Irrer Grund: Wetterstationen bald ohne Wetterbericht

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Heimische Wetterstationen haben in der Regel zwei Existenzberechtigungen: Sie zeigen die aktuelle Innen- und Außentemperatur an. Und sie zeigen dir an, wie das Wetter in den kommenden Tagen wird. Doch bei vielen Wetterstationen ist genau damit bald Schluss. Der Grund dafür mutet kurios an.
Wetterstationen verlieren bald ihren Wetterbericht

Wetterstationen verlieren bald ihren Wetterbericht

Auf der CeBit im Frühjahr 2007 gab es eine echte Innovation: Wetterberichte, die zu deiner Region passen, auf einer Wetterstation in den heimischen vier Wänden. 50 verschiedene Regionen in Deutschland bekommen seitdem einen individuellen Wetterbericht zugeschickt, der einen Ausblick gibt, wie die nächsten Tage werden. Abo-Kosten gibt es nicht, mit dem Kauf der Station ist der Service bezahlt. Doch damit ist bald Schluss, wie jetzt das Branchenmagazin teltarif.de berichtet. Der Grund: Der Vertrag mit dem technischen Dienstleister, der die Daten zu deiner Wetterstation übertragen werden, läuft aus und soll nicht verlängert werden.

Wetterbericht per Pagernetz: 2027 ist Schluss für Wetterstationen

Anbieter der Wetterstationen waren Firmen wie TFA Dorstmann, die auf den Wetterservice von wetterdirekt.de aufsetzen. Für die Übertragung des Wetterberichtes nutzt man seit 2007 das Pagernetz von e*Message. Die Berliner Firma e*Message betreibt bis heute das Netz, das Privatkunden älteren Semesters noch unter Markennamen wie Cityruf und Skyper kennen dürften. Heute findet man Pager fast ausschließlich im geschäftlichen Umfeld und bei freiwilligen Feuerwehren. Eines der letzten (indirekten) Produkte für Privatkunden, der Wetterservice für die Wetterstationen, wird nun Ende 2026, also 20 Jahre nach dem Start, enden.

Technisch funktioniert der Dienst so: e*message bekommt die notwendigen Daten angeliefert und schickt sie per Satellit an die Sendemasten des Pager-Netzes. Von diesen Sendern aus kommt das Signal dann auf einer Frequenz, die e*message zugewiesen ist, in deinen Pager. Vorteil gegenüber anderen Technologien: Die Pager-Netze arbeiten auf einer niedrigen Frequenz, kommen also gut in Gebäude. Und: Es handelt sich um eine Einwege-Funkanwendung. Die Pager und Wetterstationen senden also nicht und benötigen dadurch auch wenig Strom. Bei der Bewerbung der entsprechenden Wetterstationen setzte man auf die Bezeichnung „satellitengestützte Wetterstation“. Der Grund: die Übertragung per Satellit zu den Sendestationen des Pager-Netzes.

Die Hersteller der Wetterstationen haben nach Angaben von teltarif.de bereits vor längerem auf WLAN-Technik umgestellt. Kaufst du heute eine aktuelle Wetterstation, bekommst du also die Wetterdaten per Internet, nicht per Pager-Netz. Hast du noch einen der Pager-Netz-Wetterstationen, so werden diese nach aktuellem Stand bis Ende 2026 weiterhin Wetterdaten anzeigen. Danach wirst du vermutlich nur noch deine Raumtemperatur sowie die Temperatur des damit verbundenen Außensensors angezeigt bekommen. Möchtest du dem vorbeugen, hilft nur der Kauf einer neuen Wetterstation, die per WLAN ihren Wetterbericht bekommt.

Bildquellen

  • Die beste Wetter-App für jeden Bedarf: Michael Stupp / inside handy
  • Wetterstationen verlieren bald ihren Wetterbericht: Myriams-Fotos / Pixabay

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