Nintendo 3DS Retro-Review: Veraltet oder zeitloser Spaß?

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Vor einigen Wochen habe ich beim Ausmisten meinen alten Nintendo 3DS wiedergefunden. Hier berichte ich dir von meinen Erfahrungen mit dem Gerät im Jahr 2025 und verrate dir, ob es sich lohnt, die Konsole nochmal rauszuholen.
Nintendo 3DS und Spiele auf einer Couch.

Der Nintendo 3DS im Retro Review.

Weißt du noch, als neue Konsolen wirklich spannend waren? Als jedes neue Gerät irgendwas total Abgefahrenes mitgebracht hat, das man vorher noch nie gesehen hatte? Heute wirkt alles gleich, egal ob Handy, Konsole oder Smartwatch. Und selbst wenn du mal auf eine andere Marke umsteigst, fühlt man im Großen und Ganzen kaum einen Unterschied.

Früher war das anders. 2011 kam der Nintendo 3DS raus, und der war… besonders. Ein bisschen verrückt, aber eben auch unvergesslich. Als ich neulich meine alte Konsole im Schrank gefunden habe, war klar: Ich muss unbedingt einen kleinen Rückblick schreiben. Wie schlägt sich der 3DS heute, 2025? Lohnt es sich noch, ihn rauszukramen, oder sogar gebraucht zu kaufen?

Das besondere Feature: 3D ohne Brille

Bevor wir über irgendwas anderes sprechen, müssen wir über das reden, was dem 3DS seinen Namen gegeben hat: das 3D-Display. Der obere Bildschirm kann einen echten Tiefeneffekt darstellen und das ganz ohne Brille. Ein Schieberegler regelt die Intensität, und du hast das Gefühl, als würden die Spielwelten direkt aus dem Bildschirm springen.

Soweit zumindest die Theorie. In der Praxis ist das Ganze eher durchwachsen. Eine minimale Kopfbewegung und schon wird’s doppelt, unscharf oder schräg. Das Bild flimmert, und spätestens nach ein paar Minuten wird einem leicht übel. Wer 3D-Fernseher aus den 2010ern kennt, weiß vielleicht, was ich meine.

Deine Augen täuschen dich nicht, das Bild ist auch echt so verschwommen.

Immerhin kann man die Funktion jederzeit abschalten, was ich dann auch dauerhaft gemacht habe. Die meisten Spiele lassen sich auch ohne 3D-Effekt normal spielen. Trotzdem merkt man vielen Games an, dass sie ursprünglich stark auf diesen Effekt gesetzt haben und das nimmt ihnen im Nachhinein ein bisschen den Reiz.

Der 3DS lebt von seinen Games

Was den 3DS aber wirklich stark macht, sind die Spiele. Ich verbinde viele schöne Erinnerungen mit dem Gerät und das liegt vor allem an ein paar echten Perlen im Spielkatalog. Und Nostalgie hin oder her, mir ist während des Spielens einmal mehr aufgefallen, dass einige Spiele aus dem Jahr 2011 deutlich unterhaltsamer sind als manch aktueller Titel.

Tomodachi Life zum Beispiel. Komplett absurd, total eigen, aber so kreativ, dass es einfach Spaß macht. Ich freue mich schon darauf, wenn nächstes Jahr das neue Spiel rauskommt. Dann ist da noch Nintendogs + Cats. Auch wenn es nicht ganz an den Erfolg des Originals herankam, war es für den 3DS ein absoluter Hit. Das Spiel hat die Hardware clever genutzt und mehr oder weniger erfolgreich damit experimentiert.

Es wäre keine Retro-Konsole, ohne den obligatorischen Sticker.

Ein abgeschlossenes Kapitel bei Nintendo

Was schade ist: Nintendo hat den 3DS schon vor Jahren offiziell beerdigt. Der eShop ist geschlossen, viele digitale Titel sind nicht mehr legal verfügbar. Neue Spiele bekommst du nur noch auf physischen Modulen und die sind je nach Titel ganz schön teuer geworden.

Dasselbe gilt für das Gerät selbst. Ein gut erhaltener 3DS kostet schnell über 200 Euro, also fast mehr als man damals neu gezahlt hat. Das liegt teils daran, dass er seltener verkauft wurde als die Wii, aber vor allem auch an einem anderen Punkt:

Der 3DS ist ein Handheld, also ein Gerät, das viel unterwegs genutzt wurde. Viele Exemplare haben deswegen heute Gebrauchsspuren. Zerkratzte Touchscreens, lockere Scharniere, ausgelatschte Knöpfe. Man konnte damals als Kind noch so vorsichtig sein, das Gerät zeigt nach einiger Zeit einfach Gebrauchsspuren. Und das erschwert heute den Weiterverkauf. Gute Geräte sind selten, die Preise steigen.

Lass dich nicht vom Bild täuschen, auch mein Touchscreen ist verkratzt.

Technisch veraltet oder Retro-Charme?

Der 3D-Effekt ist aus heutiger Sicht überholt, keine Frage. Aber der Rest? Funktioniert erstaunlich gut. Ich hatte keine langen Ladezeiten, keine Ruckler und der Akku hält sogar immer noch mehrere Stunden durch. Tatsächlich verbringe ich bei der Nintendo Switch deutlich mehr Zeit damit, Ladebildschirme anzuschauen.

Fazit: Lohnt sich der Nintendo 3DS im Jahr 2025?

Wenn du mit dem Gedanken spielst, dir einen gebrauchten 3DS zu holen oder deinen alten aus dem Schrank zu holen, tu es! Klar, die Technik ist nicht mehr auf dem neuesten Stand, aber viele Spiele sind auch heute noch absolut spielenswert.

Ich hatte meinen 3DS dieses Jahr mit im Urlaub. Kein StreetPass mehr (was schade ist), aber während es draußen wie aus Eimern schüttet, hab ich drinnen gezockt und genau in dem Moment gemerkt: Selbst eine alte Konsole macht mehr Spaß als das endlose Scrollen am Handy.

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