Samsung Galaxy Watch 3 im Test: Viel Hui, aber auch ein bisschen Pfui

9 Minuten
Mit der Galaxy Watch 3 bietet Samsung eine Smwatwatch an, die so richtig was zu bieten hat. Und damit ist nicht nur das klassische Uhrendesign gemeint. Wir haben im Test der Galaxy Watch 3 aber auch Schwächen entdeckt.
Samsung Galaxy Watch 3
Die Samsung Galaxy Watch 3 - überzeugend und doch nicht perfekt.Bildquelle: Hayo Lücke / inside digital

Ein neue Smartwatch kaufen? Dann denken viele Menschen automatisch an die Apple Watch. Doch du kannst auch bei Samsung zuschlagen. Denn der südkoreanische Elektronikkonzern bietet mit der Galaxy Watch 3 eine Smartwatch an, die in weiten Teilen mit der Apple Watch mithalten kann; und für viele Uhrenfans vielleicht sogar das schönere (weil runde) Design zu bieten hat. Wir haben uns die Galaxy Watch 3 genauer angesehen und zeigen dir im ausführlichen Test, was die Uhr kann – und auch, wo wir Schwächen ausmachen konnten. Denn an der einen oder anderen Stelle gibt es noch Verbesserungspotenzial.

Samsung Galaxy Watch 3 Test –
So schlägt sich die Smartwatch im Alltag

Einige grundsätzliche Fakten direkt vorweg: Du kannst die Samsung Galaxy Watch 3 in verschiedenen Ausführungen kaufen. Wahlweise mit 41 oder 45 Millimeter großem Edelstahlgehäuse und je nach Wunsch mit oder ohne integrierter LTE-Antenne. Dabei kannst du dich zudem bei dem größeren Modell zwischen einer schwarzen und einer silbernen Variante entscheiden. Das 41-Millimeter-Modell, das vor allem eine weibliche Zielgruppe ansprechen soll, steht in Silber und Bronze zur Verfügung. Grundsätzlich im Lieferumfang enthalten: ein schwarzes beziehungsweise bronzefarbenes Kunstlederarmband.

Im Zusammenspiel vermittelt all das einen sehr hochwertigen Gesamteindruck; was auch der sonst guten Verarbeitung zu verdanken ist. Hinzu kommt: Mit einer Dicke von rund 11 Millimetern kann man sicher nicht von einem klobigen Klotz am Handgelenk sprechen. Im Gegenteil: Durch das Gewicht von nur 54 Gramm in der von uns getesteten 45-Millimeter-Variante kann man der Uhr sogar ein Fliegengewicht bescheinigen. Störend ist sie für unser Empfinden jedenfalls nie.

Knackiges AMOLED-Display

Das AMOLED-Display ist je nach Ausführung 1,2 oder 1,4 Zoll groß, bietet eine Auflösung von 360 x 360 Pixeln und ist mit einem Helligkeitssensor ausgestattet, der die Uhr je nach Umgebungslicht mal mehr, mal weniger stark leuchten lässt. Alternativ kannst du die Display-Helligkeit aber auch in zehn Stufen manuell einstellen. Beeindruckend sind vor allem die tiefen Schwarzwerte und ansonsten kräftigen Farben des AMOLED-Panels. Auch bei starker Sonneneinstrahlung ist es noch problemlos möglich, die Uhrzeit und alle anderen Informationen abzulesen.

Damit du dich bei der alltäglichen Bedienung über keinerlei Ruckler ärgern musst, hat Samsung der Galaxy Watch 3 ordentliche 1 GB RAM spendiert. Und mit dem Exynos 9110 ist auch ein potenter Prozessor verbaut. Darüber hinaus stehen dir 8 GB Speicherplatz zur Verfügung – sei es für deine Lieblingsmusik oder auch für Apps, die du aus dem passenden App Store von Samsung downloaden kannst. Als Betriebssystem ist die Eigenentwicklung Tizen OS installiert; auf Basis von Linux durch Samsung selbst entwickelt.

Sasmung Galaxy Watch 3 Back
Auch zu Weihnachten ist die Samsung Galaxy Watch 3 sicherlich ein schönes Geschenk.

Lünette sorgt für einfache Menünavigation

Die Einrichtung der Smartwatch verläuft so, wie man es sich von einem Samsung-Produkt erwartet: Schnell und unkompliziert. Zur Inbetriebnahme ist die Installation der Samsung Galaxy Watch App auf deinem Smartphone notwendig. Über die App wird dann auch eine Kopplung mit deinem Handy realisiert. Besonderheit der Galaxy Watch 3: Sie verfügt über eine eigene WLAN-Schnittstelle und lässt sich nicht nur über zwei Knöpfe an der Seite (Zurück-Taste oben, Home-Taste unten) bedienen, sondern auch über den Touchscreen und eine drehbare Lünette.

Insbesondere die drehbare Umrandung des Ziffernblattes erlaubt eine schnelle und intuitive Navigation durch das Menü der Uhr. Einmal nach links drehen und du landest direkt in den (auf dem Smartphone verpassten) Benachrichtigungen. Etwa von Nachrichten-Apps oder auch von WhatsApp. Nach rechts navigierst du durch die von dir installierten Widgets. Auf diese Weise findest du zum Beispiel schnell eine Übersicht deiner Vitalwerte, die Möglichkeit, deinen Puls oder Blutsauerstoffgehalt zu messen (letzteres funktioniert leider nur manuell und nicht dauerhaft) oder du kannst sehen, wie viele Schritte du tagesaktuell oder auch in der laufenden Kalenderwoche schon zurückgelegt hast.

Samsung Galaxy Watch 3 App-Benachrichtigung
App-Benachrichtungen, die auf deinem Handy eingehen, kannst du auch direkt auf der Samsung Galaxy Watch 3 lesen.

Individualisierbarkeit mit vielen Watch-Faces

All das kannst du auf Wunsch auch direkt auf dem Homescreen deiner Uhr sehen. Denn so wie man es sich von einer modernen Smartwatch wünscht, kannst du das Watchface auf vielfältige Art und Weise nach deinem persönlichen Geschmack anpassen. Je nachdem für welches Design du dich entscheidest, siehst du nur die Uhrzeit oder zusätzlich viele andere Werte auf einen Blick. Sei es der aktuelle Luftdruck, die noch verbleibende Akkukapazität, dein Stresslevel, Informationen zum aktuellen Wetter und noch mehr.

Zusätzliche Icons, die sich über das Watchface legen, geben weitere wichtige Hinweise. So informiert beispielsweise ein orangefarbener Punkt an der linken Seite des Displays über verpasste Benachrichtigungen. Ein grüner „schlafender“ Schuh (siehe Bild oben) macht am unteren Ende des Bildschirms deutlich: „Jetzt beweg‘ dich mal wieder, du fauler Hund!“. Und wenn am oberen Ende des Display das Symbol einer Uhr erscheint, weißt du sofort, dass sich die Galaxy Watch 3 im Uhr-Modus befindet. Die Kopplung zum Smartphone ist dann verloren gegangen.

Viele Trainingsmodi

Für viele Menschen bei einer Smartwatch unverzichtbar: die verfügbaren Trainingsmodi. Und während du bei günstigeren Modellen häufig stark eingeschränkt bist, kannst du bei der Galaxy Watch 3 aus dem Vollen schöpfen. Acht Workouts sind in den Voreinstellungen bereits auf der Uhr aktiviert. Du kannst aber noch viele weitere Sport-Profile aktivieren. Einerseits auf der Uhr selbst, aber auch in der App Samsung Health. Diverse Profile für Übungen im Fitness-Studio gehören ebenso dazu, wie Wassersportarten oder auch Yoga.

Samsung Galaxy Watch 3 Laufen
Natürlich kannst du auf der Samsung Galaxy Watch 3 auch nutzen, um deine Workouts zu protokollieren – dank GPS-Empfänger auch losgelöst von einem Smartphone.

Solltest du vor allem Spaß am Joggen haben, kannst du zudem auf einen Lauf-Coach setzen. Gleich sieben Coaching-Profile sind in diesem Zusammenhang nutzbar; die dich auch akustisch über den in die Uhr integrierten Lautsprecher darüber informieren, wie du dein Training als nächstes gestalten solltest. Allerdings klingt der Lautsprecher an der Uhr selbst ziemlich blechern. Bluetooth-Kopfhörer können dieses Manko aber schnell beseitigen.

Das gilt auch für die Telefon-Funktion der Smartwatch. Denn du kannst mit ihr auch die Anrufe annehmen, die auf deinem Smartphone eingehen. Der Gesprächspartner ist nicht kristallklar, aber ordentlich zu verstehen. Anrufe kannst du über die Lünette annehmen oder ablehnen. Auch hier raten wir aber eher dazu, ein gekoppeltes Headset zum Telefonieren zu nutzen, statt auf den Uhr-Lautsprecher zu setzen.

Samsung Galaxy Watch 3 Call
So signalisiert die Samsung Galaxy Watch 3 eingehende Anrufe.

Akkulaufzeit

Eher durchschnittlich und auf dem Niveau von Wear-OS-Smartwatches präsentiert sich die Galaxy Watch 3 bei der Akkulaufzeit. Mit etwas Glück kannst du die Uhr bis zu drei Tage nutzen. Das aber nur, wenn du sie nicht zu oft ins Blickfeld nimmst, um zum Beispiel Benachrichtigungen zu lesen. Im Schnitt verbrauchte die Uhr im Test von inside digital 30 bis 35 Prozentpunkte der verfügbaren Akku-Kapazität pro 24 Stunden.

Auffällig auch: Den 340 Milliamperestunden großen Akku neu aufzuladen, braucht über das im Lieferumfang enthaltene magnetische Ladegerät ziemlich lange. Zwei bis zweieinhalb Stunden solltest du schon einplanen, wenn du die Uhr nach zwei Tagen mit neuer Energie versorgen möchtest.

Samsung Galaxy Watch 3 Back
Auf der Rückseite der Samsung Galaxy Watch 3 ist der optische Pulsmesser zu finden.

Fazit: Die Galaxy Watch 3 – Richtig gut, aber ein bisschen was fehlt

Keine Frage, die Samsung Galaxy Watch 3 ist eine richtig gute Smartwatch. Sie bietet ein klassisches Uhrendesign, eine tolle Verarbeitung und ist intuitiv zu bedienen. Dazu trägt vor allem die drehbare Lünette bei, die Galaxy Watch Modelle schon immer zu etwas Besonderem machte. Das alles macht im Zusammenspiel mit vielen auswählbaren Sport-Profilen richtig Spaß. Zudem sieht die Uhr – so zumindest die subjektive Meinung des Testes – richtig gut und hochwertig aus. Es ist schon beeindruckend, wie stark sich Samsung seit der Vorstellung der ersten Smartwatch aus eigenem Hause (Samsung Gear aus dem Jahr 2013) weiterentwickeln konnte.

Schade ist nur, dass für die Galaxy Watch 3 recht wenige Apps zur Verfügung stehen. Hier ist der größte Wettbewerber, die Apple Watch, deutlich besser aufgestellt. Zudem fehlt es der Samsung Galaxy Watch 3 (noch) an so mancher Stelle an Premium-Features. So hat die Uhr zwar NFC an Bord, Samsung Pay steht aber noch nicht bereit. Das soll sich aber 2021 voraussichtlich ändern. Gleiches gilt für eine EKG- und Blutdruck-Funktion, die in Südkorea und den USA schon angekündigt ist, in Deutschland aber noch auf die notwendige Zertifizierung wartet. Darüber hinaus war es uns nur möglich, den Blutsauerstoffgehalt manuell zu messen. Kontinuierliche Messung? Fehlanzeige!

Vorteile

  • großer Funktionsumfang
  • tolle Verarbeitung
  • einfache Bedienung über drehbare Lünette
  • starkes OLED-Display
  • Display mit Helligkeitssensor
  • eigenständige WLAN-Schnittstelle
  • Barometer an Bord
  • wasserdicht (5 ATM)
  • detaillierter Schlaftracker

Nachteile

  • NFC an Bord aber [noch] keine mobile Bezahlfunktion installiert
  • keine kontinuierliche Blutsauerstoffmessung möglich
  • EKG-Funktion in Deutschland noch nicht zugelassen
  • allenfalls mäßige Akkulaufzeit von 2-3 Tagen
  • zugehörige Apps könnten übersichtlicher gestaltet sein (viele verschachtelte Menüs)
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Samsung Galaxy Watch 3 kaufen

Möchtest du die Samsung Galaxy Watch 3 kaufen? Dann hast du zum Beispiel bei Amazon die Möglichkeit dazu. Das von uns getestete 45-Millimeter-Modell in Silber mit schwarzem Leder-Armband ist dort für 335 Euro zu haben. Es kann sich aber lohnen, einen Preisvergleich zu machen. Denn du kannst die Samsung-Smartwatch auch schon zu Preisen ab knapp 300 Euro kaufen.

Etwas preiswerter: Das Modell mit 41 Millimeter großem Gehäuse. Hier kannst du aktuell schon zu Preisen ab 280 Euro zuschlagen. Oder aber du entscheidest dich für die noch hochwertigere Titan-Variante. Dann werden aber 649 Euro fällig. Mit der LTE-Variante der Galaxy Watch 3 kannst du auch ohne gekoppeltes Smartphone telefonieren und im Internet surfen. Dann musst du für das 41-Millimeter-Modell der Galaxy Watch 3 aktuell mindestens 379 Euro einplanen, während es für das 45-Millimeter-Modell mindestens 439 Euro sind.

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Bildquellen

  • Sasmung Galaxy Watch 3 Rückseite: Hayo Lücke / inside digital
  • Samsung Galaxy Watch 3 Benachrichtigung: Hayo Lücke / inside digital
  • Samsung Galaxy Watch 3 Training: Hayo Lücke / inside digital
  • Samsung Galaxy Watch 3 Anruf: Hayo Lücke / inside digital
  • Samsung Galaxy Watch 3 Rückseite: Hayo Lücke / inside digital
  • Samsung Galaxy Watch 3: Hayo Lücke / inside digital

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Schwarz

    Samsung Galaxy Watch 3 leide ein Fehlgriff
    Ich habe meiner Frau die Smartwatch Galaxy 3 zum Geburtstag geschenkt wegen der neuen Blutdruck und EKG-Funktionen. Leider kann man auf diese Funktionen nur zugreifen, wenn man auch ein Samsung-Handy hat. Das haben wir bewusst nicht wegen der schnellen Alterung des Handys; es wird mit der Zeit immer langsamer. Nun erneute diese Enttäuschung mit Samsung.

    Antwort
    • Nutzerbild Olaf

      Nun ja, das Prinzip kennt man u.a. von Apple – ohne iPhone keine Apple-Watch, ganz einfach. Darüber ist dann aber niemand enttäuscht. Samsungs Uhren hingegen lassen sich zumindest mit den Smartphones anderer Hersteller nutzen. Für bestimmte Funktionen dann ausschließlich ein eigenes Ökosystem zu kreieren, ist vor diesem Hintergrund dann an und für sich weder verwerflich noch enttäuschend. Es lohnt sich daher immer, sich vor dem Kauf zu informieren. Das erspart einem selbst und der Umwelt die Retoure.

      Antwort
  2. Nutzerbild Imi

    und vorallem ist die neue Modellen von Samsung nicht mehr so das wenn älter wird langsamer wird! am meisten passiert auch so weil man frei viele Apps unbegrenzt installieren kann.

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