Sennheiser Momentum 4 im Test: Kolossaler Klang lässt Sony und Bose keine Chance

6 Minuten
Nachdem Sony mit den WH-1000XM5 ihre Over-Ear-Kopfhörer der Spitzenklasse vorgestellt hat, folgt Sennheiser. Die Momentum 4 fallen auf, da Sennheiser das seit Jahren bewährte Design ändert und sich Sony, Bose und Co. anpasst. Kann das gut gehen? Der Test zeigt es.
Sennheiser Momentum 4 im Test: Kolossaler Klang lässt Sony und Bose keine Chance
Sennheiser Momentum 4 im Test: Kolossaler Klang lässt Sony und Bose keine ChanceBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Das neue, andere Design von der Stange

Erstmals in der Momentum-Reihe wagt sich Sennheiser an ein neues Design. Nennen wir es nicht neu, sondern anders. Denn im Grunde passt sich Sennheiser nur dem Markt an. Ob Sony, Bose, Technics oder Bowers & Wilkins: Mit dem anderen Design sind die Momentum 4 gar nicht mehr so anders als die anderen. Hat man bis zu den Momentum 3 schon aus der Ferne erkannt, dass es sich um Kopfhörer von Sennheiser handelt, ist das bei den Momentum 4 ohne geschultes Auge nicht mehr ersichtlich. Ob man das andere Design mag oder nicht: Es hat einen Zweck.

Steuerung und App

Erfolgte die Bedienung bei den Momentum 3 nämlich noch über Taster an den Kopfhörern, haben die Sennheiser Momentum 4 nur noch eine Taste. Die ist für Siri und den Google Assistant und zum Ein- und Ausschalten gedacht, wobei man noch nicht einmal das tun muss. Denn dank automatischer Abschaltfunktion versetzen sich die Kopfhörer – je nach Wunsch – nach 15, 30 oder 60 Minuten in den Standby-Modus. Und der ist so stromsparend, dass kaum Akkureserven verbraucht werden, während die Musik verstummt. Und hebt man die Kopfhörer auf, verbinden sie sich wieder mit Handy, Laptop und Co. Doch zurück zur Bedienung.

Diese erfolgt über ein Touchfeld am rechten Ohrhörer und gestaltet sich nahezu intuitiv. Wer einmal die Befehle drauf hat, benötigt die Anleitung nicht mehr. Einmal antippen und die Musik pausiert, zweimal Antippen und der Durchgangsmodus schaltet sich ein. Das erfolgt so schnell, dass man keine Ansage am Bahnhof mehr verpasst.

Die Sennheiser Momentum 4 haben nur noch einen Taster.
Die Sennheiser Momentum 4 haben nur noch einen Taster.

Sennheiser bietet eine App an, über die man einige Anpassungen an den Kopfhörern vornehmen kann. Während sich die Befehle nicht ändern lassen, kann man sogenannte Soundzonen erstellen. Wer sich bei Sennheiser registriert und ein Konto anlegt, kann bis zu 20 solcher Soundzonen erstellen. Die Kopfhörer erkennen, wo man sich befindet und passen dann vollautomatisch die Klangeinstellungen an Arbeitsplatz, das Fitnessstudio oder zu Hause an. Zudem gibt es in der App einen Equalizer, es lassen sich Anpassungen am ANC durchführen und Einstellungen hinsichtlich automatischer Abschaltfunktion oder der On-Head-Erkennung vornehmen. Auch Updates lassen sich über die Anwendung auf die Momentum 4 aufspielen. Dennoch muss Sennheiser hier und da noch Hand anlegen. Denn es sind weite Teile der App noch nicht ins Deutsche übersetzt.

Tragekomfort und Passform der Kopfhörer

Neben dem Klang ist vor allem ein hoher Tragekomfort ausschlaggebend dafür, ob man Over-Ear-Kopfhörer behält oder zurückgibt. Denn auch wenn der Sound super ist: Hat man nach einer Platte das Gefühl, eine Schraubzwinge zermörsert den Kopf, vergeht einem die Lust am Musikhören. Doch mit einer Schraubzwinge haben die Sennheiser Momentum 4 nichts zu tun. Sie sitzen mit ihren butterweichen Kissen geschmeidig auf dem Kopf, umschließen dicht, aber gleichzeitig hauchzart die Ohren und sind federleicht. Die Kopfhörer passen sich unglaublich gut der Kopfform an und entwickeln auch nach drei Platten am Stück keine große Hitze unter den Ohrpolstern. Volle Punktzahl also in dieser Kategorie.

Die Ohrpolster der Kopfhörer sind angenehm weich.
Die Ohrpolster der Kopfhörer sind angenehm weich.

Klang und ANC der Sennheiser Momentum 4

Der Klang ist von der ersten Sekunde an kolossal! Es geht so mancher Kopfhörer durch unser Testlabor – zuletzt etwa auch Sonys Spitzenmodell, die WH-1000XM5. Doch selten hatten wir bereits beim ersten Tippen auf die Play-Taste das Gefühl: Wow, das passt auf ganzer Linie. Die Bühne, die die Kopfhörer erzeugen, ist für ein geschlossenes Modell erstaunlich. Der Klang ist unheimlich präzise, feinzeichnend und sauber. Setzen basslastige Passagen ein, kommt der Kopfhörer wunderbar damit klar und liefert die Tiefen druckvoll und gleichzeitig in Harmonie mit Mitten und Höhen in den Gehörgang.

Genialer Trick: So wird der Klang deiner Kopfhörer deutlich besser

Man verspürt überhaupt nicht den Drang, etwas am Equalizer nachjustieren zu müssen. Im Gegenteil. Man scheut sich davor, einen Regler anzufassen und den grandiosen Klang damit zu ruinieren. Die Spitzenmodelle von Sony und Bose sehen die Momentum 4 nur im Rückspiegel.

Was den Klang angeht, findet man unter Bluetooth-Kopfhörer derzeit kaum etwas Besseres.
Was den Klang angeht, findet man unter Bluetooth-Kopfhörer derzeit kaum etwas Besseres.

Nicht nur der Klang überzeugt, auch die aktive Geräuschunterdrückung, also das ANC, gehört zu den besten auf dem Markt. Hier haben die Sonys zwar noch leicht die Nase vorn, doch Sennheiser hat bis auf wenige Zehntel aufgeholt. Ob Stimmen, die aus dem Fernseher schallen, das Piepsen zurücksetzender Baufahrzeuge oder das ganztägige Hämmern auf T-Träger, um die Schlacke auf der Schweißnaht zu entfernen: Die Sennheiser Momentum 4 lassen fast jedes Hintergrundgeräusch verstummen.

Akku: Lauf- und Ladezeit

Wahnsinn! 60 Stunden gibt Sennheiser für die Momentum 4 an. Und das ist kein Werbegequatsche. In unserem Test hielten die Kopfhörer bei mittlerer Lautstärke und durchgehend eingeschaltetem ANC wirklich das, was Sennheiser verspricht. Erst nach anderthalb Wochen mit achtstündigen Arbeitstagen mussten die Kopfhörer aufgeladen werden. Und hier folgt die nächste Überraschung. Denn nur 5 Minuten am Strom reichen den Momentum 4 bereits, damit man weitere 4 Stunden Musik hören kann. In rund 2 Stunden sind die Kopfhörer wieder vollends einsatzbereit.

Sennheiser Momentum 4 im Test: das Fazit

Mit 340 Euro sind die Sennheiser Momentum 4 wahrlich kein Schnäppchen. Doch sie liefern einen unglaublich reinen und überwältigenden Klang ab. Das ANC funktioniert hervorragend und der Transparenzmodus ist so gut, dass man im eingeschalteten Zustand besser hört, als ohne Kopfhörer aufzuhaben. Auch die Akkulaufzeit ist phänomenal. 60 Stunden sind kein leeres Versprechen und rekordverdächtig.

Dank sehr stabilem Case auch für unterwegs perfekt
Dank sehr stabilem Case auch für unterwegs perfekt

Während die Bedienung leicht von der Hand geht und das Touchfeld am rechten Ohrhörer schnell und präzise reagiert, musst Sennheiser aufgrund dieser Bedienungsart das Design ändern. Man passt sich hier anderen führenden Kopfhörer-Herstellern an. Das ist nicht schlecht, aber man geht auch in der Masse unter, stachen die Momentum 3 noch deutlich aus der Masse heraus. Das Design von der Stange bringt zudem das Problem, dass die großen, matten, schwarzen Flächen Fingerabdrücke nahezu magisch anziehen.

Doch letztlich ist es wohl der Klang, der ausschlaggebend für einen Kauf ist. Trotz des hohen Preises sind die Sennheiser Momentum 4 ein heißer Tipp für alle, die Bluetooth-Kopfhörer haben möchten, die aktuell zu den besten auf dem Markt gehören. Sonys oder Boses Spitzenmodelle können mit den Momentum 4 klanglich nicht mithalten.

Sennheiser Momentum 4 im Test

Pro

  • Phänomenale Akkulaufzeit
  • Kolossaler Klang
  • Super-ANC
  • Schnelle Reaktionszeit bei der Bedienung
  • Hoher Tragekomfort

Contra

  • Design von der Stange
  • App noch nicht vollends überzeugend

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  • Sennheiser Momentum 4: Over-Ear-Kopfhörer im Test: Blasius Kawalkowski / inside digital
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