Alcatels Smartphone-Feuerwerk im Hands-On: Series 5, 3 und 1 sollen es richten

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TCL Communication hat unter seinem aufgekauften Label Alcatel auf dem MWC 2018 in Barcelona ein Smartphone-Feuerwerk abgebrannt. Gleich sechs neue Modelle haben die Chinesen vorgestellt. Vom 90 Euro günstigen Einsteiger bis zur 230 Euro teuren ambitionierten Mittelklasse fegt der Hersteller einmal über den Smartphone-Markt. Die Redaktion von inside-digital.de gibt einen Überblick.
Alcatel-Smartphones im Hands-On
Bildquelle: inside-digital.de

Bereits auf der CES Anfang Januar kündigte TCL Communication neue Alcatel-Smartphones an. Und die sollen mit der Zeit gehen, Trends folgen und gleichzeitig individuell genug sein, um auf sich aufmerksam zu machen. Im Rahmen der CES wurden die neuen Geräte allerdings nicht präsentiert. Das erfolgte nun auf dem MWC.

Alcatel Series 5

Das neue Aushängeschild nennt TCL Alcatel 5. Das Smartphone besitzt ein 5,7 Zoll großes IPS-Display im 18:9-Format. Bei der Auflösung kommt es nicht über HD+ hinaus. Als Antrieb fungiert ein achtkerniger Mediatek-Prozessor (MT6750). Laufende Prozesse lagert die CPU in einen 3 GB großen Arbeitsspeicher aus. Für Dateien wie Fotos, Apps oder Musik steht dem Nutzer ein 32 GB großer interner Speicher zur Verfügung. Allerdings belegt das Betriebssystem bereits 9 GB. Wem die übrig gebliebenen 23 GB nicht genügen, der kann das Datendepot per Micro-SD-Karte um bis zu 128 GB aufstocken.

Die Hauptkamera besitzt einen 12-Megapixel-Sensor, der sich hinter dem Objektiv samt Blende von f/2.2 versteckt. Für Aufnahmen bei Dunkelheit stehen zwei LEDs bereit, die sich hinzuschalten lassen. Die Kamera-Ausstattung auf der Vorderseite scheint der Hauptkamera überlegen zu sein. So besitzt das Alcatel 5 gleich zwei Objektive auf der Vorderseite (13 und 5 Megapixel). Somit soll sich das Smartphone bei Bedarf auch per Gesichtsscan entsperren lassen. Wer gerne Selfies bei Nacht schießt, kann sich auf einen LED-Blitz freuen.

Alcatel Series 5: Pressebilder

Während viele Hersteller dazu übergehen, die Klinkenbuchse von ihren Smartphones zu verbannen, lassen sich am Alcatel 5 problemlos ganz normale Kopfhörer anschließen. Darüber hinaus hat der 8,5 Millimeter flache und 144 Gramm schwere Bolide einen 3.000-mAh-Akku, LTE Cat.4, Bluetooth 4.2 und ein FM-Radio an Bord sowie einen Fingerabdruck-Sensor auf dem Rücken.

Preis und Verfügbarkeit

Das Alcatel 5 ist nach Angaben des Herstellers ab sofort in den Farben Metallic Schwarz und Metallic Gold im Handel erhältlich. Interessenten müssen rund 230 Euro mitbringen, um im Gegenzug das Smartphone ihr Eigen nennen zu können.

Das Alcatel 5 im Hands-On: Schlanke Flunder mit der hohen Stirn

Fast könnte man meinen, Hersteller TCL Communication hat ein Vorbild aus Japan: Das Alcatel 5 erinnert in seinen Kernkompetenzen Design und Display nämlich an die Xperia-XZ-Serie des vergangenen Jahres von Sony. Ein schlankes, eckiges Gehäuse trifft auf einen Bildschirm mit ungewöhnlichen Rändern. Obwohl der Alcatel-Hersteller in letzterem Fall eine wesentlich modernere Entscheidung getroffen hat, als sein japanisches Vorbild. Doch dazu später mehr.

Erst einmal zum Design des neuen Aushängeschildes: Betrachtet man nur die Leistung, ist es im Mittelfeld des aktuellen Smartphone-Marktes zu finden. Das Alcatel 5 wurde sehr flach gehalten, auch wenn sich auf der Rückseite eine leichte Krümmung des Gehäuses „versteckt“. Die Ähnlichkeit zum Power-Bank-Design der Xperia-Reihe aus dem Jahr 2017 ist jedoch nicht zu übersehen. Vor allem, weil das Mittelklasse-Handy ähnlich steif in der Hand liegt. Es ist jedoch nicht so rutschig wie andere Modelle in diesem Design. Dies ist dem leichten Material geschuldet, dass TCL im Alcatel 5 verbaut. Im Gegenzug fühlt sich das Smartphone aufgrund seiner Leichtigkeit wenig hochwertig an.

Mittelklasse mit 18:9-Display: Alcatel 5 im Hands-On

Noch einmal zur Rückseite: Neben der einfachen Kamera mit dem 12-Megapixel-Sensor und der f/2.2-Blende befindet sich auch noch der Fingerabdruck-Sensor. Letzterer hat auf der Vorderseite keinen Platz mehr gefunden, denn dort nimmt nun fast der komplette Bildschirm den Platz ein. Das 5,7 Zoll große 18:9-Panel mit HD+-Auflösung erstreckt sich von beiden Seiten und bis an den unteren Rand. Die Trennlinien zwischen Display und Gehäuse sind ziemlich dünn, sodass sich das Alcatel 5 hier schon fast „randlos“ nennen könnte.

Wäre da nicht die obere Leiste. Wo andere Hersteller wie Apple und Samsung versuchen, den Rand an der Stirn des Smartphones weiter zu verkleinern oder ihn durch einen Steg ersetzen, prangt beim Alcatel 5 eine voll ausgewachsene Trennlinie. Sie erinnert eher an einen Rand von einem ein bis zwei Jahre alten 16:9-Handy und sorgt für Verwirrung beim Betrachten des Mittelklasse-Modells. Denn der Streifen will nicht zum sonst so dünnen und flachen Design des Smartphones passen. Teilweise lässt sich diese hohe Stirn mit den verbauten Komponenten wie der dualen Selfie-Kamera begründen. Jedoch ist der Rand einfach ein paar Millimeter zu groß, um nicht störend zu wirken. Übersehen kann man die hohe Stirn der schlanken Flunder kaum.

Alcatel Series 3

In der ambitionierten Einsteiger-Klasse sollen gleich drei Alcatel-Modelle mitmischen: das Alcatel 3 sowie das Alcatel 3X und das Alcatel 3V. Alle Modelle bieten ein 18:9-Display, zwei Methoden, um das Smartphone zu entsperren (Gesichtsscan und Fingerabdruck-Scanner) und 2,5D-Glas, das die IPS-Panels schützt.

Das Alcatel 3 besitzt ein 5,5 Zoll großes HD+-Display und orientiert sich beim Design an der aktuellen Glas-Mode. Für rund 150 Euro wechselt das Smartphone ab März den Besitzer. Käufer dürfen zwischen einer schwarzen, blauen und goldenen Version wählen.

Alcatel Series 3: Pressebilder

Im April soll das Alcatel 3X auf den Markt kommen. Das Gerät besitzt ein 5,7 Zoll großes HD+-Display, eine Dual-Kamera auf der Rückseite sowie doppelt so viel Speicher (32 GB) als das Alcatel 3. Jedoch liefern die Chinesen das Gerät mit veralteten Android-Version 7 Nougat aus. Erhältlich in den Farben Metallic Schwarz, Blau und Gold verlangt der Hersteller rund 180 Euro für das Smartphone.

Ab sofort hingegen ist das Alcatel 3V erhältlich. Für rund 190 Euro bekommen Käufer ein Smartphone mit 6-Zoll-Display und Full-HD+-Auflösung, Android Oreo, Dual-Kamera und 16 GB internem Speicher. Auch dieses Gerät gibt es in den drei Farben Schwarz, Blau und Gold.

Alcatel 3V im Hands-On

Auf dem MWC hat Alcatel eine Fülle von neuen Geräten vorgestellt. Darunter die neue Mittelklasse des Herstellers, die sich im globalen Gesamtzusammenhang eher im unteren Segment dessen einreihen.

Aus dem Hut gezaubert wurden das Alcatel 3, 3X und 3V, wovon der Reihe nach die einzelnen Geschwistermodelle nach und nach besser ausgestattet sind. Am interessantesten gestaltet sich demnach das Alcatel 3V, das das Spitzenmodell der 3er-Reihe ist und sich primär mit aktuellster Technik wie Software gegenüber den anderen Modellen behaupten kann.

Direkt ins Auge springt das 18:9-Format, auf dessen Zug Alcatel im neuen Jahr nun auch aufgesprungen ist. Obgleich oberhalb und unterhalb des Displays weiterhin breitere Ränder prangen, wird aufgrund des Formats zu den Seiten hin Rand gespart und das 3V schlanker erscheinen lässt. Das Display ist an den Rändern abgerundet, das die weiche Erscheinung des Gerätes unterstreicht. Durch das verwendete 2,5D-Glas fasst sich das Smartphone kühl an, ist zeitgleich aber auch sehr leicht. Im Vergleich zu früheren Produkten, die ein flaches Design trugen, ist das Alcatel 3V durch das Glas insgesamt abgerundeter und weicher. Dies ist hier jedoch ein wenig negativ, denn das Alcatel 3V wirkt dadurch teils nicht sonderlich hochwertig.

Alcatel-3-Serie im Hands-On

Die Rückseite erscheint scheinend – und ist aufgrund des Glases wenig überraschend ein Sammelsurium für Fingerabdrücke und sonstigen Schmutz. Rutschgefahr ist hier ebenfalls vorprogrammiert. Die verbaute Dual-Kamera sowie der darunter liegende Fingerabdruck-Sensor sind von einem silbernen Rahmen umrandet und stehen ein wenig aus dem Gehäuse heraus. Dies ist jedoch nicht sonderlich störend.

Alle Buttons sind gut erreichbar, ohne dass Verrenkungen angestellt werden müssen. Nett ist zudem die Möglichkeit, nicht nur per Fingerabdruck-Sensor entsperren zu können, sondern auch per Gesichtserkennung. Ob diese sicher ist und reibungslos funktioniert, steht jedoch auf einem anderen Blatt geschrieben.

Alcatel Series 1

Die absolute Einsteiger-Klasse bildet TCL Communication mit dem Alcatel 1X (100 Euro) und Alcatel 1C (90 Euro) ab. Eines der Highlights: Beide Modelle haben ein Display im 18:9-Format. Während sich die Geräte hinsichtlich ihre Bildschirmgröße (5,34 Zoll) und der Auflösung (960 x 480 Pixel) sowie dem Akku (2.460 mAh) und dem Speicher (16 GB intern / 1 GB RAM) nicht unterscheiden, gibt es einen Unterscheid beim Betriebssystem. Das Alcatel 1X läuft mit Googles Android Go – ein speziell für schwach ausgestattete Smartphones entwickeltes Betriebssystem. Das Alcatel 1C hingegen kommt mit Android Nougat auf den Markt.

Alcatel Series 1: Pressebilder

Alcatel 1 Series im Hands-On

Die 1er-Serie von Alcatel kann als Synonym für die absolute Einsteiger-Klasse herhalten. Technisch sind die Geräte auf überschaubarem Niveau, dafür stimmt aber auch der Preis von 90 Euro für das Alcatel 1C und 100 Euro für das Alcatel 1X – die Dual-SIM-Version des Alcatel 1X kostet 109 Euro.

Beim Gehäuse gleichen sich die beiden Smartphones wie Zwillinge. Der Hersteller vertraut auf Kunststoff-Ummantelungen, die sich über die Rückseite erstrecken und auf der Vorderseite das auf 18:9-Format gezogene Display in ihre Mitte nehmen. Das Material fühlt sich eher rau an. Offenkundig gewollt, sorgt der Umstand dafür, dass man das Gerät wiedererfühlt, jedoch verspürt man nicht das Verlangen, das Gerät nie wieder loszulassen. Tatsächlich bleibt der Eindruck von recht billigem Plastik.

Obwohl Alcatel durch das langgezogene Design Rand eingespart hat, bleiben noch deutliche Balken ober- und unterhalb der Anzeige sichtbar. Für unter 100 Euro müssen Kunden Sonderwünsche beim Design hinten anstellen. Somit bieten beide Handys ein Handgefühl ohne Highlights, der Bedienkomfort ist allerdings zufriedenstellend – allzu kleine Hände sollten Anwender jedoch nicht mitbringen.

An einen Fingerabdrucksensor ist in dieser Preis- und Güteklasse nicht zu denken, gleiches gilt für eine Dual-Kamera. Somit müssen keine Diskussionen um die Platzierungen jener geführt werden. Eine Variante des Alcatel 1C mit Fingerabdrucksensor existiert allerdings auch – hier ist der Sensor gut erreichbar, mittig auf der Rückseite angebracht. Das Kamera-Auge rahmt minimal aus dem Gehäuse heraus, ist hier jedoch recht markant. Ist die Hosentasche also eng, sollte dies beim Herausziehen des Handys bedacht werden.

Alcatel 1X mit Android Go im Hands-On

Alcatel 1X: Ein erster Blick auf Android Go

Das eigentliche Highlight der 1 Series von Alcatel beziehungsweise TCL ist das Alcatel 1X, das mit Android Oreo (Go Edition) erscheint und diese speziell für Einsteiger gedachte Android-Variante erstmals in hiesige Gefilde trägt.

Dabei legt Google den Fokus auf optimierte Performance und möglichst effektive Speichernutzung – im Falle des Alcatel 1X sind dies 1 GB Arbeitsspeicher und 16 GB Datenspeicher. Daneben gibt es für die Go-Edition von Android Oreo eine Reihe angepasster Apps, die entsprechend auf die Systemperformance ausgerichtet sind, darunter Google Maps, YouTube oder GMail.

Im Kurztest auf dem MWC hielt Android Oreo (Go Edition) auf dem Alcatel 1X was es verspricht. Die Menüführung ist zügig, Ruckler gibt es nicht und die gesamte Menüstruktur ist außerordentlich flach. Die Go-Apps von Google sind tatsächlich nur auf die nötigsten Funktionen begrenzt. Diese werden dann aber auch zu voller Zufriedenheit erfüllt. Ein erstes Fazit: Android Go ist nur etwas für Android-Neulinge, die Einschränkung des Systems begegnet geübten Android-Nutzern bereits nach wenigen Minuten.

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