Samsung Galaxy Book Pro 360: Das kann das schlanke Convertible

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Mit seinen Galaxy Books setzt Samsung auf Notebooks, die sich durch eine schlanke Form, ein niedriges Gewicht und dennoch eine gute Hardware-Performance auszeichnen sollen. Das soll beim Pro 360 nicht anders sein, das zudem mit seiner Wandlungsfähigkeit zum Tablet glänzen soll.

Schlank, leicht, stabil – damit ist das Gehäuse des Samsung Galaxy Book Pro 360 eigentlich schon vollends beschrieben. Das Design ist reduziert und verhilft der schmalen Erscheinung zu noch mehr Geltung. Im zusammengeklappten Zustand ist das Notebook nicht mal 1,2 cm hoch. Auch die Grundfläche von 30,3 x 20,2 cm ist angesichts des 13,3 Zoll großen Displays kompakt.

Schlank, leicht, stabil

Das knapp geschnittene Gehäuse sorgt für ein Gewicht von gerade einmal 1,04 Kg. Dennoch macht Samsung keine Abstriche hinsichtlich der Stabilität. Die Alu-Konstruktion lässt sich nicht verwinden. Beim Deckel wird der schlanken Bauform etwas Tribut gezollt, dennoch ist das Niveau immer noch sehr ordentlich.

Samsung Galaxy Book Pro 360

Samsung setzt beim Galaxy Book Pro 360 auf AMOLED

Das Display ist mit einer Full-HD-Auflösung und einem Seitenverhältnis von 16:9 recht konventionell – dabei hätte der untere breite Rand durchaus ein 16:10-Panel erlaubt. Dafür gefällt das 13,3 Zoll große Bildschirm aufgrund seiner technischen Basis: Samsung setzt auf OLED.

Das AMOLED-Panel besticht mit seinen schon fast übersatten Farben und seinen hohen Kontrasten, tendiert aber etwas zu blau. Die glänzende Oberfläche zeigt sich zwar für Reflektionen empfänglich, die hohe Bildschirmhelligkeit hilft jedoch diese effizient zu unterdrücken. Selbst im grellen Sonnenschein lassen sich die Bildschirminhalte noch erkennen, obgleich sich fürs Arbeiten an der frischen Luft ein schattiges Plätzchen empfiehlt.

Samsung Galaxy Book Pro 360

Das Gehäuse als Kühlkörper

Im Inneren des Galaxy Book Pro 360 vertraut Samsung auf Intel-Hardware. Samsung versieht des Testmodell mit einem Core i5-1135G7, der mit vier 2,4 GHz schnellen Kernen aufwartet. Sie takten bei eingeschaltetem Turbo bis zu 4,2 GHz. CPU-seitig steht der Prozessor seinen leistungsstärkeren Brüdern mit i7-Auszeichnung nur wenig nach – im Geekbench etwa wurden vergleichbare Ergebnisse wie mit dem Microsoft Surface Laptop 4.

Den entscheidenden Unterschied macht die GPU, die beim i5 in ihren Möglichkeiten beziehungsweise den möglichen Execution-Units limitiert wird. Erstaunlich ist jedoch was Samsung aus der Grafikeinheit herausholt. Während bei vielen Herstellern in Testprogrammen ein Leistungsunterschied von bis zu einem Drittel ausgewiesen wird, liegt die Differenz bei Samsung eher im Bereich von 15%.

Allerdings ist der Arbeitsspeicher im Einstiegsmodell mit 8 GB nicht wirklich groß dimensioniert. Produktive Nutzer könnten dies bei der Arbeit zu spüren bekommen.

Die gute Hardware-Performance, die das leistungsfähigere Modell nahezu obsolet macht, bekommst du aber leider an anderer Stelle deutlich zu spüren: Die Außenschale wird – insbesondere am Luftauslass – sehr heiß. Den Rechner bei Last-intensiven Anwendungen auf den Oberschenkel zu platzieren, wird schnell unangenehm. Wenig verwunderlich ist, dass die Leistung des Prozessors reduziert wird, wenn es zu warm wird.

Samsung Galaxy Book Pro 360

Kleine und lahme SSD im Samsung Galaxy Book Pro 360

Natürlich steckt in einem Samsung-Notebook auch eine Samsung-SSD, schließlich gilt der Hersteller auch in dieser Sphäre als einer der Spezialisten. Allerdings verhökert Samsung in diesem Galaxy Book allem Anschein nach SSDs, die andernorts nicht mehr verkauft werden. Das verbaute Modell ist mit 256 GB nicht wirklich groß. Zudem sind die Lesegeschwindigkeiten alles andere als beeindruckend. Mit Übertragungsgeschwindigkeiten von nicht mal 2000 MB/s beim Lesen bzw. 1300 MB/s gehört das NVMe-Laufwerk zu den langsamsten, die in vergangenen Monaten in einem der Test-Notebooks zu finden war.

Großer Akku erlaubt langes Arbeiten ohne Kabel

Das Samsung-Notebook macht die Sache abseits der Steckdose gut, was kein großes Wunder ist: Die Größe des Akkus ist entscheidend, und Samsung verbaut einen – gerade mit Blick auf das schlanke Gehäuse – ordentlich dimensionierten Energiespeicher mit einer Kapazität von 63 Wh. Zudem setzt der Hersteller auf ein Energiemanagement, mit dem die Taktfrequenzen von CPU und GPU im Akkubetrieb gebremst werden. Auf diese Weise lässt es sich sogar vergleichsweise lang stromkabellos daddeln – auf den Rennstrecken von Asphalt 9 sind knapp drei Stunden drin.

Samsung Galaxy Book Pro 360

Samsung Galaxy Book Pro 360: Vom Notebook zum Tablet mit Stift

Das Samsung Galaxy Book Pro 360 trägt eines seiner wichtigen Merkmale bereits im Namen. Du kannst das Display um 360° drehen, sodass du das Notebook in Tablet verwandelst. Und natürlich erkennt es auch Eingaben eines digitalen Stifts. Samsung legt dem Notebook einen S Pen bei. Leider findet sich für diesen am beziehungsweise im Gehäuse kein Plätzchen für die Mitnahme.

Vielschreiber werden sich an der Tastatur stören: Die Tasten können zwar hinschtlich Druckpunkt und Präzision überzeugen, der Tastenhub ist jedoch sehr begrenzt. Samsung hat das 11,5 x 6,7 cm große Touchpad mit nur wenig Rand mittig unterhalb der Tastatur positioniert. Es liefert auch hinsichtlich der Funktionsweise keinen Anlass zu Kritik. Die Glasoberfäche schmeichelt den Fingerkuppen.

Drei Mal USB Typ C und ein Kartenleser

Das flache Gehäuse des Galaxy Book Pro 360 ist für die Integration von Schnittstellen offensichtlich eine Herausforderung. Bereits die 3,5-mm-Kopfhörerbuchse schöpft die zur Verfügung stehenden Platzverhältnisse in der Seite nahezu vollständig aus. Klassische USB– oder HDMI-Ports waren allem Anschein nach nicht mehr unterzukriegen. Immerhin stehen gleich drei USB-Typ-C-Anschlüsse zur Verfügung, die auf der USB-3.2- und damit gleichzeitig auf der Thunderbolt-4-Spezifikation basieren. Außerdem können microSD-Karten unkompliziert ins Gehäuse geschoben werden.

Samsung Galaxy Book Pro 360

Fazit zum Samsung Galaxy Book Pro 360

Das Galaxy Book Pro 360 reiht sich nahtlos in die bisherige Ahnengalerie ein: Ein schicker Leichtbau, der mit einer guten Verarbeitung glänzt. Letzterer ist allerdings auch der größte Kritikpunkt: Im knapp geschneiderten Kleidchen ist wenig Platz für Luftzirkulation, sodass sich die Unterseite vergleichsweise stark erhitzt und auch der Lüfter häufig vor sich hin rauscht. Dennoch, die Ausstattung ist den Preisvorstellungen, die bei 1.099 Euro beginnen, angemessen, wenngleich in der Basiskonfiguration die Speicherausstattung nicht üppig gerät. Das solltest du beim Kauf bedenken, denn zumindest der RAM ist fest verlötet – im Zweifelsfall lohnt es sich etwas mehr zu investieren.

Pro

  • Schlank und leicht
  • AMOLED-Display mit knackigen Farben und sehr guten Kontrasten
  • Touch-Display um 360° drehbar

Contra

  • Das Gehäuse erwärmt sich stark
  • Häufig anspringender Lüfter

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