MagicBook 15 im Test: Das letzte Honor-Notebook von Huawei

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Beim Honor Magicbook 15 durfte Honor noch einmal in das Regal des großen Bruders Huawei greifen. Die optischen Ähnlichkeiten zum kürzlich getesteten Huawei Matebook D16 sind entsprechend groß. Ist das mit einem Intel-Prozessor bestückte Notebook eine veritable Alternative?
Honor MagicBook 15

Das grundlegende Design des Honor MagicBooks 15 entspricht dem des Huawei Matebook D16. Die Powertaste mit integriertem Fingerabdruckscanner sitzt an der gleichen Stelle, die Kamera wird Huawei-typisch in der Tastatur untergebracht. Selbst der etwas dunklere Grauton, in dem die Außenschale getüncht wurde, ist von Huawei übernommen. Das optische Alleinstellungsmerkmal stellt eine blaue Eloxierung des Logos und des Kantenschliffs am Deckel dar, die für einen schicken Glanz sorgen.

Honor-Design von Huawei

Mit einem Gewicht von 1,6 Kg ist das Notebook mit Blick auf die Größe von 36 x 23 x 1,7 cm niedrig. Die Verarbeitung ist dennoch auf gutem Niveau. Der Deckel zeigt sich dem großen Display gewachsen und wird mit einem Scharnier angebunden, das einen guten Halt bewerkstelligt. Der Unterbau quittiert Verwindungen im aufgeklappten Zustand allerdings mit einem Klicken des Touchpads.

Entspiegelter Display-Klassiker

Das MagicBook ist nicht als Innovationsträger konzipiert worden, dementsprechend klassisch ist das Display: Die Diagonale misst 15,6 Zoll, das Seitenverhältnis liegt bei 16:9 und bei der Auflösung setzt der Hersteller auf FullHD (1.920 x 1.080 Pixel). Angenehm ist die entspiegelte Oberfläche, die wirksam Reflexionen aus dem Hintergrund entgegentritt.

Honor MagicBook 15
Trotz viel Platz links und rechts der Tastatur: Die Huawei-Vorlage hat keinen Nummernblock erlaubt

Solide Mittelklasse von Intel im Inneren

Das MagicBook ist ein klassisches Mittelklasse-Notebook, das gilt auch für die Hardware. Der Hersteller vertraut auf Intels Core i5-1135G7 – und damit auf den Klassiker in diesem Bereich –, der für solide Leistungen steht. Die Quadcore-CPU kann acht Threads parallel ausführen und weist große architektonische Ähnlichkeiten zum nächsthöheren i7-Modell auf. Der große Unterschied liegt in den Taktfrequenzen. Der i5 ist mit 2,4 GHz standardmäßig 400 MHz niedriger getaktet und bleibt auch bei eingeschaltetem Turbo mit einer Leistung von 4,2 GHz deutlich zurück.

Auch die Grafikeinheit gleicht hinsichtlich der Architektur der GPU, der, die im nächsthöheren i7 verbaut wird. Allerdings wird die Zahl der zur Verfügung stehenden Execution-Units von 96 auf 80 reduziert, und das sorgt beim Honor-Notebook im GFX-Benchmark für einen Leistungsabfall von etwa einem Drittel.

Dennoch ist der Mittelklasse-Prozessoren alles andere als mittelmäßig. Die Gaming-Fähigkeiten sind begrenzt, doch als Arbeitstier macht das Honor-Notebook eine gute Figur. Zumal der Arbeitsspeicher im DDR4-3200-Format mit 16 GB nicht zu klein dimensioniert ist – Wermutstropfen: Er lässt sich nicht erweitern.

Honor MagicBook 15
Logo und Rand des Deckels schimmern in auffälligem Blau

Flotte SSD von Western Digital

Damit die SSD nicht zu schnell mit den anfallenden Datenmengen überfordert ist, setzt der Hersteller auf ein Modell mit einer Speicherkapazität von 512 GB. Das NVMe-Laufwerk stammt von Western Digital und enttäuscht auch hinsichtlich der Performance nicht. Es liest Daten im sequenziellen Modus mit rund 3.400 MB/s. Dazu schreibt es mit etwa 2.700 MB/s.

Kleiner Akku zwingt das Honor MagicBook 15 schnell an die Dose

Das MagicBook 15 ist kein Begleiter für lange Arbeitseinsätze abseits einer stationären Stromversorgung. Der Akku ist 42 Wh klein geraten. Schon nach einer Stunde im Browser sind gut 15 Prozent der mitgeführten Reserven aufgebraucht; in einer Stunde auf den Rennstrecken von Asphalt 9 sackt der Energiespeicher um 70 Prozentpunkte ab. Einen Arbeitstag ohne das Anschließen eines Stromkabels zu überstehen ist illusorisch, das Ende der Fahnenstange dürfte bei vielen schon nach der Hälfte erreicht sein.

Tasten ohne Licht

Ein Notebook mit einem 15,6 Zoll großen Display soll nicht zuletzt auf dem Schreibtisch eine gute Figur machen, doch die Tastatur kann an dieser Stelle nicht vollends überzeugen. Dies beginnt mit der fehlenden Tastenbeleuchtung. Ein Nummernblock, der die Arbeit mit Zahlenkolonnen spürbar erleichtert, hätte auch noch Platz gefunden.

Doch selbst die physikalischen Eigenschaften hauen nicht vollends vom Hocker: Der Druckpunkt fällt eher weich aus, ist der Tastenhub knapp. Beim Schreiben fühlt sich die Tastatur klapprig an, obgleich es ihr nicht an Präzision mangelt. Das mittig platzierte Touchpad misst 7,2 x 12 cm und kann in seiner Funktion überzeugen.

Schade ist, dass der Bildschirm nicht auf Berührungen reagiert. Immer häufiger finden sich preislich ähnlich aufgestellte Modelle, die mit einem Touchscreen bestückt werden, etwa das Dell Inspiron 7000 15 2n1.

Honor MagicBook 15
Eine Tastatur ohne Beleuchtung und wenige Ports

Schnittstellende Honor MagicBook 15: Nur das nötigste

Notebooks der 15-Zoll-Klasse, insbesondere in diesem Format, müssen zumeist als Alleskönner herhalten. Bei den Möglichkeiten das Honor-Notebook mit anderen Geräten zu verbinden, musst du jedoch Abstriche machen. Drei USB-Ports, davon einer mit Typ-C-Interface und HDMI sind alles andere als üppig, wenn das Notebook die technische Basis der Arbeit am Schreibtisch liefern soll. Zumal eine der beiden klassischen Schnittstellen auf der Basis des veralteten 2.0-Standards arbeitet und du den USB-Typ-C-Anschluss fürs Laden benutzten musst.

Zusätzliche Gerätschaften lassen sich glücklicherweise auch per Bluetooth anschließen. Wobei Honor hier auf den 5.1-Standard setzt. Außerdem wird ein Koppeln von Honor-Smartphones via NFC angeboten. Im Prozessor steckt auch die Netzwerktechnik – der Intel-Chip unterstützt WLAN 6.

Honor MagicBook 15
Die Ausstattung des Honor MagicBook 15 ist knapp bemessen

Fazit zum Honor MagicBook 15

Das Honor MagicBook 15 ist ein brauchbarer Allrounder. Der Hersteller greift zu klassischen Mittelklasse-Komponenten und verpackt diese in einem ansprechenden Alu-Gehäuse, das mit einem niedrigen Gewicht gefällt. Die Ausstattung fällt allerdings nicht allzu üppig aus. Am Grundstock gibt es nichts auszusetzen, andere Hersteller bieten für einen vergleichbaren Preis in Summe schnell etwas mehr, und sei es nur ein weiterer USB-Port oder weitere zusätzliche Funktionen, das gilt insbesondere für die Schnittstellen.

Pro

  • Gut verarbeitetes Metallgehäuse
  • Entspiegeltes Display
  • Große und schnelle SSD

Contra

  • Begrenzte Akku-Laufzeit
  • Wenig Schnittstellen
  • keine Tastaturbeleuchtung
  • kein Touch-Display

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