Lenovo Legion Pro 7i: Ist das der ultimative Gamer-Traum?

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Die Legion-Serie von Lenovo soll Gamer bereits seit vielen Jahren vom chinesischen Notebook-Marktführer überzeugen. Das Legion Pro 7i hat bereits die neunte Neuauflage erfahren. Doch was macht die Gaming-Laptops so besonders?

Lenovo Legion Pro 7i (Gen 10 (Detail)

Das Lenovo Legion Pro 7i gibt sich äußerlich zurückhaltend, ohne dabei das Genre zu verhehlen, für das es bestimmt ist. Das kantige Gehäuse mit schwarzer Lackierung und einer Bauhöhe von 2,2 Zentimetern besitzt den für Gaming-Notebooks typischen Bürzel hinter dem Bildschirm. 

Unauffällig – bis das Licht angeht

Eindrucksvoll ist das Farbspiel der RGB-Beleuchtung, das gilt vor allem für die mit schlanken Lichtbändern eingerahmten Luftauslässe, die unterstreichen, dass es hier um Performance gehen soll. Auch an der Unterseite der Front leuchtet es auf Wunsch farbig. Von einem Notebook, das deutlich mehr als 4.000 Euro kostet, darf man eine hervorragende Verarbeitung erwarten, und das Legion 7 Pro enttäuscht an dieser Stelle nicht. Das beginnt beim Display, dessen aus Aluminium gefertigte Rückseite mit dem obligatorisch leuchtenden Logo für eine hohe Stabilität sorgt und sich auch unter Krafteinwirkungen kaum verwindet.

Legion 7i Pro ohne Überraschungen beim OLED 

Beim Display gibt es keine großen Überraschungen. Wie die aktuellen Konkurrenten auch, setzt Lenovo beim Legion 7i Pro auf ein Panel mit einer Diagonale von 16 Zoll, das eine Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln bietet. 

Nicht übertrieben, aber eindeutig als Gamer zu erkennen

Dabei vertraut der Hersteller auf die OLED-Technologie. Die Farben sind dementsprechend knackig und satt; der DCI-P3 Farbraum wird zu 100 Prozent abgedeckt. Und selbstverständlich ist die Bildwiederholrate auch für anspruchsvolle Anwender hoch genug. Auch hier bewegt man sich mit 240 MHz auf dem Niveau der Konkurrenz.

Die Hardware des Lenovo Legion Pro 7i: High End überall

Bei der Hardware setzt Lenovo bei seinem Spitzenmodell auf die aktuell leistungsfähigsten Komponenten. Das beginnt beim Prozessor. Der Intel Core Ultra 9 275HX verfügt über insgesamt 24 Kerne, von denen acht mit einer Geschwindigkeit von bis zu 5,4 GHz zu Werke gehen können. Die weiteren 16 sollen mit einer maximalen Taktgeschwindigkeit von 4,6 GHz den Energiehunger des Chips zumindest etwas in Grenzen halten. In den Benchmarks zeigt sich die Leistungsfähigkeit. Im Geekbench werden im Test des einzelnen Kerns knapp 3.200 Punkte erreicht, im Verbund erreichen die Kerne einen Wert von etwas mehr als 21.100 Punkten.

Display16 Zoll, OLED, 2.560 x 1.600 Pixel
Prozessor: Intel Core Ultra 9 275HX
Grafik: Nvidia Geforce RTX 5090
Arbeitsspeicher: 64 GB, LPDDR5X
DatenspeicherSSD, 2 TB, NVMe, PCIe 5.0
Kamera1080p
Anschlüsse: 2x Thunderbolt 4 (USB-C), 1x USB 3.2 Gen 2 (USB A), 2x USB 3.2 Gen 1 (USB A), HDMI 2.1, 2,5-Gb-LAN 3,5-mm-Klinke
Drahtlos: WiFi 7, Bluetooth 5.4
Akku: 99,9 Wh
Lieferumfang:Netzteil
Abmessungen: 36,4 x 27,6 x 2,7 cm
Gewicht:2,72 kg
Betriebssystem: Windows 11 Home
Preis:4.699,00€

Dabei steht dem Prozessor viel Arbeitsspeicher zur Seite, der auf zwei Speicherbänke verteilt wird. Das von Lenovo bereitgestellte Testmodell wurde mit einem 64 GB großen Arbeitsspeicher ausgeliefert. Der kann überdies mit seiner Geschwindigkeit von 6.400 MT/s überzeugen.

Auch die Grafikkarte, die in dem Lenovo-Laptop steckt, ist die aktuell schnellste auf dem Markt für Gamer. Das zeigt sich schon an Kennzahlen wie 10.496 Cuda-Kernen oder dem 24 GB großen GDDR7-Grafikspeicher. Dementsprechend fallen die Ergebnisse in Benchmarks aus. Mit fast 230.000 Punkten bewegt sich das Notebook in etwa auf dem Niveau des ASUS ROG Strix Scar 16 und stellt eine Leistung bereit, die nur mit viel Mühe ausgeschöpft werden kann. Darstellungen auf dem Notebook-Display sind für die GPU selbst in den höchsten Einstellungen kein Problem. Erst ein zweiter Bildschirm mit einer hohen Auflösung und einer hohen Bildwiederholrate setzt die Karte stärker unter Druck.

Ungewöhnlich positionierte Lautsprecher

Die Leistungsreserven werden unter Volllast allerdings deutlich vernehmbar. Einem Staubsauger machen die Lüfter zwar noch keine Konkurrenz. doch selbst die in einer Bar unterm Display versteckten Lautsprecher mit einer für dieses Format sehr guten Klangqualität stoßen im Kampf gegen das Rauschen an Grenzen.

Typisch Lenovo: Die Lautsprecher befinden sich unterm Bildschirm

Lenovo setzt bereits auch PCIe 5.0

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal gegenüber den konkurrierenden Gaming-Laptops weist das Legion Pro 7i im Hinblick auf die SSD auf. Mit einer Kapazität von zwei Terabyte bewegt sich der von SK Hynix gefertigte Datenträger zwar auf dem aktuellen Quasi-Standard, allerdings wird der Speicher bei dem Topmodell der Serie bereits mithilfe der PCie-5.0-Schnittstelle angebunden. Und das sorgt für einen enormen Schub bei den Transferraten. Im Diskmark wurden beim Lesen von Daten Geschwindigkeiten von mehr als 12.400 MB/s gemessen, beim Schreiben wurden sogar fast 13.000 MB/s erreicht.

Gaming-Notebook mit Business-Tastatur

Die Tastatur ist ein Alleinstellungsmerkmal des Legion 7i Pro, denn anders als viele andere Gaming-Notebooks bietet sie ihren Nutzern einen Nummernblock. Wer seinen Spiele-Laptop auch fürs Arbeiten verwendet, freut sich über dieses Feature.

Die Tasten scheinen hinsichtlich ihrer Funktion zudem von einem Business-Modell abzustammen. Der Tastenhub ist ordentlich, doch der Anschlag ist fürs Daddeln zu weich. Etwas mehr Gegendruck würde die Steuerung etwa in Shootern noch etwas präziser machen.

Gute Auswahl an Ports, aber nicht immer der allerneueste Standard

Großer Akku, begrenzte Laufzeit

Die leistungsstarken Prozessoren und die Grafikkarte in Gaming-Notebooks treiben den Energieverbrauch in die Höhe. Insbesondere im Akku-Betrieb sind die Möglichkeiten begrenzt – trotz großer Energiespeicher

Das gilt auch für das Lenovo Legion Pro 7i, das mit einem 99,9 kWh großen Akku aufwartet. Die Füllstandsanzeige vermeldet nach einer Stunde im Browser noch einen Restwert von 67 Prozent. Nach einer Stunde auf den Rennstrecken von Asphalt Unite Legends verbleibt noch knapp ein Viertel der Reserven im Speicher.

Im Vergleich zum ASUS ROG Strix Scar 16, das mit dem gleichen Prozessor und Grafikchip bestückt wird, zeigt sich, dass beim Abruf höhere Leistungen bei Lenovo auf eine stärkere Drosselung gesetzt werden. Im Alltag darf man sich hiervon jedoch keine Wunder erhoffen. Vielmehr als eine weitere halbe Stunde dürfte auch hier nicht drin sein.

Langsame USB-A-Anschlüsse

Bei den Anschlüssen rückt Lenovo die Gamer in den Mittelpunkt, denn das Legion Pro 7i wird Genre-typisch mit einem LAN-Port ausgestattet, der Übertragungsgeschwindigkeiten von 2,5 Gb/s bewerkstelligt. Für den kabellosen Netzwerkzugriff wird auf WiFi 7 vertraut.

Auch für Peripherie-Geräte sind genügend Steckplätze vorhanden. Da sind zunächst zwei USB-C-Ports, bei denen sich vor allem die Frage stellt, warum Lenovo hier noch auf Thunderbolt 4 setzt, wo doch in den ersten Highend-Notebooks – etwa das bereits erwähnte Strix Scar 16 – bereits auf die nachfolgende Generation gesetzt wird. Daneben stehen drei klassische USB-Buchsen zur Verfügung. Allerdings basiert nur eine von diesen auf dem schnelleren 3.2-Gen2-Standard. Die anderen beiden Steckplätze basieren auf der Spezifikation 3.2 Gen1, mit der Übertragungsraten von lediglich 5 Gb/s möglich sind. 

Selten beim Gaming-Laptop: Die zusätzlichen Taschenrechnertasten

Tastatur mit Nummernblock

Der Nummernblock sorgt zudem für eine etwas andere Ergonomie. Nicht nur die Standard-Tastatur verschiebt sich nach links, sondern auch das Touchpad, das mittig unter dieser sitzt. 

Das wiederum hat auch Einfluss auf die Größe. Mit 12 x 7,5 cm ist es zwar alles andere als klein, an die gigantischen Flächen des ASUS ROG Strix Scar 16 oder des Razer Blade 16 kommt es jedoch nicht heran. Bei der Benutzung ließen sich allerdings keine Einschränkungen feststellen, zumal Präzision und Reaktionsfreude hervorragend sind.

Design / Verarbeitung108
Display1514
Prozessor2020
Speicher108
Akku und Verbrauch103
Tastatur54
Anschlüsse109
Preis / Leistung208
Gesamt10074

Fazit zum Lenovo Legion Pro 7i

Das Lenovo Legion Pro 7i ist zweifelsohne ein echter Gamer, der höchsten Ansprüchen genügt. Verwunderlich ist das nicht, schließlich werden die schnellsten Komponenten verbaut, die sich aktuell auf dem Markt finden lassen. Und das gilt nicht nur für Prozessor und Grafikchip. Die PCIe-5.0-SSD mit ihren enormen Übertragungsraten ist derzeit ein Alleinstellungsmerkmal. Das gilt auch für die Tastatur mit Nummernblock. Wer beim Arbeiten auf eine schnelle Hardware angewiesen ist, findet in diesem Notebook ebenfalls einen geeigneten Begleiter – nicht zuletzt, weil sich hier – ähnlich wie bei Razers Blade 16 – die Gaming-typischen Zierelemente in Grenzen halten.

Pro

  • Stabiles Gehäuse
  • Sehr gutes Display
  • Leistungsstarke Hardware mit PCIe-5-SSD
  • Fürs Arbeiten: Tastatur mit Nummernblock

Contra

  • Kein Leichtgewicht
  • Kein Highend bei den Schnittstellen
  • Teuer

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