von Gigabits pro Sekunde auf einem Kanal übertragen lassen. Das soll, so die Forscher, auf Frequenzen im Terahertz-Bereich möglich sein. Diese sind so hoch, dass sie im elektromagnetischen Spektrum zwischen den Mikrowellen und der Infrarotstrahlung liegen.

Bislang waren Empfänger für diese Frequenzen komplex und teurer. Mit einer neuen Entwicklung soll es den Forschern nun aber gelungen sein, einen besonders einfachen und kostengünstig herzustellenden Empfänger für Terahertz-Signale zur entwerfen. Als Empfänger diene eine einzige Diode. Die erreichte Datenrate von 115 Gbit/s sei die höchste Datenrate, die bis jetzt mit drahtloser Terahertz-Übertragung über mehr als 100 Meter demonstriert wurde.

13 Kommentare

  1. Steven Graf
    Ihr redet über 6G? Das ist doch ein Witz,kümmert euch lieber mal um die Orte an denen man grade mal E Netz empfängt.
    • Thorsten Neuhetzki
      Ja, wir reden über 6G. Aber was sollen wir jetzt mit den Orten machen, die du meinst? Das Netz der Telekom bauen? Ich denke nicht, dass die Telekom davon begeistert wäre. Und die Nutzer auch nicht.
  2. Christian
    Moin moin Sinvoll wäre doch eher sich zusammen tun und gemeinsam das Netz ausbauen und nicht gegen einander. Ist ja kein Wunder das wir hier in Deutschland noch in der Steinzeit leben.
  3. Wolfgang Rump
    An der Ostsee Küste in den viel besuchten Feriengebieten ist zum Teil nur 1g also gerade Mal so telefonieren mit 1 Empfangsbalken möglich. Weder Edge HSDPA geschweige denn 4 g empfangbar. Ich denke es sollte dort in den Funklöchern ersteinmal etwas getan werden....Der Campingplatz Leuchtturm auf Poel ist zb seit Jahren Vodafone Funkloch
  4. Horrstfritzhorst
    Wenn die Sender/Empf. so dicht beisammen stehen kann man uns auf den Meter genau Orten. Das ist wohl das wichtigste für div Stellen, seis um direkte Werbung aus dem Umfeld wo man sich befindet zu schalten, was dann ja nötig sein wird um die "Kosten" zu decken, oder unseren Aufenthaltsort jederzeit zu bestimmen. Der Gläserne Dummkopf halt, äh "Bürger" mein ich:) Braucht niemand.
  5. HC Hornung
    Hier wo ich lebe,( Hauptstadt von Georgien) ist 4,5 -4,9G ganz normal und im Haushalt sind 50-100 Mbits üblich. Allerdings halte ich ein Flächendeckendes Mobilnetz mit 5G oder gar 6G für groben Unfug. Nur wenige Mobiltelefon können 5G empfangen und senden und 6G gar nicht. Selbst mit 4G ist man am Mobiltelefon voll ausgestattet. Ich empfange Mobil mit rund 30-55 Mbits. Das reicht mir als Mobiles Büro vollkommen. Wenn ein umfangreicher Download mal paar Sekunden länger dauert ist es auch kein Problem. Der Aufwand eines flächendeckenden 5G Netzes ist derzeit die Mühe und Kosten nicht wert. Besser die Hochgeschwindigkeitsanschlüsse in des Haushalten verbessern und noch abgelegene Gegenden ans Netz anschließen. Unternehmer die für eine Fabrik 5G brauchen, sollen sich einen entsprechenden Festnetzanschluss machen und dann selbst über WLAN die Fabrik versorgen..auf eigene Kosten.
    • Demian
      Da haben Sie wohl die Sache missverstanden, je besser der Empfang, desto weniger Energie wird zum Datenaustausch benötigt. Das heißt so viel wie: Mehr Balken schützen die Gesundheit!
  6. Christian
    Mich würde interessieren, inwieweit 6g die Gesundheit mehr oder weniger beeinträchtigt als die bisherigen Mobilfunknetze, inklusive 5g?
  7. Johann Thomas Jansen
    Lieber die Gesundheit und die Freiheit und die Zukunft der Menschlichen Fortpflanzung schützen als 5,6G....... Netze realisieren Gruß Maitreya
  8. Katrin
    Es wird langsam lächerlich. Alle paar Monate etwas Neues. Datenraten, die keiner braucht, und immer kürzere Reichweiten. Man sollte es verbieten und stattdessen auf einen Flächendeckenden Ausbau bestehender Technologie drängen. Bereits LTE bietet alles, was man braucht.
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